sind, harmonisiert
werden, weil die Menschen in unserem Land nämlich kein Verständnis mehr dafür
haben, dass die einen früher in Pension gehen können, die anderen aber erst
später. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Bundesräten der ÖVP.)
Es ist nicht einzusehen,
dass es Menschen gibt, die mit 48 Jahren in Pension gehen können,
vielleicht später noch ein politisches Amt übernehmen oder Vorsitzender eines
Tennisvereins werden, sich also bester Gesundheit erfreuen – was man ihnen
persönlich natürlich gönnt –, weil volkswirtschaftlich gesehen ist dies ein
Ungerechtigkeitsfaktor, ein Wermutstropfen für die Menschen, die bis 60 oder
gar 63 arbeiten müssen. (Bundesrat Gasteiger: ...
Landesschulrat! – Bundesrat Thumpser: Man muss aber auch wissen,
warum sie unter Umständen in Pension gehen! Das sind Unterstellungen!)
Ich gebe Ihnen in
vielen Dingen Recht. – Ich komme gerne noch auf die Landesschulräte zurück.
Das werden wir auch ändern. Aber Sie wissen schon, Herr Gasteiger, warum das
nicht geändert wurde? (Bundesrat Boden: Frau Abgeordnete, es gibt
Leute am Bau, die hart arbeiten mussten!) Sie wissen schon, warum das nicht
geändert wurde? – Weil wir in großen Bereichen die Zweidrittelmehrheit
dafür gebraucht hätten, und die SPÖ hat sich nicht bereit erklärt, im
Schulbereich verfassungsrechtliche Veränderungen vorzunehmen. – Das ist
der Grund! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Bundesräten der ÖVP.)
Ich konnte aber
auf Grund dieser Replik noch gar nicht auf das eingehen, was ich eigentlich
sagen wollte. Mir geht es darum, dass diese Ungerechtigkeit beseitigt wird, und
das müssen alle Regierungen in Angriff nehmen – in welcher Form auch immer
eine neue Regierung zusammengesetzt sein wird –, denn das ist eine Frage
der Glaubwürdigkeit der Bevölkerung gegenüber – das ist meine
persönliche Meinung dazu –, und es ist natürlich auch die budgetäre Problematik
zu sehen. – Dazu komme ich ohnehin noch. (Zwischenruf des Bundesrates Gasteiger.)
Dazu, dass Sie
immer dazwischenreden, Herr Gasteiger: Erstens haben Sie natürlich die
Möglichkeit, sich zu Wort zu melden und sich vom Rednerpult aus dazu zu äußern.
Außerdem waren es sehr wohl die Sozialdemokraten – das muss ich in diesem
Zusammenhang schon einmal sagen –, die in fahrlässiger Weise die demographischen
Trends und Entwicklungen, die schon vor zehn, 15 Jahren absehbar waren,
nicht beachtet haben, mit kleinen kosmetischen Veränderungen die großen
Problemfelder zugedeckt haben und dadurch unserer Regierung, der Regierung, die
ab 1999 im Amt war, einen Berg von Problemen hinterlassen haben. Es ist immer
viel schwieriger, eine Systemveränderung dann herbeizuführen, wenn alles schon
vernachlässigt ist und wenn die Zügel einfach schleifen gelassen wurden. Das
haben Sie nämlich getan; leider Gottes muss ich Ihnen das einmal sagen. (Bundesrat
Gasteiger: Sagen Sie das Ihrem Koalitionspartner, der war 14 Jahre
dabei!)
Sie können
wirklich gerne herauskommen, und wir werden dann sehr interessiert Ihrem
Vortrag lauschen, aber jetzt habe ich noch ein paar Argumente vorzubringen.
Wenn
internationale Vergleiche getroffen werden – und Herr Reisenberger hat das
getan –, darf man nicht vergessen, dass man woanders auch vergleichen
muss. In Sachen Eigenpensionsvorsorge hinken wir den anderen europäischen
Ländern schwer hintennach, in Sachen Betriebskassen und Pensionskassensystem
ebenfalls. – All das sind Versäumnisse, die Sie natürlich
mitzuverantworten gehabt haben.
Auch hier (auf
die Reihen der ÖVP-Bundesräte weisend) muss ich einmal hinzeigen: Auch die
ÖVP hat das mitzuverantworten gehabt. Man hat eben manche Dinge in Zeiten, als
dies noch sehr leicht gegangen wäre, nicht getan. Das sage ich schon in aller
Deutlichkeit, denn die Schweiz hat dasselbe Problem schon in den siebziger,
achtziger Jahren erkannt, hat umgestellt, hat Verbesserungen durchgeführt und
hat heute ein gesundes – oder relativ gesundes – Pensionssystem. Wir
hätten das auch schon früher machen können, aber das war eben nicht
opportun – oder es sind immer Wahlen vor der Tür gestanden. Welche Gründe
auch immer im Hintergrund gestanden sind, es waren zumindest keine
staatstragenden und verantwortungsvollen Gründe, die Sie gehabt haben.
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