Bundesrat Stenographisches Protokoll 618. Sitzung / Seite 68

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sehr gerne mit uns mitgehen, sodaß wir es gemeinsam ermöglichen, das Toronto-Ziel zu erreichen.

Wir müssen – das ist Landessache – die Bestimmungen des Raumordnungsgesetzes und der Bauordnung auf den neuesten Stand der Technik bringen. Ich bin der Meinung, daß dies langfristig, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, durchaus möglich sein wird. (Präsident Pfeifer übernimmt den Vorsitz.) In der Abfallwirtschaft kann man durch verstärktes Trennen, durch verstärktes Wiederverwerten von wertvollen Rohstoffen eine Verringerung vor allem des Deponiegases, das den Treibhauseffekt besonders anheizt, erreichen, aber auch durch eine entsprechende Verwertung des Klärschlamms.

Im Bereich des Verkehrs ist auch die Raumordnung gefordert, sodaß Verkehrskonzepte mit dem Ziel erstellt werden, einen stärkeren Anschluß an den öffentlichen Verkehr zu erreichen. Selbstverständlich muß in diesem Zusammenhang auch der öffentliche Verkehr entsprechend ausgebaut und attraktiviert werden. Der Güterverkehr gehört auf die Schiene verlagert – trotz all der Problematik, die wir kennen.

Wichtig wird auch sein – das läßt sich bereits mit dem jetzigen Stand der Technik durchführen –, daß Kraftfahrzeuge einen Höchstverbrauch vorgeschrieben beziehungsweise in der ersten Phase empfohlen bekommen. Es ist in den nächsten Jahren durchaus machbar, daß Otto-Motoren, benzinbetriebene Kraftfahrzeuge, nicht mehr als 5 Liter für 100 Kilometer verbrauchen. Das läßt sich technisch ohne großartige Entwicklungen realisieren. Bei Dieselkraftfahrzeugen befindet man sich derzeit etwa im Bereich von 6 bis 7 Litern. Da läßt sich eine Reduktion, ohne vom vielzitierten 3-Liter-Auto zu sprechen, realistischerweise auf 4,5 Liter für 100 Kilometer durchaus durchführen.

Auch Road-Pricing wird eine gewisse Rolle spielen, um die geringere CO2-Belastung erreichen zu können.

Im Bereich der Industrie gibt es bereits eine 10prozentige Nutzung von nachwachsenden biogenen Rohstoffen. Dieser Prozentsatz kann bis zum Jahre 2005 durchaus verdoppelt werden.

Die Kraftwärmekopplungen gehören ebenfalls, wie mein Vorredner schon sagte, ausgebaut.

Auch im Bereich der Kleinverbraucher ist eine Reduktion des Verbrauches an Energie durchaus denkbar. Man kann und muß die Wirkungsgrade der Kleinfeuerungsanlagen entsprechend verbessern. Aber auch eine Verbrauchsreduktion bei Elektrogeräten ist vorstellbar.

Es ist möglich, in der Landwirtschaft verstärkt auf biologischen Landbau umzusteigen und die durch Handelsdünger entstehende Energiebelastung zu vermeiden.

Es ist auch durchaus an einen verstärkten Einsatz langlebiger Holzprodukte, vor allem im Bereich der Möbel- und Baustoffindustrie, zu denken.

Wenn wir diese vorgeschlagenen Maßnahmen verwirklichen, sind wir in der Lage, den Kohlendioxidausstoß bis 2005 um 16,79 Millionen Tonnen zu verringern. Zur Erreichung des Toronto-Zieles ist eine Reduktion um 13,75 Millionen Tonnen notwendig.

Das bedeutet: Es ist technisch tatsächlich möglich, das Toronto-Ziel bis zum Jahr 2005 zu erreichen. Notwendig wird es sein, daß wir zu diesen Maßnahmen stehen und sie auch tatsächlich durchsetzen wollen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Erlauben Sie mir, noch ganz kurz auf andere Bereiche dieses Umweltkontrollberichtes einzugehen.

Im Bereich Grundwasser, das vor allem als Trinkwasser für unsere Gesundheit besondere Bedeutung hat, gibt es gewisse Verunsicherungen, vor allem durch die Überschreitung des derzeit in Österreich gültigen Grenzwertes von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Trinkwasser. Dieser Wert


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