Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 50

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14.01

Abgeordneter Dr. Michael Krüger (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Die Argumentation der Frau Klubobfrau Heide Schmidt ist ja wirklich alles andere als schlüssig. Frau Kollegin! Einerseits fordern Sie eine Abkehr vom kleinkarierten Parteihickhack, auf der anderen Seite stoßen Sie sich daran, daß wir einmal ein ohnehin seltenes Lob von der Sozialdemokratischen Partei für unser Abstimmungsverhalten, das wir angekündigt haben, bekommen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Frau Kollegin! Nehmen Sie bitte eines zur Kenntnis: Im Bautenausschuß wurde eine bestimmte Meinung vertreten. Wir haben eine Klubsitzung darüber abgeführt, wir haben im Klub beraten, wir haben uns eine Meinung gebildet (Abg. Mag. Peter: Was soll das?), und wir werden hier entsprechend abstimmen.

Herr Kollege Peter! Liebe Frau Kollegin Schmidt! Nehmen Sie zur Kenntnis: Bei uns gibt es nicht die menschliche Kälte, die bei Ihnen herrscht! (Beifall bei den Freiheitlichen.) Ihnen rennen ja haufenweise die Abgeordneten davon aufgrund der menschlichen Kälte! (Abg. Mag. Peter: Was soll denn das? Ein Kasperltheater!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das Liberale Forum ist mir zu unwichtig, um mehr Zeit dafür zu verwenden. Lassen Sie mich bitte dazu kommen, in der Sache Stellung zu beziehen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Als freiheitlicher Kultursprecher darf ich klarstellen, daß wir uns als freiheitliche Bewegung zur Kulturarbeit des Außenamtes über die Kulturinstitute bekennen. (Beifall bei den Freiheitlichen.) Das ist ein ganz klares Bekenntnis, unabhängig davon, ob es etwa das Kulturinstitut in Warschau betrifft, in der Tschechischen Republik, in Teheran oder wie jetzt jenes in New York.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir bekennen uns zu dieser Kulturpolitik, die im Rahmen des Außenamtes geschieht. Und wir finden es auch wohltuend, daß sich das gesamte Kulturbudget auf mehrere Ressorts aufteilt, wenngleich wir nicht verkennen, daß das Hauptressort natürlich jenes ist, dem Herr Bundesminister Scholten vorsteht. Aber wir finden es sehr positiv, daß es auch noch andere Bereiche der Kulturpolitik gibt, denn es wäre für uns nicht leicht erträglich, wenn die Kulturpolitik in einem Ressort monopolisiert würde, von dem eine prominente Vertreterin dieser sozialdemokratischen Kulturpolitik, nämlich Frau Kulturstadträtin Pasterk, sagt, daß dieses – das Kulturressort – ein unverzichtbares Ideologieressort ist. In diesem Sinne sind wir sehr froh, daß sich das gesamte Kulturbudget doch etwas aufsplittet. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Konkret zum Projekt New York, zum Standort New York: Wir vertreten die Auffassung, daß New York selbstverständlich ein wichtiger Schauplatz der Darstellung auch der zeitgenössischen Kunst ist. Und wir freuen uns auch, daß es einen zeitgenössischen Künstler gibt, nämlich Arnulf Rainer, der es im Wege der Eigeninitiative zustande gebracht hat, sich ein eigenes Museum, ein Dauermuseum beziehungsweise eine Dauerausstellung in New York zu schaffen.

Wir sind der Auffassung, daß es sehr wichtig ist, daß die österreichische Kulturpolitik und die österreichische Kultur auch in New York präsent sind. Und das ist selbstverständlich auch der Grund dafür, daß wir dem großzügigen Ausbau des Kulturinstitutes in New York das Wort reden. Ich bin ganz einer Meinung mit meiner Vorrednerin, Frau Rauch-Kallat, daß es architektonisch sehr reizvoll ist, auf lediglich 200 Quadratmetern Grundfläche ein Hochhaus von 20 Stockwerken zu errichten. Denn ein kleines Hochhaus – und vielleicht eines der kleinsten Hochhäuser überhaupt – ist ja geradezu ein architektonisches Paradoxon.

Ich darf mir erlauben, hier meine persönliche Meinung zur Architektur auszudrücken. Mir persönlich – das ist nur meine Meinung, ich gestehe jedem seine eigene Meinung zu – gefällt die Ausführung dieses neuen Kulturinstitutes in puncto Architektur ganz ausgezeichnet. Die wasserfallähnliche Fassade ist wirklich reizvoll. Ich bin der Meinung, daß wir damit eine würdige Visitenkarte österreichischer Architektur in New York präsentieren.


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