BundesratStenographisches Protokoll760. Sitzung / Seite 14

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werden ab 2009 jährlich zwischen 70,80 € in der niedrigsten Pflegestufe und 1 124 € in der höchsten Pflegestufe bekommen. Es handelt sich somit um die größte Erhöhung seit Einführung des Pflegegeldes vor 15 Jahren.

Ein weiterer wichtiger Punkt in dieser Novelle ist die verbesserte Einstufung für schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche sowie für demenzkranke Menschen.

Ich persönlich freue mich über die Erhöhung des Pflegegeldes, und dies gilt sicherlich für alle betroffenen Menschen in unserem Land, die von dieser Erhöhung und dieser Verbesserung profitieren werden.

Das ist Politik. Politik muss in die Zukunft blicken, Probleme erkennen und rasch handeln und helfen, denn wir wissen alle: Wer rasch hilft, der hilft doppelt. Das ist sozial, das ist verlässlich und das ist verantwortungsvoll. Und das erwarten sich auch die Menschen von der Politik.

Sehr wohl tragen auch die Bundesländer in ihrem Verantwortungsbereich dazu bei, jenen Menschen, die Pflege und Betreuung benötigen, diese auch in höchster Qualität zur Verfügung zu stellen.

In unserem Bundesland Burgenland ist derzeit der größte Anteil älterer Menschen österreichweit zu verzeichnen. Knapp 25 Prozent der Bevölkerung sind über 60 Jahre alt. Der Bundesschnitt liegt bei 23 Prozent. Wir wissen, dass rund 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen zu Hause von ihren Angehörigen gepflegt und betreut werden. Diese Angehörigen nehmen eine große Belastung auf sich und leisten einen äußerst wichtigen gesellschaftspolitischen Beitrag. Es ist daher eine Notwendigkeit, die pflegenden und die betreuenden Angehörigen bei ihrer schwierigen Aufgabe zu unterstützen.

Mit der Entlastungsoffensive für pflegende Angehörige, die sich auf verschiedenen Ebenen manifestiert, werden Angehörige bei ihrer sehr wichtigen Aufgabe unterstützt, zum Beispiel durch kostenlose Pflegeberatung zu Hause, kostenlose Unterstützungs­besuche, Gruppenangebote, Urlaubspflege, Pflege- und Angehörigenstammtische.

Damit kommt das Burgenland dem Bedürfnis der alten und hilfsbedürftigen Menschen entgegen, den Lebensabend in den eigenen vier Wänden in Würde zu verbringen.

Beispielhaft ist auch das burgenländische System des Betreuten Wohnens im Bereich psychisch kranker Menschen. Bei der Senioren-Tagesbetreuung, die nach einem halben Jahr Laufzeit evaluiert wurde, ist das Burgenland österreichweit Vorreiter. Die neuen Richtlinien nach der Evaluierung machen das Modell bedarfsgerechter und attraktiver. Für das laufende Jahr sind dafür 400 000 € vorgesehen. Landesweit bieten derzeit neun Einrichtungen 89 Plätze an. Zwei weitere Einrichtungen sind in Planung und werden in Kürze errichtet.

Im Bereich der Altenwohn- und Pflegeheime gibt es in unserem Bundesland Burgen­land 39 Häuser mit derzeit 1 872 Betten. 16 neue Einrichtungen mit 453 Betten wurden allein seit dem Jahr 2000 errichtet. Es gibt davon 176 Freiplätze, und kein einziger pflegebedürftiger Mensch muss in unserem Bundesland auf einen freien Platz warten!

Weiters sehe ich im Rahmen des Bedarfs- und Entwicklungsplans einen positiven Aspekt darin, dass unsere Sozialzentren, unsere Altenwohn- und Pflegeheime in kleinen Einheiten errichtet werden. Dadurch haben die Bewohner den Vorteil, in ihrer gewohnten Region zu bleiben, und deren Angehörige haben den Vorteil, keine weiten Anfahrtswege haben.

Auch bin ich selbst in der glücklichen Situation, dass in meiner Heimatgemeinde im kommenden Jahr ein Sozialzentrum, ein Altenwohn- und Pflegeheim errichtet wird.

 


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