10.07

Abgeordneter Nico Marchetti (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Ich glaube, im Grunde geht es den Grünen und der FPÖ sogar um dasselbe, und zwar um einen weltanschaulich neutralen Sexualunterricht. Da sehe ich also die große Diskrepanz gar nicht. Das ist ja auch der Antrag, denn so heißt er ja.

Ich glaube nur, dass das eine Extrem, dass man auf der einen Seite sagt, das darf gar nicht mehr durch Externe gemacht werden, falsch ist, dass es auf der anderen Seite aber auch nicht richtig ist, zu sagen, so, wie es bis jetzt war, ist es irgendwie nicht qua­litätsgesichert – zumindest nicht in dem Ausmaß, wie wir es uns wünschen. Ich glaube, das Ziel eint sogar Grüne und FPÖ. Ich glaube, der Weg in der Mitte, den wir gewählt haben, ist der richtige, dass wir nämlich sagen, wir heben das mit einem Akkreditierungs­verfahren, das von einem National Competencecenter für Sexualpädagogik, das es bis jetzt auch nicht gibt, getragen sein soll, auf eine sachliche Ebene. So können wir schau­en, dass wir gemeinsam mit Externen qualitätsgesichert einen guten, geregelten und möglichst weltanschaulich neutralen Sexualunterricht in den Schulen sicherstellen.

Das möchte ich noch erwähnen: Der Antrag von der FPÖ ist einfach auch in einem Punkt utopisch. Wir müssen schon auch sehen, dass in der Lehrerausbildung Sexualpädago­gik einen sehr geringen Stellenwert hat. Das ist ein freiwilliges Wahlmodul, das auch nur in einer sehr geringen Zahl zur Verfügung gestellt wird. Das heißt, es ginge ja gar nicht, dass die Pädagoginnen und Pädagogen das jetzt in der Form flächendeckend alleine machen – abgesehen davon, dass ich es nicht für sinnvoll halte ‑, da es technisch gar nicht möglich wäre, weil das kein Pflichtmodul in der Lehrerausbildung ist.

Ich glaube also, es gibt viele Schrauben, an denen man dabei drehen muss. Ich glaube, wir drehen an den richtigen, indem wir das mit einem Akkreditierungsverfahren quali­tätsgesichert an der Schule anbieten. Ich glaube, so können wir gemeinsam das Ziel, das uns auch eint, am besten erreichen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeord­neten der Grünen.)

10.09

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Damit ist die Debatte geschlossen.

Ist ein Schlusswort seitens der Berichterstattung gewünscht? – Das ist auch nicht der Fall.

Die Abstimmung wird wie vereinbart an den Schluss der Verhandlungen über die Vorlagen des Unterrichtsausschusses verlegt.

Wir fahren daher in der Erledigung der Tagesordnung fort.