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Abgeordnete Mag. Eva Blimlinger (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren vor den Bildschirmen! Ich glaube, es ist von meinen Vorred­ner:innen und auch von der Frau Bundesministerin sehr gut zusammengefasst worden, was wir alles sozusagen in dieser Legislaturperiode erreicht haben, was das Fundament für die Zukunft ist. Daher möchte ich mich ein bisschen der zukünftigen Perspektive widmen, insbesondere was den Bildungsbereich betrifft.

Wir hatten letztens auf Initiative von Wolfgang Sobotka wieder einen runden Tisch, und da stand auch der Bildungsbereich im Zentrum. Ich denke, wir müssen uns, was den Bildungsbereich betrifft, wirklich von der Idee des Siedlungsgebiets verabschieden. In Zeiten der Berufsmobilität, der Bildungsmobilität ist es natürlich sinnvoll, sich zu überlegen, wo zweisprachige öffentliche Schulen sein können – die Privatschulen sind eine andere Sache, die man wie die Komenský machen kann.

Unser Interesse ist natürlich, dass es österreichweit – das wird man sich anschauen, wo es Bedarf gibt, aber sicher gehören da Wien und Niederöster­reich dazu – zweisprachige Schulen gibt, und das muss von der Elementar­pädagogik bis zur Matura, wenn man sozusagen alle Sektoren nimmt, ermöglicht werden. Es muss auch sichergestellt werden, dass an den Universitäten die dazu notwendigen Lehrkräfte, Pädagoginnen und Pädagogen, ausgebildet werden. Wir hatten immer wieder die Diskussion über die Slawistik, und das hängt natür­lich damit zusammen, dass es zu wenige Studierende für eine Studienrichtung gibt. Daher ist dann immer wieder die Überlegung, das Studium einzustellen.

Es geht genau darum – und das ist der Zusammenhang –, die nächste Gene­ration, die übernächste Generation mit dieser Sprache und auch mit dieser Kultur groß werden zu lassen; da meine ich nicht nur eine traditionelle Kultur. Wie das bei anderen Nichtvolksgruppenmenschen auch so ist, haben junge Menschen andere Interessen, und ich denke, das müssen sich auch die Volks­gruppen überlegen, wie sie zum Beispiel auch durch andere Medien wie Podcasts und so weiter die eigene Volksgruppe und vor allen Dingen die nächste und übernächste Generation stärken.

Was uns noch ein Anliegen ist, ist insbesondere die Anerkennung weiterer autochthoner Minderheiten. Wir hatten das im Regierungsprogramm. Es ist ein bisschen schwierig, wie bei den Volksgruppen der Jenischen und auch der Bosnier. Die Bosnier haben ihre eigenen Regimenter in der K.-u.-k.-Monarchie gehabt. Sie sind tatsächlich eine Volksgruppe, die es lange in Österreich gibt. Dort wird unsere Energie auch hinfließen, diese als Volksgruppen anzuerkennen.

Was ich mir – und da schließe ich mich Olga Voglauer an – sehr wünschen würde, wäre, dass in den Volksgruppenbeiräten tatsächlich mehr Frauen und mehr jüngere Personen vertreten sind. Das adressiere ich jetzt sozusagen an die Volksgruppen, weil ich glaube, dass das unbedingt notwendig ist, dass auch bei den Volksgruppen eine breite Diversität gegeben ist.

Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Terrororganisation Hamas endlich die Geiseln aus Israel freilassen soll. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

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