11.05

Abgeordneter Ing. Josef Hechenberger (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Ge­schätzter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Aber ganz be­sonders: Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher! Bevor ich auf mein eigentliches Thema eingehe, möchte ich gerne noch ein paar Sätze zu Kollegen Stöger sagen:

An und für sich ist es okay, wenn man Maßnahmen der Regierung aus Sicht der Op­position kritisiert, aber im gleichen Atemzug reflexartig sofort immer die Land­wirt­schaft, die Bauernfamilien zu erwähnen, halte ich für absolut nicht okay, für unanständig be­ziehungsweise für eine eher rückwärtsgewandte Politik (Zwischenruf bei der SPÖ), und eigentlich sollte uns das Zusammenführen der Gesellschaft stärken und wir sollten nicht in ein Spalten und Trennen verfallen, wie es sehr gerne von der SPÖ betrieben wird. (Beifall bei der ÖVP.)

Geschätzte Damen und Herren! Aus Sicht des Konsumenten ist natürlich die Gesundheit unser höchstes Gut, und zur Gesundheit gehört gesunde Ernährung. Deshalb bin ich sehr, sehr froh, dass es unlängst im Europaparlament mit Unterstützung der Stimmen der ÖVP gelungen ist, den Bezeichnungsschutz für Milch und Milchprodukte zu stärken. Es geht mir überhaupt nicht darum, zu sagen, Soja- oder Haferprodukte seien schlechter als Milch, aber der Konsument soll die Möglichkeit haben, hinzuschauen und zu erken­nen, welche Produkte er kauft, welche Produkte er zu sich nimmt, denn wir wissen, dass die Milchproduktion in Österreich nach sehr strengen Standards, zum Beispiel zu 100 Prozent gentechnikfrei, erfolgt.

Leider Gottes ist es nicht gelungen, den entsprechenden Beschluss für Fleisch zustande zu bringen, und ich denke, in diesem Bereich müssen wir nachschärfen bezie­hungs­weise auch daran arbeiten, dass für den mündigen Konsumenten wirklich sichtbar ist, ob er Fleisch aus tierischer Produktion oder aber ein Ersatzprodukt kauft. Da haben sich bis dato die multinationalen Konzerne durchgesetzt.

Positiv erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang unser Projekt, das wir in Tirol gestartet haben. Wirtschaft und Landwirtschaft gemeinsam kennzeichnen in Zukunft in der Gastronomie unter dem Projektnamen Ich sag, wo’s herkommt. Damit hat der Kon­sument zukünftig die Möglichkeit und die Chance, zu erkennen: Wo kommen Lebens­mittel her, wie wurden sie produziert, beziehungsweise was nehme ich zu mir?

Wir haben bereits einen Entschließungsantrag eingebracht und wir arbeiten fest daran – unser geschätzter Herr Bundesminister Anschober ist auf dem besten Weg dazu –, dass wir die verpflichtende Herkunftskennzeichnung in öffentlichen Küchen, aber auch in der Lebensmittelverarbeitung sicherstellen und so einen weiteren Schritt, einen Meilenstein setzen, um mehr Transparenz, mehr Nachvollziehbarkeit im Bereich der Lebensmittel herzustellen.

Abschließend, geschätzte Damen und Herren, in dieser schwierigen Zeit mein Appell: Stehen wir zusammen, helfen wir zusammen, halten wir zusammen, halten wir die Hygiene­maßnahmen ein, dann werden wir schneller und leichter durch diese sehr, sehr schwierige Zeit kommen und die Pandemie schneller gemeinsam bekämpfen können. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Fischer.)

11.09

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Markus Vogl. – Bitte.