12.21

Abgeordneter Mag. Markus Koza (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr ge­ehrte Frau Ministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich glaube, man muss noch einmal ganz klarstellen: Was ist Kurzarbeit? – Es wird immer wieder so getan, als wäre Kurzarbeit das Vorstadium von Arbeitslosigkeit, und es würden sich die Menschen, die in Kurzarbeit sind, unbedingt danach sehnen, den Job zu wechseln.

Wer in Kurzarbeit ist, kann den Job wechseln, wenn er oder sie den Job wechseln will. Aber: Kurzarbeit ist eine vorübergehende Maßnahme, wenn ein Unternehmen in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation ist, die Beschäftigten halten will, was auch sozial­politisch und arbeitsmarktpolitisch erwünscht ist, und das vor allem auch für das Unter­nehmen selber Sinn macht, denn in Wirklichkeit heißt das, dass für jeden Mitarbeiter/jede Mitarbeiterin, der oder die gekündigt werden muss, unter Umständen später neue einge­stellt werden müssen, neue eingeschult werden müssen. Es ist die wunderbare Mög­lichkeit, diese MitarbeiterInnen glücklicherweise halten zu können, im Betrieb halten zu können, und dann, nach der Krise, fortzufahren.

Warum man also in Zeiten einer Kurzarbeit, die eine vorübergehende Maßnahme ist, Anreize setzen soll, dass Menschen aus einem Job in einen anderen wechseln, ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar, macht auch überhaupt keinen Sinn. Das sind in der Regel Menschen, die vollzeitbeschäftigt sind, das sind in der Regel nicht Menschen, die keinen Vollzeitjob haben, sondern eben gerade in dieser Phase entsprechend kürzer arbeiten. Darum lehnen wir diesen Antrag natürlich ab.

Viel sinnvoller sind Maßnahmen, die tatsächlich zu einer gerechteren Verteilung von Arbeit führen, statt irgendwelcher Maßnahmen, die dazu führen, dass Menschen, die in Kurzarbeit sind, andere Menschen unter Umständen vom Arbeitsmarkt verdrängen, in­dem sie zu einem Jobwechsel gezwungen werden. – Danke. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

12.22

Präsidentin Doris Bures: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht der Herr Berichterstatter ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Die Abstimmung verlege ich auf nach den Tagesordnungspunkt 23, zu dem wir jetzt kommen.