Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 52. Sitzung / Seite 137

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das Heben der Tourismusgesinnung und die Akzeptanz dieses Geschehens bei unseren Gemeindebürgern ist. Umso unverständlicher, ja kontraproduktiv ist deine Forderung, in dieser Situation die Getränke- und Kommunalsteuer abzuschaffen, was den österreichischen Gemeinden einen Einnahmenausfall von 30 Milliarden Schilling bringen würde. Es wäre vielmehr höchst an der Zeit, gemeinsam an der Vernetzung und optimalen Nutzung der vorhandenen Ressourcen zu arbeiten, anstatt zu versuchen, den Gemeinden die finanzielle Basis zu entziehen. Du warst doch bei der Versammlung des Tourismusausschusses des Österreichischen Gemeindebundes in Schladming, wo auch dir ein entsprechendes Forum geboten wurde, deine Vorstellungen darzulegen. Damals haben wir eigentlich davon gesprochen, in die Richtung zu arbeiten, die ich gerade angezogen habe.

Ich kann dir an dieser Stelle berichten, daß unser Kollege, Abgeordneter Kröll, einen weiteren Erfolg für seine Stadt verbuchen konnte, indem er den ersten Nacht-Weltcupslalom nach Österreich bringen wird! (Beifall bei der ÖVP.) In meiner Gemeinde, in Traunkirchen, wird im August des kommenden Jahres die Weltmeisterschaft der Mikrotonner ausgetragen. (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP.) Dies verstehe ich unter tatkräftiger Unterstützung der Gemeinden für die Tourismuswirtschaft!

Weiters kann ich berichten, daß in der Traunsee-Region auf mein Bemühen hin in nächster Zeit die Tourismusverbände der vier Ufergemeinden sich fusionieren werden – sozusagen: aus vier mach eins –, sodaß es in Zukunft nur mehr eine Buchhaltung, nur mehr eine Verwaltungszentrale und nur mehr ein gemeinsames Werbekapital und Werbebudget geben wird, um den Mitarbeitern eine effektivere Tourismusbetreuung und Betreuung unserer Gäste zu ermöglichen und sie von Verwaltungsarbeiten möglichst freizuspielen.

Außerdem habe in initiiert, daß bei den Landeskrankenhäusern in unserer Region Kochlehrlinge aufgenommen werden – diese sind bei uns Mangelware, hat mir die Tourismuswirtschaft berichtet –, die in Kooperation mit den Tourismusbetrieben ihre Praxis in den Saisonen bei eben diesen Betrieben ableisten werden.

Alle diese Aktivitäten werden vom Land Oberösterreich unterstützt, und zwar sowohl vom Landeshauptmannstellvertreter Leitl als auch vom Landesrat Hiesl, was beweist, daß das Land Oberösterreich eine vorbildliche Tourismusgesinnung an den Tag legt und in diesem Bereich wirklich Neuerungen durchführen will! (Beifall bei der ÖVP.)

Deshalb mein Appell an alle Mitglieder dieses Hohen Hauses: Bemühen wir uns gemeinsam – die Tourismuswirtschaft, der Bund, die Länder und die Gemeinden –, unsere vorhandenen Ressourcen zu nützen, zu vernetzen, zu bündeln und so effektiv wie möglich zu gestalten, damit wir die schwierige Situation im Tourismus, die wir jetzt haben, rasch und möglichst erfolgreich meistern! – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

16.48

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Haigermoser. – Bitte. Die Uhr ist auf 6 Minuten gestellt.

16.48

Abgeordneter Helmut Haigermoser (Freiheitliche): Meine Damen! Meine Herren! Es sind heute einige Briefe an das Christkind geschrieben worden. Wir haben das alles schon gehört.

Ganz kurz in Sachen Tourismus zu den Anmerkungen des Kollegen Kiermaier. Mein Wissensstand ist der, daß in nächster Zeit allein im Bezirk Amstetten 47 Gasthäuser beziehungsweise gastronomische Betriebe aus den verschiedensten Gründen geschlossen werden müssen. Daher meine Frage an Kollegen Kiermaier: Wo war denn die sozialistische Koalitionsregierung in der Vergangenheit, um Derartiges zu verhindern? – Wahrscheinlich auf Tauchstation, meine Damen und Herren! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Daher ist es unglaubwürdig, wenn Sie heute diese Strohhalmpolitik betreiben und sagen: Da schreiben wir halt ein paar Briefe an das Christkind, aber eigentlich sind nicht wir zuständig,


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