Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 109. Sitzung / Seite 181

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dem Kanu –, damit gewisse Tierarten oder Pflanzenarten geschützt werden. Die offene Nutzung eines Nationalparks ist jedenfalls viel sinnvoller als dessen Erklärung zur Sperrzone.

Meine Damen und Herren! Wenn man die Aufgaben, die der Nationalparkgesellschaft gestellt sind, betrachtet, dann kann man feststellen, daß viele wichtige und unverzichtbare Aufgaben dabei sind. In der Zielsetzung gemäß Art. III sind wesentliche Punkte erwähnt, das Wort "Erholung" kommt jedoch nur ein einziges Mal vor. Es wird nur ein einziges Mal unter insgesamt 15 oder 20 Punkten erwähnt, daß dieser Nationalpark Erholungsfunktion haben soll!

Meine Damen und Herren! In Zukunft wird man noch viel intensiver daran arbeiten müssen, daß solche Nationalparks touristische Destinationen werden, selbstverständlich unter der Voraussetzung des Schutzes der Natur. Diese Destinationen sollten in ein wirklich kluges und sinnvolles Vermarktungsinstrumentarium eingespannt werden, und jenen Menschen, die möglicherweise Nutzungsverluste in ihrer Heimat hatten, weil sie ihre Grundstücke nur mehr eingeschränkt nutzen können, soll auf diese Weise eine alternative Wertschöpfung und ein alternatives Leben angeboten werden.

Abschließend möchte ich sagen, daß ich meine, daß es auch Sinn macht, wenn ein Ressortunzuständiger, aber vielleicht doch nicht ganz Inkompetenter, zu einer solchen Frage Stellung nimmt. – Danke schön. (Beifall beim Liberalen Forum.)

21.41

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Die nächste Wortmeldung liegt von Frau Ing. Langthaler vor. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 8 Minuten. – Bitte.

21.41

Abgeordnete Ing. Monika Langthaler (Grüne): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Anhand von Debatten über Nationalparks kann man immer feststellen, daß bald Landtagswahlen anstehen. Beim Kollegen Wenitsch konnte man das sehr genau merken.

Das wird aber auch an der Wahl der Thematik selbst klar: So konnten wir zum Beispiel vor der Oberösterreichischen Landtagswahl hier einstimmig den Nationalpark Kalkalpen begrüßen und feiern. (Abg. Mag. Peter: Das war kein Zufall!) Ich glaube auch, daß es kein reiner Zufall ist, daß immer kurz vor Landtagswahlen lang diskutierte Nationalparkentscheidungen fallen.

Ich möchte außer Streit stellen, daß die Grünen diesem Gesetz natürlich gerne zustimmen. Wir freuen uns, daß endlich auch in Österreich in dieser Region ein Nationalparkprojekt verwirklicht wird.

Für alle, die es nicht wissen: Dieses Nationalparkprojekt ist ein gemeinsames Projekt mit unserem Nachbarn Tschechien. In Tschechien gibt es in diesem Gebiet bereits seit dem Jahre 1991 einen Nationalpark, in Österreich hat es etwas länger gedauert. In Tschechien ist auch das Gebiet um einiges größer, dort umfaßt der Nationalpark 6 300 Hektar, in Österreich werden es in der maximalen Ausbaustufe, wenn diese – hoffentlich! – überhaupt kommt, 1 700 Hektar sein. Wir hätten uns ein etwas größeres Gebiet gewünscht.

Es ist aber immerhin gut, daß die Landtagswahlen offensichtlich doch etwas beschleunigend gewirkt haben. Wichtig ist, daß in diesem Fall die Zusammenarbeit mit der örtlichen Bevölkerung besser als beim Nationalparkprojekt Donauauen funktioniert – bei welchem übrigens gerade die Freiheitlichen der Sache mit einer unglaublichen Polemik enorm geschadet haben – und daß es schneller gelingt, sich mit den Grundbesitzern zu einigen.

Vielleicht könnte der Kollege von der ÖVP doch jetzt kurz aufhören, mit dem Herrn Umweltminister zu sprechen. (Abg. Dr. Maitz: Aber nur kurz!) Nein, solange ich rede!

Es wurde hier schon angesprochen, daß Sie sich mit den Grundeigentümern schon geeinigt hätten. Mich würde interessieren, ob das stimmt, vielleicht könnten Sie uns das in Ihrem Debattenbeitrag mitteilen! Stimmt es, daß es sehr rasch zu einer Realisierung kommen wird und nicht nur Gesetze beschlossen werden?


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