19.11
Abgeordnete Maria Großbauer (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! „Kunst und Kultur gehören zu uns Menschen, sie machen uns zum Menschen“, hat die neue Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer im Rahmen ihres Antrittsstatements gesagt. Ich möchte das teilen und diese Aussage zu 100 Prozent unterstützen und unterstreichen. Sie hat auch in ihrer letzten Funktion als Kabinettsdirektorin beim Bundespräsidenten hautnah miterlebt, wie hoch angesehen das Kulturland Österreich weltweit ist.
Wir haben schon gehört, das Budget ist erhöht worden, und selbstverständlich wissen wir, dass wir wesentlich mehr benötigen werden als das veranschlagte Kulturbudget, um das international berühmte, anerkannte, beliebte Kulturland Österreich weiterhin an der Spitze der Welt zu sehen, für die Kultur selbst, aber natürlich auch für unseren Tourismus.
Kollege Drozda und Pippi-Langstrumpf-Kollege Reifenberger, trotz Corona ist natürlich der Beschluss dieses Budgets ganz wesentlich, wie Sie wissen, damit die finanzielle Absicherung für viele Maßnahmen und Projekte der einzelnen Ressorts sowie die Handlungsfähigkeit der Ressorts, natürlich auch des Kulturressorts, abgesichert sind.
Ja, diese Krise hat uns alle vor enorme Herausforderungen gestellt, auch im Bereich Kunst und Kultur. Was aber hat unsere Bundesregierung gemacht? – Sie hat Tag und Nacht dafür gearbeitet, Hilfe und Lösungen anzubieten, Modelle zu schaffen, um möglichst allen zu helfen. Ganz wesentlich ist: Es wird ständig verbessert, nachjustiert. Ja, es wird noch mehr Unterstützung brauchen, nämlich für die großen Institutionen, die Bundestheater, die Bundesmuseen.
Ich möchte vor allem die freischaffenden Künstlerinnen und Künstler hervorheben. Auch sie brauchen eine bessere Unterstützung. Ich bin aber überzeugt, dass diese Bundesregierung auch für sie eine bessere Lösung finden wird, weil der Bundesregierung bewusst ist, wie wichtig Kunst und Kultur für dieses Land sind.
Kultur hat einen gesellschaftlichen Wert, eine gesellschaftliche Bedeutung, die man nicht in Zahlen messen kann – nicht alles kann man in Zahlen messen –, sie ist eines unserer höchsten Güter. Was man natürlich sehr wohl in Zahlen messen kann, ist die Wertschöpfung beziehungsweise sind sonstige Fakten im Tourismusbereich. Die sind beeindruckend: Je nach Berechnung, je nachdem, welche Sparten man hinzuzählt, sind zwischen 140 000 und 180 000 Menschen im Bereich Kunst und Kultur beschäftigt, die Wertschöpfung beträgt 9 Milliarden Euro. Der Bereich ist eng mit dem Tourismus verwoben, mehr als 70 Prozent der Wientouristen sagen, sie kommen wegen der Kultur nach Wien und nach Österreich.
Ich möchte noch zwei Bundesländer hervorheben, als erstes Salzburg: Die Salzburger Festspiele haben eine Wertschöpfung von über 215 Millionen Euro österreichweit, 183 Millionen Euro entfallen auf das Bundesland Salzburg. Es freut mich sehr, dass die Festspiele heuer stattfinden werden. Niederösterreich hat über 30 000 Beschäftigte im Bereich Kunst und Kultur, eine Wertschöpfung von 1,35 Milliarden Euro. Der Blick nach Europa macht deutlich, dass der Bereich Kunst und Kultur mehr Beschäftigte hat als die Autoindustrie.
Ich freue mich sehr, dass gestern die heißersehnten Neuerungen betreffend Öffnungen für Kunst und Kultur ab 29. Mai bekannt gegeben wurden. Es wird auch noch Empfehlungen für Proben für Profis und Amateure geben, das ist, wohlgemerkt, auch für den bevorstehenden Sommertourismus ganz wichtig. Die Kultur ist da essenziell, und deshalb habe ich abschließend folgende Bitte an Sie alle, auch an Sie, sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher: Wenn Sie Urlaub in Österreich machen, dann besuchen Sie bitte auch wieder so rasch wie möglich Theater, Konzerte oder Kabarettbühnen! – Vielen Dank! (Beifall bei ÖVP, Grünen und NEOS.)
19.14
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Josef Schellhorn. – Bitte, Herr Abgeordneter.