Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 78. Sitzung / Seite 186

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Begabungsförderungen geleistet wird. Junge, begabte und engagierte Menschen erhalten die Chance einer Weiter- und Fortbildung.

Lassen Sie mich nun zu einzelnen kritischen Positionen von seiten der österreichischen Universitäten ein Wort sagen.

Erstens möchte ich sagen, daß jemand, der die Berufsreifeprüfung macht, nicht unbedingt automatisch an der Universität studieren will oder studieren wird. Es geht dabei auch um die Anhebung des sozialen Status und um höhere Anerkennung in der Gesellschaft. Außerdem geht es dabei auch um Möglichkeiten, im Beruf einen Aufstieg zu erreichen. Selbstverständlich geht es dabei auch um persönliche Weiterbildung. Da ich selbst auch den zweiten Bildungsweg gegangen bin, meine ich, daß die Menschen, die den Abschluß mit Matura über Kurse, Zusatzangebote und Fernlehrgänge neben Beruf, Familie und anderen Belastungen erwerben beziehungsweise erkämpfen und dann vielleicht auch noch ein Studium absolvieren, allemal nicht zu den Unfähigsten unserer Gesellschaft gehören. Ich meine, daß diese sogar sehr wertvolle Menschen sind. Diese stehen ganz eindeutig zu diesen Ansätzen!

Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, daß es erforderlich ist, daß die entsprechenden Rahmenbedingungen für eine effiziente Umsetzung der Interessen derer, die den Weg der Berufsreifeprüfung gehen wollen, geschaffen werden Es wird erforderlich sein, entsprechende Vorbereitungsmodule an den Berufsschulen sicherzustellen. Es wird erforderlich sein, den § 46 – das habe ich schon gestern gesagt – entsprechend anzupassen, damit die Aufgaben der Berufsschule erweitert werden. Es werden Vorbereitungsmodule an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen anzubieten, Angebote an den Werkmeisterschulen für Berufstätige auszuweiten und weitere Fördermaßnahmen im Bereich der gesamten Erwachsenenbildung vorzusehen sein.

Ich meine, daß außerdem Fernkursmaterialien – insbesondere in den Fächern Deutsch, Mathematik und lebende Fremdsprache – zu erarbeiten und anzubieten sein werden, um auch regional an die Interessierten etwas näher heranzukommen, damit auch derjenige, der in irgendeinem abgelegenen Tal beheimatet ist, eine Chance hat, sich an derartigen Möglichkeiten zu beteiligen.

Die berufsbegleitende Weiter- und Fortbildung – das ist meine letzte Forderung; diese ist  aber besonders wichtig  ist ebenso wie die Erwachsenenbildung zu forcieren. Das muß auf der einen Seite dazu führen, daß berufliche Weiterbildung einen höheren Stellenwert erhält, und auf der anderen Seite auch sicherstellen, daß die erforderliche Basisfinanzierung gewährleistet ist.

Ich meine, daß die Berufsreifeprüfung, generell gesehen, für eine weitere Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich von Bedeutung ist. – Ich danke Ihnen. (Beifall bei der SPÖ.)

20.23

Ankündigung eines Antrages auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Ich gebe bekannt, daß die Abgeordneten Mag. Stadler und Genossen gemäß § 33 Abs. 1 der Geschäftsordnung beantragt haben, einen Untersuchungsausschuß einzusetzen, und zwar zur Untersuchung der Verantwortung im Zusammenhang mit der mehr als zweijährigen Behinderung der Ermittlungen zum Bombenterror durch Nachrichtenschwindler des Innenministeriums und dem Versagen der Organe der Justiz.

Die Durchführung einer Debatte hierüber wurde nicht verlangt.

Gemäß § 33 Abs. 2 der Geschäftsordnung findet die Abstimmung daher nach Erledigung der Tagesordnung statt.

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Zu Wort gemeldet ist als nächster Herr Abgeordneter Mag. Peter. – Bitte, Herr Abgeordneter.


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