Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / 59

Meine Damen und Herren! So einfach können Sie es sich nicht machen. So einfach geht das nicht. (Zwischenruf des Abg. Mag. Mühlbachler.) Herr Kollege Mühlbachler! Soll ich Ihnen sagen, was das ist, was Sie hier betreiben? Das ist nicht nur doppelbödig, sondern das ist falsches Zeugnis wider den Wähler, wenn Sie wissen, was ich meine. Falsches Zeugnis wider den Wähler! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Herr Kollege Mühlbachler, gehen Sie in sich und prüfen Sie sich! Das ist doppelbödig, doppelzüngig, und das ist falsches Zeugnis wider den Wähler! Das sollten Sie sich ein wenig zu Herzen gehen lassen.

Meine Damen und Herren! Die ÖVP treibt aber das Ganze noch auf die Spitze. Jetzt hat sie angeblich auch mit dem Herrn Nitsch nichts zu tun, behauptet Steindl. Das sei Sache der SPÖ. (Abg. Wabl: Das ist nicht Sache der SPÖ!) Die Bilder im Haus – da hat er recht – habe Herr Präsident Fischer angeschafft, nicht die ÖVP. Damit hat er recht. (Abg. Mag. Mühlbachler: Wer hat denn den Biennale-Katalog gemacht?) Aber Sie sollten sich vielleicht ein Beispiel am Kollegen Morak nehmen. Kollege Morak hat sich noch nie von diesem Pult aus von Nitsch und Co distanziert – auch nicht von Herrn Mühl. (Abg. Morak: Entschuldigung, Herr Stadler! Das stimmt so nicht!) Aber die ÖVP wird nicht müde, in Österreich so zu tun, als ob sie mit all diesen Vorgängen nichts zu tun hätte.

Herr Kollege Khol und Herr Kollege Morak! Abgeordneter Cap hat gemeint, der sogenannte Künstler Nitsch müßte Dankbriefe an die FPÖ schreiben. Er schreibt sie aber nicht an die FPÖ, er schreibt sie an die ÖVP! Ich lese sie Ihnen vor. Rita Nitsch sagt im Auftrag ihres Gatten im "Standard" vom 7. August dieses Jahres:

"Wir haben im Vorfeld versucht, das Sechs-Tage-Spiel als Großveranstaltung anzumelden, doch die Freiheitlichen verhinderten dies. Mit Unterstützung der NÖ Volkspartei gelang es aber, alle Genehmigungen für eine Vereinsveranstaltung zu bekommen." – Dankadresse: Rita Nitsch. (Heiterkeit bei den Freiheitlichen. – Abg. Rosemarie Bauer: Wer hat diesen Brief bekommen?)

Aber es geht noch weiter: Im "NEWS", Nummer 33, sagt Nitsch im Originalton: "Seltsamerweise waren die Anständigsten" – aus der Sicht des Herrn Nitsch – "die Schwarzen, die mich früher am meisten verfolgt haben. Ihnen verdanke ich alle Genehmigungen. Leute wie Landeshauptmann Pröll beginnen offenbar zu schätzen, welchen Künstler sie da in Niederösterreich haben." – Zitatende. (Heiterkeit bei den Freiheitlichen.) Aber mit Nitsch haben Sie nichts zu tun! (Zwischenruf des Abg. Mag. Mühlbachler.)

Meine Damen und Herren! Das ist Heuchelei, Herr Mühlbachler. Ich lese Ihnen einmal vor, wofür sich Herr Nitsch bei Ihnen bedanken darf. Ich lese Ihnen aus einem Werk des Herrn Nitsch vor, denn ich vermute, daß Sie das überhaupt nicht kennen. So intensiv befassen Sie sich nicht damit, das weiß ich.

"Die Eroberung von Jerusalem", das hört sich wie folgt an – passen Sie einmal auf (Abg. Dr. Brinek: Wir kennen das!), Sie können etwas dazulernen:

"christus wird in ein schlachthaus geführt. er schlachtet mit hilfe von metzgern 20 rinder (...). die tiere werden ausgeblutet und abgehäutet. hat christus einen stier getötet, legt er sich auf das am rücken liegende abgehäutete noch zuckende tier, saugt am geschlechtsteil des stieres, saugt urin heraus (...) und beißt in das geschlechtsteil des stieres." (Abg. Dr. Brinek: Sie können sich das ersparen!) "er küßt die hoden des stieres, schleckt die hoden ab, beißt in die hoden und zerfleischt und zerschneidet sie schreiend mit einem skalpell." (Abg. Wabl: Stadler, für einen Vertrag am Schauspielhaus sind Sie nicht gut genug!)

Ich zitiere weiter: "christus liegt auf dem warmen bauch des eben geschlachteten stieres und saugt das blut von jener stelle, wo er die hoden abgetrennt hat. hat christus eine kuh getötet, legt er sich auf das am rücken liegende abgehäutete noch zuckende tier, schleckt das geschlechtsteil der kuh und steckt seine zunge tief hinein ... christus fährt mit einem skalpell tief in das geschlechtsteil der kuh und zerfleischt das innere des geschlechtsteiles ... die 20 abge


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