Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 145. Sitzung / 92

Abschließend wünsche ich mir, daß diesen Verbraucherproblemen im künftigen Tourismusbericht ebenfalls ein Kapitel gewidmet wird. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)

14.11

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Blünegger. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

14.11

Abgeordneter Anton Blünegger (Freiheitliche): Hohes Haus! Geschätzter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Wenn ich eben Kollegen Maier gehört habe, der unter anderem von einer Märchenstunde unseres Bundesparteiobmannes oder – in diesem Fall – des Herrn Abgeordneten Dr. Haider gesprochen hat, dann halte ich dem entgegen, daß in diesem Haus meiner Meinung nach seit 13 Jahren eine Märchenstunde abgehalten wird, denn so lange gibt es diese große Koalition. Da habe ich immer nur Versprechungen gehört und nichts Vernünftiges. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ich habe auch nicht viel vom Tourismusbereich gehört und auch nichts darüber, daß die Saisonbeschäftigten, die früher von der Regierungskoalition der SPÖ immer bevorzugt behandelt worden sind, Erleichterungen oder Verbesserungen bekommen hätten. Ich glaube, da ist anzusetzen. Die Saisonbeschäftigten im Gastgewerbe brauchen meiner Meinung nach eine bessere Unterstützung, und daher ist es auch ein Anliegen von uns Freiheitlichen, daß es dazu kommt. Denn nur mit den Lobreden der großen Koalition können wir nichts anfangen. Wir Freiheitlichen stehen nämlich auf dem Standpunkt, daß die Tourismus- und Freizeitwirtschaft in unserer Gesellschaft sowohl eine enorme Bedeutung für unsere Volkswirtschaft hat denn auch als Ausgleich für die Leistungsbilanz dient.

Für ganz wichtig erachte ich als Arbeitnehmer auch die Beschäftigung der Arbeitnehmer in Österreich in diesem Bereich. Ich komme ja aus einer Region, die unter anderem mit dem Tourismus sehr stark verbunden ist. Der Westen Österreichs weist im Tourismus Werte auf, die über jenen Ostösterreichs liegen. Ein Beispiel: 59,7 Prozent der Übernachtungen finden allein im Westen Österreichs statt, das sind 43,3 Übernachtungen je Einwohner. Das sind Zahlen, aus denen man schließen kann, daß der Westen Österreichs im Bereich des Tourismus eine sehr große Dominanz aufweist, was nicht nur für den Wirtschaftsbereich, sondern auch für die Arbeitnehmer sehr wichtig ist, Herr Bundesminister.

Da verstehe ich Kollegen Puttinger nicht, der heute in seiner Rede davon gesprochen hat, was er alles erreichen will, obwohl er in diesem Bereich schon seit Jahren tätig ist. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Puttinger: Zuhorchen, Herr Kollege! Ich habe gesagt, was wir erreicht haben und was wir erreichen wollen!) Da hätte er eigentlich der Bundesregierung sagen müssen, sie soll endlich das in Angriff nehmen, was wir Freiheitlichen uns wünschen und was sich auch die ÖVP wünscht: Verbesserungen im Tourismus in verschiedenen Bereichen. Und er hätte natürlich eines noch sagen können: 13 Jahre haben wir große Worte gehört, aber sonst nicht viel. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Aber wir wissen ja, meine sehr geschätzten Damen und Herren, daß sich die internationale Konkurrenzsituation und der Einnahmenanteil im Tourismus seit 1991 verschlechtert haben. Herr Bundesminister, Sie haben ja selbst in Ihrem Bericht klar dokumentiert, daß die längerfristigen Marktanteile von 1980 bis 1997 von einer Verteuerung des Tourismusangebotes um 9,5 Prozent begleitet sind.

Das ist eine Entwicklung, von der wir sagen müssen, daß Sie, Herr Bundesminister, jetzt nicht versuchen sollten, die Lage des Tourismus in Österreich schönzureden. Handeln Sie endlich! Setzen Sie Taten in einem Bereich, die unter anderem auch die ÖVP in ihr Programm aufgenommen hat und die wir Freiheitlichen schon seit Jahren vertreten! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Wir müssen aber immer noch darauf warten, daß es einen Abbau der Hindernisse auf dem Weg zur selbständigen Erwerbstätigkeit gibt, Herr Bundesminister. Wir warten noch immer auf eine steuerliche Entlastung, auf eine Senkung der Mehrwertsteuer und so weiter. Wir warten noch


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