20.38

Abgeordnete Carina Reiter (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Werte Zuschauerinnen und Zuschauer! Nur miteinander geht etwas weiter, so auch bei der Österreichischen Jugendstrategie. Jugendpolitik ist eine Querschnittsma­terie, sprich: alle politischen Handlungsfelder sind gefragt.

Die Bundesregierung bekennt sich ganz klar dazu, dass Jugendliche zu eigenverant­wortlichen Bürgerinnen und Bürgern heranwachsen sollen. Unsere Jugendlichen sollen an den gesellschaftlichen und demokratischen Prozessen teilhaben und dazu sollen sie das notwendige Werkzeug erhalten. Ich darf noch einmal die amerikanische Schriftstel­lerin Pearl S. Buck zitieren: Die Jugend soll ihre eigenen Wege gehen, aber ein paar Wegweiser können nicht schaden. – Zitatende. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordne­ten der Grünen.)

Die vier Handlungsfelder der Strategie kann man als Wegweiser betrachten. In diesen Handlungsfeldern sind vielfältige Jugendziele erarbeitet worden. In sogenannten Reality­checks sind diese Ziele mit jungen Leuten angeschaut und reflektiert worden. Die Ju­gendziele sind die Ausgangslage für die Weiterführung und Weiterentwicklung der Ös­terreichischen Jugendstrategie. Damit das auch gelingen kann und, wie man so schön sagt, einen Lack hat, ist die aktive Einbeziehung von Jugendlichen und Fachleuten ein wichtiger Aspekt. Es geht schließlich um gemeinsame Ziele, Visionen und Grundprinzi­pien unserer österreichischen Jugendpolitik.

Die Gesamtkoordination und die strategische Weiterentwicklung der Österreichischen Jugendstrategie passiert weiter über das Kompetenzzentrum Jugend im Bundesministe­rium für Arbeit, Familie und Jugend. In den Ministerien gibt es jeweils weitere zentrale Koordinierungsstellen. Wie bereits erwähnt, ist Jugendpolitik eine Querschnittsmaterie, und so gibt es Jugendziele, die natürlich mehrere Ministerien betreffen. Zusammenarbeit macht also da, wie überall im Leben, Sinn.

Worum geht es also in diesen Handlungsfeldern? Bildung und Beschäftigung ist eines dieser Handlungsfelder: Es geht uns in Österreich gut, weil unsere Gesellschaft aus Menschen mit vielfältigen Talenten und Qualifikationen besteht. Junge Leute sollen ihre Talente bestmöglich entwickeln können, dann können sie ihre Chancen auch nutzen und sind bestmöglich für zukünftige Herausforderungen in der Arbeitswelt vorbereitet. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Ein weiteres Handlungsfeld ist Beteiligung und Engagement. Mitreden, mitgestalten und mitbestimmen – das macht eine lebendige Demokratie aus. Dafür braucht es engagierte Menschen und auch Rahmenbedingungen, die das ermöglichen. Gerade in Österreich haben wir eine starke ehrenamtliche Tradition. Das müssen wir uns natürlich auch wei­terhin erhalten.

Im Handlungsfeld Lebensqualität und Miteinander geht es um die Lebensbereiche, die gerade für Jugendliche beim Erwachsenwerden von großer Bedeutung sind, also zum Beispiel Gesundheit, Umwelt, Mobilität oder Familie, und es geht natürlich auch um Pers­pektiven und Zufriedenheit im Leben.

Ein weiteres wichtiges Feld ist Medien und Information. Gerade die Jugendpolitik darf und muss sich die Digitalisierung auf ihre Fahnen schreiben. Gerade junge Leute sind Profis, wenn es darum geht, sich neue Technologien oder Medien anzueignen.

Die Österreichische Jugendstrategie ist ein laufender Prozess, der sich ständig weiter­entwickelt und vor allem so angelegt ist, dass man auf sich wandelnde Herausforde­rungen eingehen kann. Gerade im Bereich der Jugendarbeit, sei es in der außerschuli­schen Jugendarbeit oder im ehrenamtlichen Bereich – in Vereinen wie der Landjugend, den Pfadfindern oder auch der Österreichischen Trachtenjugend und vielen mehr, die sich mit viel Herzblut engagieren und ehrenamtlich etwas machen –, tut sich wahnsinnig viel, und es finden laufend Veränderungen statt.

Da ist es ganz wichtig, dass auch von politischer Seite die Ziele immer wieder flexibel adaptiert werden können. Langfristig schafft die Österreichische Jugendstrategie die Basis dafür, dass jugendpolitische Anknüpfungspunkte erkannt und angeregt werden, junge Menschen die Möglichkeit zur Beteiligung haben und dass auch ihre Lebensreali­täten gesehen werden.

Danke an die Verantwortlichen des Kompetenzzentrums Jugend für die wichtige Arbeit, auch an die Zuständigen in den jeweiligen Ministerien und natürlich auch an die ganzen Jugendorganisationen, die Bundesjugendvertretung und die vielen Vereine, die sich für die Anliegen der Jugend stark machen.

Die österreichische Jugendstrategie ist die Basis für den zukünftigen Weg der österrei­chischen Jugendpolitik. Die erarbeiteten Handlungsfelder und Ziele sind als Wegweiser vorhanden. Halten wir zusammen, machen wir miteinander auf einem gemeinsamen Weg die Jugendpolitik in Österreich sichtbar, und schauen wir, dass wir die Maßnahmen gut umsetzen! (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

20.43

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Eva Maria Holzleitner. – Bitte, Frau Abgeordnete.