Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 138. Sitzung / 176

Das zweite, meine sehr geehrten Damen und Herren: Der Sportbericht sollte auch Anlaß sein, um wenigstens ein oder zwei grundsätzliche Gedanken einbringen zu können. Herr Abgeordneter Grollitsch hat ja ohnehin schon die Vorgabe gegeben, worüber wir denn hier zu reden hätten, nämlich zum Beispiel über die von ihm angesprochene Ausgliederung der Bundessporteinrichtungen. Diesbezüglich ist er der Meinung, es werde etwas verschenkt, und er versteht nicht, wieso das in dieser Form über die Bühne gehen soll.

Ich verstehe schon, Herr Abgeordneter Grollitsch, daß Sie das nicht verstehen, denn wann auch immer Freiheitliche Aufgaben übertragen bekommen, endet das ja mit den bekannten Ergebnissen – ich denke da zum Beispiel an die niederösterreichische Wohnbauvereinigung oder diese Genossenschaft, die Sie führen. Daher verstehen Sie auch nicht, warum die Bundessporteinrichtungen in dieser Form ausgegliedert werden und wie sie dann geführt werden sollen. Aber da muß man einmal mit uns reden. Wir werden Sie gerne aufklären, und dann werden Sie wissen ... (Abg. Mag. Schweitzer: Wie weit sind Sie schon mit der Ausgliederung?) Wir sind ziemlich weit. Und es wird so sein, wie sich die Bundesregierung das vorgestellt hat, Herr Kollege Schweitzer: Es wird zum 1. Jänner 1999 ausgegliedert. (Abg. Mag. Schweitzer: ASVÖ? ASKÖ?)

Zum nächsten, Herr Kollege Grollitsch, zur Sportförderung. Sie haben gesagt, die 20 Millionen, die der Sport in diesem Jahr dazubekommt, und die 40 Millionen, die er im kommenden Jahr dazubekommen wird, sind Ihnen zuwenig. Dieser Standpunkt ist legitim. Nur werden Sie niemandem im Sportbereich erklären können, warum Sie dann der Novelle nicht zugestimmt haben, keinem Fachverbandsvertreter, keinem Dachverbandsvertreter und vor allem nicht den ehrenamtlichen Mitgliedern in den Vereinen. Ich kann wohl sagen: Das ist mir zuwenig!, aber immerhin sind zu 400 Millionen heuer 20 Millionen dazugekommen, und es werden im nächsten Jahr 40 Millionen, das sind wiederum 10 Prozent, dazukommen. Warum Sie also dagegen waren, weiß ich nach wie vor nicht. Sie müssen sich daher den Einwand gefallen lassen, daß Sie letztendlich an der Finanzierung des Sports doch nicht so ein großes Interesse haben, denn sonst hätten Sie hier zugestimmt.

Herr Abgeordneter Grollitsch! Was Sie nicht angesprochen haben, was uns aber im Sport ein großes Anliegen ist, sind die Strukturen im nichtstaatlichen Bereich des Sports, und hier wird eine Veränderung kommen, auf die ich wirklich setze und baue und von der ich mir einiges an Änderungen für die Sportausübenden und für die ehrenamtlichen Verantwortlichen im Sport erwarte. Wir sind nämlich in der Bundessportorganisation dabei – erstmalig, glaube ich, aber vielleicht hat es so etwas schon vor, ich weiß nicht, 10 oder 15 Jahren gegeben, in den letzten zehn Jahren sicherlich nicht –, den Sport in Österreich wirklich zu analysieren, wo es da überall Überschneidungen gibt: zum Tourismus, zu den Privaten, zu den Trendsportarten und, und, und, also ein Riesenbereich, der da analysiert wird. Ich glaube, daß diese Analyse wichtig ist, um dann einmal Perspektiven für – und ich schaue da gar nicht so weit voraus, daß ich sage, für das nächste Jahrhundert oder für das nächste Jahrtausend – das nächste Jahrzehnt zu eröffnen.

Das streben wir an, und ich hoffe, daß wir dann beim nächsten Sportbericht, der in diesem Haus behandelt wird, mehr dazu sagen können, und es werden dann auch noch die Bundessporteinrichtungen dabeisein, denn die gibt es ja noch im Jahr 1997, Herr Grollitsch, nicht, wie Sie meinten, die werden dann nicht mehr dabeisein. Ich mache nur aufmerksam auf diesen kleinen Denkfehler, denn der zeigt, wie genau Sie diese Dinge wirklich gelesen haben. Also die werden noch dabeisein.

Ich hoffe, daß beim nächsten Sportbericht einiges dazu ausgeführt werden kann, weil es ganz einfach gilt, aus dieser Statik, die für viele feststellbar ist, auch für uns, auch für uns in der BSO, herauszukommen und wenigstens einiges zu bewegen.

Daß diese Bewegung weitergehen kann, dafür ist einmal dem Staatssekretär sozusagen in Vertretung des Sportministers Dank abzustatten, denn er unterstützt das immer wieder nach besten Kräften. Das ist natürlich nicht immer so umfassend, wie wir es uns wünschen würden, aber es ist einiges, und dafür unser Dank dem Staatssekretär und seinen Mitarbeitern und damit ver


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