Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 36. Sitzung / Seite 37

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neue Perspektiven. Mit dem Finanzminister ist besprochen, daß es eine weitere Milliarde für Venture-Kapital als Anstoßkapital vom Bund geben soll, wo dann Privatkapital entsprechend zusteigt. Wir sehen aus der Entwicklung des Venture-Kapitals sowohl im europäischen Binnenmarkt als auch und vor allem in den USA, daß das eigentlich eine der adäquatesten Finanzierungsformen für bestimmte neue, sehr riskante Technologien ist. (Beifall bei der ÖVP und des Abg. Wenitsch. )

Präsident Dr. Heinz Fischer: Danke.

Zusatzfrage: Abgeordneter Schöggl. – Bitte.

Abgeordneter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Minister! In der einschlägigen Literatur und bei Konferenzen werden immer wieder die mangelnde Kommunikation und Schwächen im Wissenstransfer zwischen Universitäten und technologieorientierten Unternehmen beklagt.

Welche konkreten Schritte werden Sie in Ihrem Ressort unternehmen, um diesen Wissenstransfer zu verbessern? – Ich denke da auch und vor allem an die Stärkung der im ACR zusammengeschlossenen kooperativen Forschungsinstitute.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Herr Bundesminister, bitte.

Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten Dr. Johann Farnleitner: Ich glaube, daß es sich dabei prinzipiell um ein Grundsatzproblem handelt, das nicht in meinem Institut angeschlossen ist. Aus meiner eigenen Berufserfahrung weiß ich, daß Technikstudenten, die wir etwa nach Harvard, Stanford oder an das MIT geschickt haben, drüben oft binnen einem oder zweier Jahre Patentinhaber und Teilinhaber von Firmen waren, während sie, wären sie in Österreich geblieben, noch immer an ihrer Arbeit hängen würden, um irgend etwas nachzuweisen, was jeder andere schon weiß.

Daher scheint es in Österreich ganz wichtig zu sein, die zu langen Studienzeiten zu verkürzen, die direkte Involvierung, das Interesse der Technikstudenten an der Teilnahme am praktischen Wirtschaftsprozeß, so wie das etwa in den USA und in den jungen asiatischen Staaten der Fall ist, zu verstärken. Da geht es um Strukturveränderungen, auf die ich nur hinweisen kann, die aber nicht in meinem Ressort angesiedelt sind.

Was die kooperativen Forschungsinstitute anlangt, weiß ich aus persönlicher Erfahrung in dieser Zusammenarbeit, daß es da noch sehr viele Fußkranke und Marode gegeben hat; in der Zwischenzeit ist es zu einer Straffung gekommen. – Ich hoffe, daß die neue Arbeit unter einem dynamischen Präsidenten, wie sie sich jetzt darstellt, vielleicht positivere Aussichten gibt als in den letzten zehn Jahren.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Danke.

Wir kommen zum 6. Fragenkomplex: Herr Abgeordneter Haigermoser (Freiheitliche), Sie formulieren das.

Abgeordneter Helmut Haigermoser: Herr Bundesminister! Meine Frage lautet:

28/M

Welche Maßnahmen werden Sie setzen, um im Rahmen einer umfassenden Reform und Liberalisierung der Gewerbeordnung den enormen bürokratischen und verwaltungstechnischen Aufwand bei Unternehmensgründungen im Interesse der österreichischen Wirtschaft nachhaltig zu senken?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte, Herr Bundesminister.


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