17.39

Abgeordneter Lukas Brandweiner (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Bundesministe­rinnen! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher zu Hause vor den Bildschirmen! Ich darf zu Beginn gleich einmal Kollegen Schmiedlechner korrigieren: Die Landwirtschaft liegt bei uns in der ÖVP nicht nur den Bauernbundabgeordneten, sondern uns allen am Herzen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Martin Graf: Warum tut ihr dann nichts? – Abg. Schmiedlechner: Warum tut ihr dann nichts? – Zwischenruf des Abg. Wöginger.)

Die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union, kurz GAP, ist die Basis für unse­re bäuerlichen Familienbetriebe. Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren Lebens­mittel, schaffen Arbeitsplätze – ich selbst habe fast zehn Jahre bei einem Landmaschi­nenhändler gearbeitet –, sie pflegen unsere Landschaft und schauen auf unsere Umwelt.

Österreich zählt im internationalen Vergleich zu den Ländern mit den höchsten Tier­schutz- und Lebensmittelstandards und hat sich dadurch zu einem Feinkostladen in Eu­ropa entwickelt. Deshalb ist die Sicherstellung der GAP-Mittel im Mehrjährigen Finanz­rahmen der EU natürlich enorm wichtig.

Aktuell läuft der Prozess zur Erstellung des nationalen GAP-Strategieplans. Dieser Pro­zess bietet auch viele Beteiligungsformate; zum Beispiel fanden in letzter Zeit viele Webi­nare mit bis zu 180 Teilnehmern statt, wozu natürlich auch alle hier im Parlament vertre­tenen Parteien eingeladen waren. Es geht darum, die Richtlinien für die Gemeinsame Agrarpolitik bis 2027 zu erarbeiten. Gerade im Hinblick auf den Erhalt unserer regions­typischen agrarischen Struktur braucht es Rahmenbedingungen für eine nachhaltige und umweltgerechte Bewirtschaftung.

Das ist auch wichtig für mehr als 2 500 Betriebe in meinem Heimatbezirk Zwettl. (Abg. Schmiedlechner: Hast du dir schon einmal das Waldviertel angeschaut? Die mehreren Bauern sperren zu!) – Kollege Schmiedlechner, hör gut zu! Der Bezirk Zwettl ist nicht nur der größte in Niederösterreich, er ist auch einer der schönsten Bezirke in ganz Ös­terreich. Das bestätigt auch das aktuelle Zukunftsranking, in dem der Bezirk Zwettl nach der Stadt Krems als lebenswertester Bezirk geführt wird. Dazu gehört natürlich eine schöne Landschaft, und diese wird von unseren Bäuerinnen und Bauern gepflegt.

Ein persönlich wichtiges Anliegen ist mir auch noch die Unterstützung der jungen Land­wirte. Die wertvolle Arbeit muss sich auch finanziell auszahlen und braucht vor allem eine zukunftsvolle Perspektive. Gerade bei uns am Land engagieren sich die Landwirte auch ehrenamtlich in Vereinen; gerade bei uns bei der Feuerwehr sind die Landwirte meistens die Ersten, die bei Einsätzen sind, sie sind aber auch aktiv bei der Brauchtums­pflege, wo sie sich extrem einbringen. Dafür möchte ich an dieser Stelle an unsere fleißi­gen Bäuerinnen und Bauern auch einmal ein großes Danke sagen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Österreicherinnen und Österreicher! Es liegt an uns, die heimische Landwirtschaft zu unterstützen. Wenn wir nur 20 Prozent mehr heimische Produkte kaufen, steigern wir dadurch das Bruttoinlandsprodukt um 4,6 Milliarden Euro, schaffen dadurch 46 000 Arbeitsplätze. Deshalb mein Appell an Sie: Kaufen wir heimische Lebensmittel, frei nach dem Motto: Genial ist, wer regionale und saisonale Produkte isst. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Zwi­schenruf des Abg. Martin Graf.)

17.43

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Stras­ser. – Bitte.