BundesratStenographisches Protokoll799. Sitzung / Seite 121

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Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, in der Bildung im Mittelfeld zu sein. Wenn wir Wohlstand für alle erreichen wollen, dann müssen wir den Sprung nach vorne schaffen und auch vorne bleiben.

Gute Ausbildung in den verschiedensten Bereichen ermöglicht auch eine gute Entloh­nung.

Auch die Möglichkeit, gut ausgebildete Betreuungspersonen, wie zum Beispiel Lehr­warte und Sportwarte aus Vereinen und viele andere mehr, in die Nachmittags­betreuung einzubeziehen, eröffnet neue Chancen und Wege. Es müssen nicht in allen Bereichen der Betreuung immer Master, Bachelor, Doktorinnen, Doktoren, Profes­sorinnen und Professoren tätig sein. Es gibt Tausende in diesem Land, die bereits in vielen Bereichen der Freizeit aktiv tätig sind. Diese Ressourcen möchten wir auch den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen und zugänglich machen.

Nicht nur die Finanzierung ist geregelt, auch das neue Ausbildungsmodell für die sogenannten Freizeitpädagoginnen und -pädagogen ist somit auf Schiene und wird als Rahmenbedingung beschlossen. Auch der Weg hin zur ganztägigen, verschränkten Form kann beschritten werden und neue Chancen eröffnen. Daher lade ich Sie alle ein, diesen Weg durch Ihre Zustimmung zu unterstützen. Wir als SPÖ-Fraktion im Bundesrat werden selbstverständlich gerne zustimmen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

15.37


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gelangt als Nächste Frau Bundesrätin Astleitner. – Bitte.

 


15.38.01

Bundesrätin Notburga Astleitner (ÖVP, Oberösterreich): Geschätzter Herr Präsident! Werte Frau Bundesministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuhöre­rinnen und Zuhörer! Liebe Zuseherinnen und Zuseher vor den Bildschirmen! Wir sprechen heute unter anderem über den Ausbau der ganztägigen Schulformen, und ich darf an den Beginn meiner Rede einen Leitspruch einer Schule aus meinem Bezirk, die eine ganztägige Schulform hat, setzen. Er stammt von Antoine de Saint-Exupéry und lautet:

„Wenn ich meinen Leuten die Liebe zur Seefahrt mitteile, werden sie sich verschiedene Tätigkeiten suchen, die ihren besonderen Eigenschaften entsprechen. Der eine wird Segel weben, der andere Sterne beobachten, ... und doch werden sie eine Einheit bilden. Denn ein Schiff erschaffen heißt nicht, die Segel hissen, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachzurufen.“

Die Schule, von der ich spreche, ist eine Vorzeigeschule mit ganztägiger Betreuung aus Oberösterreich, denn sie wurde mit dem entsprechenden Gütesiegel ausge­zeichnet. Viele Lehrerinnen und Lehrer aus anderen Schulen kommen, schauen sich diese Schule an und entwickeln bezirksübergreifend ähnliche Modelle. Ich sage das auch deswegen mit Freude und mit Stolz, weil ähnlich dieser Volksschule in Perg, die von „EVA-Klassen“ spricht, jetzt auch in Freistadt – der Herr Bürgermeister von Freistadt sitzt ja hier – ein Modell entwickelt wurde, wo es „Momo-Klassen“ heißt.

In dieser Schule in Perg wird die ganztägige Betreuung in verschränkter Form ange­boten. Das heißt, es wechseln Lern- und Regenerationsphasen, Freizeitge­staltung und Übungsphasen. Daraus wird ein Mix gemacht, wobei das Freizeitangebot von Kunst bis Sport reicht.

Andere Schulen in meinem Bezirk, wie beispielsweise die Sporthauptschule, die ein großes Einzugsgebiet hat und wo die Kinder daher lange Wartezeiten auf die Busse haben, bieten nicht die verschränkte Form an, sondern sie hängen die Betreuung an


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