Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 138. Sitzung / 178

die Frage viel komplexer, und die Behandlung dieser Frage sollte unter dem schönen neuen Schlagwort – es ist mehr als ein Schlagwort – des Reengineering erfolgen.

Haben Sie doch den Mut, die Frage des Sportes neu anzudenken, ihn von vielen Verästelungen zu entkleiden und mit zwei oder maximal drei Ebenen einfach neu zu organisieren! Dann kommt mehr Geld zu den vielen ehrenamtlichen freiwilligen Helfern, die wir im Sport haben, zu den vielen Leuten, die ihren Idealismus dort einsetzen und mit jungen Menschen gemeinsam arbeiten, und weniger Geld in die Verwaltung. So könnte man das weiterentwickeln.

Die Mittel der Bundessportorganisation, die von Lotto-Toto beigestellt werden, sind in Ordnung. Ich bin sehr froh darüber, daß im Juli dieser Antrag beschlossen wurde, und ich freue mich noch am Ende meiner Rede, daß sich auch Grollitsch zu Senza confini bekennt. Ich hoffe, daß er es allen verkorksten Nationalisten in Kärnten auch sagt. (Beifall beim Liberalen Forum.)

19.34

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist nun Herr Abgeordneter Kopf. – Bitte, Herr Abgeordneter.

19.34

Abgeordneter Karlheinz Kopf (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Geschätzte Damen und Herren! Wir haben uns, wie Kollege Löschnak und auch Kollege Grollitsch schon gesagt haben, beim letzten Sportbericht 1995 den Schwerpunkt herausgegriffen, einmal die Sportverbände und Sportorganisationen in den Ausschuß einzuladen und mit diesen zu diskutieren. Wir haben diesmal, beim Bericht 1996, diverse Ministerien gehört und wirklich feststellen können, daß in den verschiedensten Ministerien für den Sport vieles getan wird; Beispiele dafür sind ja bereits aufgezählt worden. Aber es ist auch eines zutage getreten: daß natürlich diese Mehrfach- und Multizuständigkeiten für den Sport nicht ganz ohne Probleme an den Schnittstellen sind.

Ich wiederhole einmal mehr den Wunsch und die Forderung der ÖVP, daß mit der Schaffung eines Bildungsministeriums, in dem auch der Wissenschaftsbereich integriert wäre, der richtige Platz für den Schreibtisch des Sportstaatssekretärs gefunden wäre (Beifall bei der ÖVP), weil dann einfach die ideale Kombination zwischen Schulsport, außerschulischem Sport und universitärem Sport gegeben wäre und eine Koordination, die notwendig ist, besser vonstatten gehen könnte.

Ich begrüße auch den Vorstoß der Bundessportorganisation, diese Analyse durchzuführen, die Kollege Löschnak angekündigt hat. Wenn ich den Sportbericht in seiner Struktur – nicht in seinem Inhalt; er ist wirklich informativ – kürzlich kritisiert habe, dann auch deshalb, weil ich mir in diesem Sportbericht mehr wünschen würde als nur eine Aufzählung von statistischen Daten – die sind wirklich informativ, ich sage es noch einmal –, sondern auch Anregungen zu solchen Fragen und Gedanken in die Zukunft, also einen Sportbericht, der auch eine sportpolitische Aussage beinhaltet und nicht nur ein statistisches Zahlenwerk ist, das – das sei zugegeben – auch notwendig ist.

Herr Staatssekretär! Vielleicht läßt sich das beim nächsten oder übernächsten Bericht ergänzen. Denn ich glaube, daß auch das Staatssekretariat und die zuständige Regierungsstelle aufgefordert wäre, mit der Dachorganisation BSO über die Strukturen nachzudenken, auch wenn es – das muß man schon dazusagen, Kollege Peter – nicht möglich sein wird, daß von staatlicher Seite eine Neustrukturierung des Sportes "verordnet" wird. Wir haben Gott sei Dank keinen Staatssport, sondern schon einen frei organisierten Sport, in dem die Verbände, so wie sie als eingetragene Vereine auf freiwilliger Basis entstanden sind, Gott sei Dank nicht einfach diktatorisch von einer übergeordneten Stelle neu strukturiert werden können, etwa in der Form, daß Teile davon einfach abgeschafft werden können. Gott sei Dank geht das bei uns in Österreich nicht so einfach!

Da 1996 schon sehr weit zurückliegt, vielleicht noch ein paar Punkte zur jüngeren Vergangenheit des Sports. Ich glaube, es ist uns im Jahre 1997 und jetzt auch in diesem schon fast zu Ende gehenden Jahr 1998 im Bereich des Sports einiges gelungen. Wenn ich es noch einmal in


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