Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 57. Sitzung / Seite 55

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Jetzt gebe ich schon zu, daß es im Tourismus auch notwendig ist, Rahmenbedingungen zu ändern, daß wir die Bürokratie einschränken müssen, um den Tourismus wettbewerbsfähiger zu machen (Abg. Dr. Graf: Wer ist dort zuständig? Frau Kollegin, wer ist dort zuständig für solche Zustände?) , aber die Steuern gelten in ganz Österreich. (Zwischenruf der Abg. Rossmann. ) Da müssen Sie mir sagen, warum genau Ihr Referent, Ihr freiheitlicher Referent in Kärnten, wo Sie Verantwortung tragen, die schlechtesten Ergebnisse von ganz Österreich einfährt. Das müssen Sie mir erklären! Ich glaube, da haben Sie wirklich einen Erklärungsbedarf. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ich möchte noch ganz kurz etwas zu Ihrem EU-Abgeordneten und wahrscheinlich oder hoffentlich Nicht-Bürgermeister von Klagenfurt sagen: Dieser hat immerhin bei der Österreich Werbung von 1987 bis 1995 für Österreich werben können, und wenn Sie sich den Bericht 1995 anschauen – Sie kritisieren nur, daß er sehr spät kommt –, dann sehen Sie, daß er auch nicht erfolgreich war und im Grunde eben wegen Nicht-erfolgreich-Seins seine Funktion verloren hat. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Khol: Aber eine Monatsgage hat er gehabt, von der ein Minister nur träumen kann! – Abg. Dr. Puttinger: Was hat er denn verdient?)

Noch etwas zur freiheitlichen Fraktion. Ich bin sehr erstaunt, Kollegin Rossmann, daß Sie zum Beispiel hier sagen, es kommen immer weniger Ausländer nach Österreich. (Abg. Rossmann: Das habe ich nicht gesagt!) Sie waren es doch, die um Zigmillionen Steuergelder ein Volksbegehren gemacht haben, das eben besagte: Wir mögen keine Ausländer in Österreich! Und dann wundern Sie sich, daß Touristen Österreich als Reiseland nicht mehr an die erste Stelle setzen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ. – Abg. Dr. Graf: Sie wissen gar nicht, wovon Sie sprechen!)

Zu dem von Ihnen eingebrachten Entschließungsantrag möchte ich anmerken: Sie wissen, der Rechnungshof prüft im Zusammenhang mit der Vignette. Ich meine, wir sollten abwarten, bis es die Berichte gibt. Es ist dann sicher auch möglich, im Ausschuß darüber eingehend zu diskutieren. Aus diesem Grund wird die ÖVP Ihren Antrag ablehnen. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Kiermaier. )

Ich habe jetzt an und für sich schon genug von meiner Redezeit mit den Freiheitlichen vertan und möchte daher noch einige andere Dinge einbringen. Rahmenbedingungen sind wichtig. Ich unterstütze zum Beispiel, daß Sie, Frau Kollegin Rossmann – die ÖVP fordert das schon lange –, verlangen, daß es in der Sommerzeit für Lehrlinge eine großzügigere Regelung geben, daß es flexible Zeiten geben soll. (Abg. Dr. Krüger: Vielleicht sagen Sie das an die andere Seite gewendet!) Ich glaube, daß man im Tourismusbereich auch überlegen sollte, ob es im Zusammenhang mit Frauen die Möglichkeit gibt, Teilzeitarbeitsplätze zur Verfügung zu stellen. Das wäre sehr, sehr wichtig.

Ein paar Worte noch zu den Fernreisen. Wir sagen immer, Fernreisen stellen im Grunde eine große Belastung für uns dar. Die Flugreisen sind sehr billig. Frau Kollegin Rossmann, die den Tourismusbericht sicher gelesen hat, sagt auf der einen Seite, die Österreicher müssen sehr sparen, sie können sich Urlaub in Österreich nicht mehr leisten. Da muß man aber auf der anderen Seite auch sagen, sie geben viel mehr Geld als früher für Fernreisen aus. Sie haben anscheinend doch Geld, aber wir müssen eine gute Stimmung in unserem Land erzeugen, damit die Österreicher vermehrt im Land bleiben. (Abg. Dr. Graf: Aber Sie sind dazu nicht in der Lage!) Sie sind nach wie vor unsere besten Gäste – die Gäste im eigenen Land, die Österreicher in Österreich. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dipl.-Ing. Schöggl: Solange wir den Schilling noch haben!)

Über günstige Flugreisen könnten sich durchaus auch Chancen für den Tourismus auftun, denn 95 Prozent unserer Gäste aus dem Ausland kommen aus Ländern rund um Österreich. Ich würde meinen, günstige Flugreisen sind – zusammen mit der Tatsache, daß der Dollar eine sehr harte Währung ist – für Österreich eine große Chance, um eben in einer Überseeoffensive diese Gäste zu bewerben und dazu zu bringen, zu uns zu kommen.

Ich darf ganz zum Schluß zum Urlaub im eigenen Land noch Werbung in eigener Sache machen. Kärnten hat gestern die Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2006 präsentiert,


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