15.00

Abgeordneter Andreas Kühberger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Österreicherinnen und Ös­terreicher! Ja, Herr Kollege Keck, wir schätzen unsere ältere Generation auch. Ich bin selber Bürgermeister, und es sind viele Senioren der SPÖ und der Freiheitlichen Partei, die zu mir kommen und sagen: Du, wir sind sehr stolz auf das, was euer Kanzler macht. (Zwischenruf des Abg. Zanger.) Der macht gute Arbeit in diesem Land! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Keck. – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Jetzt aber möchte ich zu meiner Konsumentenschutzrede kommen. Ich habe ja gestern hier auch über die Wichtigkeit unserer heimischen, österreichischen Lebensmittel spre­chen dürfen, darüber, wie wichtig sie für die Versorgungssicherheit in Österreich sind. Sie sind aber auch wichtig für unseren Wirtschaftsstandort Österreich.

Meine Damen und Herren, wenn wir alle um 20 Prozent mehr heimische Lebensmittel kaufen würden, würde das 46 000 neue Arbeitsplätze schaffen. Ich denke da an die Ar­beitslosenzahlen, ich denke aber auch an das BIP: plus 4,6 Milliarden Euro! (Zwischen­ruf des Abg. Vogl.) In Wahrheit haben wir alle hier herinnen und hier in Österreich das in der Hand, wo wir beim Einkaufen hingreifen, ob wir zu heimischen Lebensmitteln grei­fen oder zu solchen von Megafarmen aus Amerika, vielleicht Fleisch aus Brasilien ein­kaufen oder unser Sojaprodukt aus dem Regenwald (Abg. Vogl: ... ’tschuldigung! ...!), wo ja Tausende Hektar gerodet, verbrannt werden. Wir haben das in der Hand. (Präsi­dent Sobotka übernimmt den Vorsitz.)

In Wahrheit sind diese Lebensmittel aber nicht günstig, denn sie kommen uns später dann teuer, wenn sich die Transportwege und die Umweltvernichtung in der Klimaverän­derung und in der Gesundheit niederschlagen. Als sechsfacher Familienvater bin ich mir auch bewusst, was es für die nächsten Generationen bedeutet, dass die diesen Preis womöglich doppelt oder dreifach zurückzahlen müssen. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Ernst-Dziedzic und Rössler.)

Wir als Politiker sind natürlich gefordert, da Kostenwahrheit sicherzustellen, und wir ha­ben auch viele Lösungen: Wir setzen uns dafür ein, dass wir auf EU-Ebene CO2-Zölle und die Herkunftskennzeichnung auf Lebensmittel einführen. Die Bundesregierung ar­beitet gerade auch einen Regionalbonus aus, bei dem es darum geht, regionale Lebens­mittel steuerlich zu begünstigen.

Meine Damen und Herren, das wäre nicht nur für die Landwirtschaft wichtig, sondern, wie gesagt, auch für den Wirtschaftsstandort. Wer billig einkauft, kauft oft wirklich teuer ein. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

15.02

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Hechenber­ger. – Bitte.