Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 168

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eine Milliarde höher sein wird –, daß europaweit höhere Umweltstandards und auch schärfere Tierschutzbestimmungen eingeführt werden. Denn eines kann nicht sein: daß wir in Österreich viele Dinge verbieten und dann zu uns wesentlich schlechtere Produkte hereinkommen.

Eine weitere Maßnahme, die allerdings innerösterreichisch durchzusetzen ist: Durch die wesentlich niedrigeren Preise haben wir weniger Mehrwertsteuer eingenommen. Die Investitionen werden aber von unseren Bauern in verstärktem Maße durchgeführt. Im heurigen Jahr gab es einen neuerlichen Boom. Das heißt, daß wir eine bessere Anrechnung der Vorsteuer brauchen, um da wieder einen Ausgleich finden zu können. Ansonsten wären alle Bauern gezwungen, für die Mehrwertsteuer Buch zu führen. Das würde aber für die Finanzämter bedeuten, 250 000 Anträge oder Steuerakte mehr zu bearbeiten. Ich hoffe, es gibt darüber in der nächsten Zeit Gespräche, um eine gerechte Vorsteueranpassung zu erreichen.

Abschließend noch eine Bemerkung zum Abgeordneten Prinzhorn, der sich besonders auf den Umweltschutz bezogen hat. In der gestrigen Ausgabe der "Salzburger Nachrichten" steht: "Wald schwer geschädigt, Halali auf Reh und Hirsch!" – Im Revier vom Abgeordneten Prinzhorn in Mur im Lungau sind derartige Waldverwüstungen entstanden (Abg. Haigermoser: Weil der Schwarzenberger dort war!) , daß auf einer Fläche von 800 Metern im Umkreis bei Fütterungen überhaupt kein Jungwuchs mehr aufkommen kann und alles geschädigt ist. Die Behörde hat einen Zwangsabschuß von 100 Stück Rotwild, 65 Gemsen und 30 Rehen bis Ende dieses Jahres verordnet. (Beifall bei der ÖVP.) Man sollte den Abgeordneten Prinzhorn aufmerksam machen: Diese Art von Waldverwüstung ist strafbar. Bei einer Anzeige hat er mit einer gerichtlichen Verfolgung zu rechnen. (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP.)

20.19

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort gemeldet ist nunmehr Herr Abgeordneter Haigermoser. – Bitte, Herr Abgeordneter.

20.19

Abgeordneter Helmut Haigermoser (Freiheitliche): Da gibt es einiges zu sagen, meine Damen und Herren! Ich habe es schon befürchtet, heute am frühen Morgen, als die Debatte, Bezug nehmend auf die Werkverträge, ein weiteres Mal über die Medien geführt wurde, daß die ÖVP wieder umfällt. Das gehört natürlich zu den Gesamtbedingungen in der Wirtschaft. Die ÖVP hat es einmal mehr fertiggebracht, auch im Liegen umzufallen. Das ist ja nichts Neues! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Es wird auch ganz interessant sein, wenn wir uns auf der Wallstatt der Wiener Wahl – Görg ist gleich gegen den Rest der ÖVP – treffen.

Nun zur Schwarzenbergerischen Bauernrede. Nach dieser deiner Rede wundert mich nicht mehr, Kollege Schwarzenberger, daß du in Salzburg bei deinen Versammlungen bei den Bauern nur mehr in Gendarmeriebegleitung auftreten kannst. Das wundert mich nicht mehr! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Schwarzenberger: Da verwechselst du mich mit Haider!)

Herr Kollege Schwarzenberger! Kein Wort von dir über den Preisverfall bei den Rindern. (Abg. Schwarzenberger: Ich habe gesagt, daß der Rinderpreis um 25 Prozent gefallen ist!) Kein Wort darüber, zu welchem Preis man nach Italien Getreide exportiert. Kein Wort über all diese Dinge! Außerdem Kollege: Vom Durchschnittseinkommen bei den Bauern kann jener Bauer nicht leben, welcher unter diesem Durchschnittseinkommen leben sollte. (Abg. Schwarzenberger: Na sicher!) Mit Statistiken hausieren zu gehen und zu glauben, Bauernprobleme damit lösen zu können, ist gelinde gesagt unredlich. (Abg. Schwarzenberger: Warum habt ihr in der Steiermark bei der Landwirtschaftskammerwahl soviel verloren?) Bleiben wir einmal bei diesem Thema, Kollege Schwarzenberger. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ich weiß, daß die Landwirtschaft Probleme reihum ... (neuerlicher Zwischenruf des Abg. Schwarzenberger. ) Hör doch endlich mit diesen Kalauern auf! Kollega, hör doch endlich mit diesen Kalauern auf. Das bringt uns doch nicht weiter. Wir wollten doch eigentlich gemeinsam Bauernprobleme lösen, so wie wir es kurzzeitig, als ihr aus den Fängen der sozialistischen Koalition einmal ein bisserl ausgekommen seid – vor Weihnachten, vor der Nationalratswahl –,


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