15.49

Abgeordneter Ing. Martin Litschauer (Grüne): Sehr geehrte Frau Ministerin! Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Vor über zwei Jahrzehnten war ich bei der Gründung des Waldviertler Energiestammtisches dabei. Wir haben damals für die Aufklärungsarbeit, die wir im Bereich der erneuerbaren Energien geleistet haben, den Solarpreis bekommen. Als wir den Solarpreis bekommen haben – das ist jetzt über 20 Jahre her –, haben wir bereits einen sogenannten Solarzwerg mitgehabt; so wurde das damals genannt. Das heißt, die Technik der Balkonkraftwerke ist über 20 Jahre alt und wir könnten die schon sehr, sehr lange nutzen.

Als wir das Regierungsprogramm verhandelt haben, habe ich das schon als Punkt eingebracht, weil die Anbringung solcher kleinen Solarkraftwerke einfach und ganz wichtig ist. Gerade in der Krise, als die Strompreise nach oben gegangen sind, wäre das eigentlich schon eine sehr gute Antwort gewesen, nur leider waren viele darauf eben nicht vorbereitet. Bei Stromkosten von 50 Cent, die wir da teilweise erlebt haben, rechnen sich solche kleinen Kraftwerke innerhalb von zwei, drei Jahren.

Das wäre also ein enormer Vorteil gewesen, nur leider wurde das behindert. Im Artikel der Zeitschrift „Konsument“ des VKI gibt es die Zwischenüberschrift: „Ich schraube ja kein Atomkraftwerk an meine Balkonbrüstung“. Im Artikel erfährt man, wie es manches Mal schwierig gemacht wird, so etwas überhaupt zu montie­ren, und nicht nur von Mitbewohnern – diese Einsprüche gibt es. Das stellen wir ab, indem jetzt nur mehr angezeigt werden muss, genauso wie es beim Energieversorger einfach nur gemeldet werden muss.

Dass dann aber Hauseigentümer sagen, sie brauchen statische Gutachten für Anlagen, die nur wenige Kilo wiegen, ist einfach übertrieben. Da wird es den Menschen unnötigerweise schwer gemacht, Ökostrom selber zu produzieren. Ein Blumenkistl, das doppelt und dreimal so schwer ist, kann jederzeit montiert werden, und bei Balkonkraftwerken braucht man plötzlich statische Gutachten. Diese Bürokratie verstehe ich überhaupt nicht, dass man versucht, den Menschen alles in den Weg zu legen, damit die Energiewende nur ja nicht voranschreitet, damit sich die Menschen den Strom nicht selber machen.

Weil das Thema Atomkraftwerk schon angesprochen worden ist: Das ist eigent­lich die beste Möglichkeit, um zu verhindern, dass Atomstrom in der eigenen Wohnung ankommt. Solange das Solarkraftwerk nämlich den Strom produziert, kommt der Atomstrom weder physisch in der Wohnung an noch auf der Stromrechnung. Das ist in dem Sinn ein doppelter Nutzen.

Diese steckerfertigen Kraftwerke können relativ einfach montiert werden. Sie sind elektrotechnisch geprüft und deswegen auch nicht wirklich gefährlich. Es ist ein elektrisches Gerät, so wie jedes Bügeleisen auch. Es ist geprüft, es ist dafür vorgesehen, in die Steckdose gesteckt zu werden, und mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet. Deswegen gibt es auch die technische Grenze von 800 Watt.

Ich kann nur dazu einladen, dass wir in Zukunft viele, viele dieser Kraftwerke montieren, und das möglichst schnell, und dass da auch alle mithelfen und nicht blockieren. (Beifall bei den Grünen.)

15.52

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Arlamovsky. – Bitte.