Bundesrat Stenographisches Protokoll 641. Sitzung / Seite 34

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sehr konkrete Pläne gegeben, die dann im Zuge der Diskussion vor Ort um so viel teurer geworden sind, daß sie nicht mehr finanzierbar waren, und daher ist dieser Ausbau seinerzeit auch nicht durchgeführt worden.

Jetzt sind wir hoffnungsvoller, daß es gelingt, bis zur WM 2001 diese Strecke auszubauen. Natürlich kann eine gewisse Begehrlichkeit dann auch noch im Zuge der Baumaßnahmen auftreten, wenn Zeitdruck zeigt, daß der Auftraggeber in einer Drucksituation ist.

Ich kann Ihnen die konkreten Kostenschätzungen vom heutigen Tag jetzt aus dem Kopf nicht nennen. Eines ist gewiß: daß wir bei all diesen Infrastrukturmaßnahmen sehr darauf sehen müssen, daß wir einen Kompromiß zwischen den vielfach durchaus legitimen Wünschen der anrainenden Bevölkerung – ob das Wirtschaftsinteressen oder Interessen an nächtlicher Ruhe oder an Verkehrsanbindung sind – und den Möglichkeiten, dies aus öffentlichen Mitteln zu finanzieren, erzielen. Doch das führt da und dort dazu, daß Projekte in einer bestimmten Form nicht realisiert werden. Dort, wo sie aber verkehrspolitisch notwendig sind, wachen sie wieder auf und werden dann in einer größeren Kompromißbereitschaft in der Regel auch realisiert.

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke, Herr Bundesminister.

Wir kommen zur 12. Anfrage, 917/M. Ich bitte Frau Bundesrätin Mühlwerth um die Verlesung der Anfrage.

Bundesrätin Monika Mühlwerth (Freiheitliche, Wien): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Meine Frage lautet:

917/M-BR/98

Welche konkrete Maßnahmen werden Sie auf dem Gebiet von Forschung und Lehre setzen, damit die österreichischen Universitäten nicht mehr – wie ein europaweites Uni-Ranking gezeigt hat – unter den europäischen Schlußlichtern rangieren?

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Herr Bundesminister, bitte.

Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr Dr. Caspar Einem: Frau Bundesrätin! Ich nehme an, daß Sie sich in Ihrer Wortmeldung auf einen Bericht der deutschen Wochenzeitschrift "Der Spiegel" beziehen. Ich halte das nicht wirklich für ein Uni-Ranking, sondern im Rahmen dieser Untersuchung sind deutsche Universitätsprofessoren befragt worden, wo sie ihre Kinder zum Studieren hinschicken würden.

Es liegt in der Natur der Sache, daß Universitätsprofessoren andere Universitäten nicht primär von der Qualität ihres Lehrangebotes her kennen, sondern, wenn überhaupt, über die Forschungszusammenarbeit, die sie betreiben.

Es sind von den befragten deutschen Universitätsprofessoren nur drei österreichische Universitäten genannt worden, und dort hat es dann eine Befragung von Studierenden gegeben. Tatsächlich ist die Bewertung, die diese drei Universitäten im "Spiegel" bekommen haben, nicht besonders schmeichelhaft, man sollte das aber nicht zum absoluten Maßstab nehmen.

Was tun wir in Forschung und Lehre? – Im Bereich der Organisation der Universitäten – das habe ich vorhin schon ausführen dürfen – sind wir mitten in einem doch sehr großen Reformprozeß, der dazu beitragen soll, die Universitäten im Inneren beweglicher und das Studienangebot insgesamt besser und letztlich auch praxisorientierter zu machen. Wie Sie wissen, sind wir im Rahmen der Umsetzung des Universitätsstudiengesetzes jetzt dabei, in allen Universitäten für alle Studienrichtungen neue Studienordnungen zu entwickeln. Das, was bis jetzt –teilweise informell, teilweise formell – an das Wissenschaftsministerium von den Universitäten herangetragen worden ist, zeigt, daß die Universitäten die Herausforderungen der Zeit im vollen Umfang erkannt haben.

Ich denke, daß wir auf dem Wege zu einer wirklich deutlich verbesserten Situation, was das Studienangebot betrifft, sind und daß es dabei auch möglich sein wird, eines der


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