Ein nächster
Punkt: die Anrechnungszeiten. Auch das wurde heute schon gesagt: Die Bereitschaft
von jemandem, der in der Privatwirtschaft arbeitet, in den öffentlichen Dienst
zu gehen, ist relativ groß – oder wäre groß, wenn es nicht auch da wieder
Probleme gäbe. Nur eine Anmerkung dazu: Die Anrechnungszeiten sind viel kürzer,
wenn ich von der Privatwirtschaft in den öffentlichen Dienst wechsle, als
wenn ich von irgendeiner anderen Gebietskörperschaft des öffentlichen Rechts,
zum Beispiel von einer Gemeinde, in den Bund übertrete. Solange nicht diese
Hemmnisse endlich einmal aufgebrochen werden, so lange werden wir auch die Pensionsharmonisierung
nicht wirklich zu Stande bringen. Es wird auch Aufgabe der neuen Regierung
sein, diesbezüglich endgültige, strukturbereinigende Lösungen zu finden.
Die
Finanzierbarkeit habe ich bereits angeschnitten. Auch da muss ich wieder sagen:
Wir können uns nicht daran vorbeischwindeln, dass wir in Zukunft
überproportional mehr 60 Jahre alte Menschen haben werden, und – das
ist ebenfalls der demographische Trend – wir werden in diesem Spektrum der
über 60-Jährigen nicht nur gesunde Menschen haben, sondern es wird auch die
Anzahl derer, die schwer behindert sind, die Zahl derer, die sehr schwer pflegebedürftig
sind, steigen. Gott sei Dank wird die Pflege dank einer guten Medizin, dank
medizinischer Technik, die sich weiterentwickelt, möglich sein, aber es wird
natürlich auch die Kostenproblematik immer größer werden.
Es ist heute schon
gesagt worden, dass die Pensionsproblematik nicht von der Arbeitsproblematik
getrennt werden darf. Da gebe ich meinem Kollegen Reisenberger – der jetzt
nicht mehr anwesend ist, den das offenbar nicht mehr interessiert – Recht,
denn ich meine, dass wir vor allem in den Bereichen, in denen wir jetzt
Umstrukturierungen vornehmen wollen, ja müssen, flankierende
Maßnahmen setzen müssten. Das, so meine ich, darf nicht unter den Tisch fallen,
egal welche Regierung diese Dinge in Angriff nehmen wird.
Meines Erachtens muss mehr Gewicht auf die unterschiedliche Belastbarkeit in den verschiedenen Arbeitsbereichen gelegt werden.
Ich meine, wenn
ich als Beamtin in Pension gehe und Kanzleiarbeit gemacht habe, dann habe ich
mich körperlich weniger anstrengen müssen. Vielleicht habe ich
Wirbelsäulenschäden oder Nackenschmerzen und vielleicht auch noch einiges
anderes mehr, aber es ist wahrscheinlich nicht vergleichbar mit der Situation
eines Bauarbeiters, der die ganze Zeit, bei Regen, bei Schnee und bei Hitze,
auf der Baustelle steht. Dieser ist einfach mit 55 Jahren ausgeschunden!
Hier müssen wir ehrlich sein und für diese Menschen Vorsorge treffen. Es
gehören flankierende Maßnahmen her, und ich erwarte das von einer
verantwortungsvollen Regierung! (Beifall
bei den Freiheitlichen.)
Weiters: Ich
gehöre schon zu denen, die eine Lebensplanung haben, und ich vertrete auch die
Menschen, die jetzt 45, 50, 55 Jahre alt sind. Den Menschen, die in
absehbarer Zeit in Pension gehen und bereits eine Lebensplanung gemacht haben,
kann man jetzt nicht eins zu eins neue Pensionsstrukturen auferlegen. Wenn ich
jetzt 58 bin und mir vorgestellt habe, mit 60 in Pension zu gehen, dann kann
keine Regierung sagen: Nein, du musst mit 65 gehen! Da müssen flankierende
Strukturänderungen durchgeführt werden. (Beifall
bei den Freiheitlichen. – Bundesrat Boden:
Das haben wir ja! – Bundesrat Konecny: Was sagen Sie uns und zu was paschen Sie? Das ist absurd! Sind Sie eine
frei schwebende Fraktion ohne Verbindung zur FPÖ-Politik?)
Herr Fraktionschef
Konecny! Ich weiß
nicht, warum Sie das aufregt. (Bundesrat Konecny: Nein, es amüsiert mich!) – Ja, vielleicht amüsiert Sie die Problematik der Menschen, die
keine Arbeit haben. (Beifall bei den
Freiheitlichen. – Bundesrat Konecny: Nein, nein! Sie haben heute gesprochen von ...!) Herr Professor Konecny! Ich weiß, Sie fangen immer dann
zu schreien an, wenn Ihnen irgendein Thema unangenehm ist, aber Sie müssen sich
halt damit abfinden, dass andere Leute auch andere Vorschläge bringen. (Beifall
bei den Freiheitlichen.)
Wichtig ist mir auch, dass diese Arbeitsbeschaffungsprogramme für die älteren Menschen unbedingt auch an Steuererleichterungen geknüpft werden. Das ist schon lange eine freiheitliche Forderung. Wir können es über Transferzahlungen machen, aber die sinnvollere Variante
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