BundesratStenographisches Protokoll742. Sitzung / Seite 45

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Arbeit auseinandergesetzt hat, wurde ja genau dem Rechnung getragen, dass ja immer wieder die Kritik gekommen ist, dass man mit dem Wirtschaftsminister den Bock zum Gärtner macht. Nun hat man dem sozusagen eine Staatssekretärin entgegenge­stellt, die gerade die ArbeitnehmerInneninteressen auch aus ihrem eigenen Tätigkeits­feld kennt. Ich denke mir, damit hat man erstens einmal dieser Kritik Rechnung getra­gen, und ich bin überzeugt davon, dass Frau Staatssekretärin Marek diese Aufgaben und die ihr übertragenen Agenden nicht nur ernst nimmt, sondern sie auch tatkräftig zur Umsetzung bringen wird.

Ein weiterer Punkt, der angesprochen worden ist, war dann der Punkt ... ui jegerle, da habe ich schlecht geschrieben! – Ah ja! Herr Bundesrat Mayer hat eine Fülle von The­men angesprochen, die zum Teil die Staatsreform betreffen. Ich brauche darauf nicht hinzuweisen – Frau Landeshauptfrau Burgstaller hat das ja in ihrem ersten Beitrag erwähnt –, dass bis zum Sommer Schwerpunkte der Staatsreform erarbeitet werden sollen. Sie haben als positives Beispiel das elektronische Grundbuch und auch einige nicht so gut funktionierende Aspekte angesprochen. Ich habe die Ehre, dass in den mir übertragenen Kompetenzbereich auch IKT und E-Government fallen. Daher habe ich mich jetzt natürlich auch sehr intensiv mit diesen Themen befasst. Österreich steht in diesem Bereich wirklich als Musterland da. Eine meiner ersten Aufgaben war im Rah­men der ITnT-Messe, die ja in Wien stattgefunden hat, Vertreterinnen und Vertreter aus Südosteuropa bei uns zu begrüßen. Die sehen Österreich als ein Land, in das sie kommen, um sich anzuschauen, wie gut dieses E-Government bei uns funktioniert. Ich denke, wir dürfen darauf auch stolz sein.

Wir dürfen uns nicht ausrasten, das ist überhaupt keine Frage. Gerade im Bereich der Elektronik ist die Halbwertszeit der Entwicklung eine immer kürzer werdende, aber ich denke, wir haben sehr, sehr gute Leute. Ich habe mich davon überzeugen können, dass wir sehr engagierte Menschen haben, die daran arbeiten, und ich selber bin auch mit großem Engagement dahinter. Davon werden Sie sich, nehme ich an, bald über­zeugen können. Wir haben in der nächsten Woche ja bereits die „Plattform Digitales Österreich“ eingeladen, an der auch die Ländervertreter teilnehmen. Dass mit jedem neuen Projekt, das entsteht, auch neue Probleme und neue Herausforderungen wach­sen, ist klar, aber dazu sind wir ja alle in die Politik gegangen, um Herausforderungen anzunehmen und Lösungen anzubieten. Ich biete mich hier auch persönlich als Ge­sprächspartnerin für diese Bereiche gerne an.

Auf zwei Punkte möchte ich noch eingehen. Da war der Punkt Forschung, der in den Debattenbeiträgen mehrmals angesprochen worden ist. Die Forschungsförderung in Österreich ist schon seit vielen Jahren breit gestreut, wie Sie wissen. Wir haben mit dieser Regierungsvorlage versucht, die Forschungsförderung zielgruppenorientiert neu zu gestalten. Ich bin überzeugt davon, dass uns das auch gelingen wird. Ich meine auch, dass es ein sinnvoller Zugang zur Forschungsförderung ist, wenn man auf der einen Seite zielgruppenorientiert auf die universitäre Forschung und auf der anderen Seite zielgruppenorientiert auf die wirtschaftliche Forschung schaut. Beides wurde im Ministeriengesetz und durch die Neuverteilung unsererseits berücksichtigt. Ich bin auch überzeugt davon, dass es gelingen wird und dass das ein guter Weg ist.

Als Frau kann ich es natürlich nicht ganz unterlassen, jetzt zum Thema Frauenpolitik noch etwas zu sagen. Sie werden hoffentlich dafür Verständnis haben. Ich denke mir, dass es wesentlich sein wird, dass Frauenpolitik wieder mit Umsetzungspolitik verbun­den ist. Den Frauen hilft es nämlich relativ wenig, wenn überall Lippenbekenntnisse dazu da sind, dass Einkommensunterschiede verringert werden müssen, was aber de facto nicht gelingt. Hier ist es notwendig, Maßnahmen zu setzen, die dann auch tat­sächlich im realen Leben der Frauen greifen. Frau Bundesministerin Bures, die ja in Hinkunft diese Thematik auch offiziell vorantreiben wird, hat sich jetzt in den ersten


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite