11.31
Abgeordnete Gabriela Schwarz (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren, die Sie uns hören und sehen! Es wurde schon sehr viel gesagt, und ich schließe mich dem an, was Kollegin Nussbaum am Anfang gemeint hat: wie wertvoll unser solidarisches Gesundheitssystem ist. Ja, dem stimme ich vollinhaltlich zu. Gerade in Zeiten wie diesen wird sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie sehr sich alle Menschen, die in Österreich leben, auf dieses Gesundheitssystem verlassen können.
Im Gegensatz zu vielen anderen fällt mir kein Zacken aus der Krone, wenn ich mich nochmals bei den Menschen bedanke, die dieses Gesundheitssystem auf solide Beine stellen. Das sind die Menschen in den Spitälern, in den ärztlichen Ordinationen, in den Apotheken, in der Pflege – egal ob stationär oder mobil –, in den Rettungsorganisationen und in den Laboren. Wenn wir ihnen gegenüber unsere Wertschätzung äußern, dann finde ich daran nichts Verwerfliches, sondern das ist eine Pflicht, die wir zu erfüllen haben – und das machen wir auch gerne. (Beifall bei der ÖVP.)
Viele haben wahrscheinlich so wie ich heute in der Früh im „Kurier“ die Geschichte über die Intensivpflege gelesen – was es für die Menschen bedeutet, die im Moment auf Intensivstationen in der Pflege arbeiten. Allein das Anlegen von Schutzausrüstung, das Arbeiten dort unter erschwerten Bedingungen vermittelt ein sehr eindrucksvolles Bild. Es ist auch davon die Rede – weil oft gefragt wurde, warum man im Sommer nicht vorgesorgt hat –, dass diese Ausbildung eineinhalb Jahre dauert, und das geht eben nicht über den Sommer. Zukunftsweisend wird aber sicher sein, dass wir gerade in diesem Bereich – auch in der Pflege – einiges tun und zusätzlich Ärztinnen und Ärzte – zum Beispiel Chirurgen – dazu animieren, wieder zu ermöglichen, dass es eine intensivmedizinische Ausbildung gibt, um besser gerüstet zu sein. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)
Die Sorge, dass die Österreichische Gesundheitskasse jetzt in den Abgrund stürzt und es Leistungsminderungen und Beitragserhöhungen geben wird, kann ich Ihnen nehmen. Dazu gibt es selbstverständlich Gespräche mit dem Bundesminister für Gesundheit und mit dem Finanzminister. Das wird nicht kommen – ganz im Gegenteil –, denn die Herausforderungen, vor denen die Österreichische Gesundheitskasse, die Länder und die Kommunen stehen, teilen wir selbstverständlich. Es geht darum, auch für die Zukunft gerüstet zu sein. Wir werden dieses solidarische System sicher stärken statt schwächen, auch in Zeiten der Covid-Krise. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)
Wir alle wissen, dass diese Zeit für alle Menschen, die in Österreich leben – und nicht nur hier, sondern auch in Europa und international –, eine unheimliche Belastung ist. Es geht um die Minimierung von Kontakten, wir tragen Masken, wir halten Abstand, wir waschen uns öfter als normalerweise die Hände – und das ist auch gut so, denn gemeinsam können wir das schaffen.
Es ist auch eine psychische Belastung: für Kinder, für Menschen in meinem Alter, für ältere Menschen. Es gibt in dieser Zeit sehr viele, die auch ehrenamtlich gemeinsam mit PsychologInnen und PsychotherapeutInnen am Telefon wertvolle Hilfe geleistet haben und das nach wie vor tun – auch das ist nicht hoch genug zu schätzen. Wir stärken auch diesen Bereich, indem es mehr kassenfinanzierte Therapieplätze in der Psychotherapie geben wird. Das ist ein Teil des Plans, den der Bundesminister Gott sei Dank gemeinsam mit uns und allen Stakeholdern aus diesen Berufen machen wird. Es gab eine erste große Gesprächsrunde, und alle sind sich einig darüber, dass gerade, was die psychische Gesundheit betrifft, noch einiges zu tun ist.
Ich freue mich, wenn wir diesen Plan gemeinsam ausführen können und dafür sorgen, dass nicht nur die physische, sondern auch die psychische Gesundheit in Österreich einen enormen Stellenwert hat. – Ich danke Ihnen. Bleiben Sie gesund, halten Sie Abstand! Gemeinsam schaffen wir das! (Beifall bei ÖVP und Grünen.)
11.34
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Gerald Loacker. – Bitte.