RN/114

18.01

Abgeordnete Daniela Gmeinbauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Frau Ministerin! Liebe Zuseherinnen, liebe Zuseher! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich freue mich, heute hier das erste Mal sprechen zu dürfen, und das zu einem Wissenschaftsthema, das für uns in Graz ganz, ganz wichtig ist. Ceepus steht für mehr als nur für den Austausch von Studierenden und insbesondere Lehrenden. Es ist ein Bekenntnis zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Herzen Europas. 

Gerade für ein Land wie Österreich als Brückenbauer, als Tor zu Südost- und Osteuropa, zum Balkan, ist dieses Netzwerk von unschätzbarem Wert. Wir haben als Republik eine besondere historische und kulturelle Verbindung zu dieser Region. Diese Beziehungen auf universitärer Ebene zu pflegen und auszubauen, bedeutet, Verantwortung für den wissenschaftlichen Austausch, für Innovation und für ein gemeinsames Europa der Zukunft zu übernehmen. Genau da setzt Ceepus mit neuen Schwerpunkten an, nämlich mit forschungsbasierten Netzwerken, Kurzaufenthalten von administrativem und leitendem Hochschulpersonal und dem Ausbau digitaler Kompetenzen.

Es ist ein bewusstes Signal: Ceepus ist offen für alle 15 Partnerstaaten, auch für Länder, die noch nicht Teil von Erasmus plus sind. Wissenschaft kennt keine Mauern, und Programme wie diese bauen Brücken. 

Die Steiermark und insbesondere meine Heimatstadt Graz ist ein starker Forschungsstandort. Fünf Hochschulen – die Universität Graz, die TU, die Medizinische Universität, die FH Joanneum und der Campus 02 – sind in Ceepus-Projekte eingebunden. Die Vernetzung, die durch dieses Programm entsteht, stärkt nicht nur den Bildungs-, sondern auch den Wirtschaftsstandort Steiermark durch Know-how, durch Innovationskraft und durch internationale Talente, die zu uns kommen, mit uns forschen und vielleicht eine neue Heimat finden.

Eine Pharmazeutin aus Bosnien-Herzegowina hatte beispielsweise durch dieses Programm die Gelegenheit, bei uns in Graz zehn Monate an der Medizinischen Universität zu verbringen, wo sie den gesamten experimentellen Teil ihrer Dissertation durchgeführt hat. Ihre Forschung und Arbeit lag zwischen Nanotechnologie und therapeutischen Strategien, die einen potenziellen Einfluss auf ein globales Gesundheitsproblem, nämlich Adipositas, haben. Hier in Österreich hatte sie die Möglichkeit, mit Geräten zu forschen, mit denen sie zuvor nicht arbeiten konnte. Dieses positive Beispiel – und es gäbe noch viele mehr – unterstreicht die Wichtigkeit von Ceepus. Es ist also ein Benefit über die Grenzen hinweg.

Schon im Mittelalter waren Wanderjahre ein Teil jeder guten Ausbildung. Heute, im 21. Jahrhundert, ermöglichen Programme wie Ceepus moderne Wanderjahre mit einem Abschluss, der international anerkannt ist und damit Erfahrungen für ein ganzes Leben lang mit sich bringt. Mit Ceepus IV stärken wir Österreich als Wissenschaftsstandort, fördern junge Menschen und leisten einen aktiven Beitrag für ein offenes und der Zukunft zugewandtes Europa. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der SPÖ sowie des Abg. Scherak [NEOS].)

18.05

Präsident Peter Haubner: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Meri Disoski.