Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 23. Sitzung / Seite 76

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Gerade als Tiroler Abgeordneter, als Abgeordneter eines westlichen Bundeslandes ist es mir natürlich immer ein Dorn im Auge gewesen, dass bei einem Gesamtanteil der Bevölkerung von 8 Prozent, wie es in Tirol der Fall ist, der Faktor etwa bei Festspielen in Tirol bei 4 Prozent liegt, bei Theaterschaffenden, Kleinbühnen, freien Gruppen, die auch für die Bundesländer draußen sehr wichtig wären, unser Anteil bei 3 Prozent liegt und bei Musikensembles und Orchestern unser Anteil in Tirol bei 0,2 Prozent liegt. Wie gesagt, bei einem Bevölkerungsschlüssel von 8 Prozent sehe ich da eine große Ungerechtigkeit, und ich hoffe, dass es nach vielen Jahren sozialistisch dominierter Missstände vielleicht eine bessere Kulturverteilung in Österreich geben wird. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Es ist in vielen Bereichen sehr wichtig, Reformschritte und Initiativen zu setzen, und ich setze gerade im Bereich des Tourismus auf unser neues Staatssekretariat. Aber ich bedanke mich natürlich auch, dass in diesen besonders harten wirtschaftlichen Wettbewerbszeiten im österreichischen Tourismus gerade die SPÖ eine neue Initiative für den Tourismus gesetzt hat. Nicht umsonst hat der Parteivorsitzende Dr. Gusenbauer vorgestern in Paris gefordert, eine Beobachtergruppe mit europäischen Mitgliedern einzusetzen. Diese Initiative halte ich für besonders gut, weil ein solcher Beobachtertourismus unseren Kongresstourismus vielleicht ein bisschen ersetzen kann. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Es wäre natürlich auch sehr positiv, wenn es den Sozialisten gelänge, nachdem sie raffiniert diese Sanktionspolitik eingefädelt haben, die vielen Österreich-Vernaderer aus dem Ausland nach Österreich zu bringen. Alle Sozialisten Österreichs würden unsere Betten in der Gastronomie sicher wieder füllen, und diese Initiative wäre vielleicht der nächste Schritt von Seiten der Sozialisten, der zu begrüßen wäre. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Trotz der vielen Probleme im Tourismusbereich möchte ich abschließend doch auf die erfreuliche Tourismusbilanz hinweisen. Besonders als Tiroler Abgeordneter freut es mich, dass Tirol mit einem Nächtigungsanteil von 44 Prozent eine Steigerung von immerhin 18 Prozent erzielen konnte. Bei 226 Prozent mehr belgischen Gästen in Tirol war diese Entwicklung sicher erfreulich. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Diese Zahlen belegen, dass der Tourismus auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag dazu leisten kann, dass es ein gesundes Budget gibt. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

13.49

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Grabner. – Bitte.

13.49

Abgeordneter Arnold Grabner (SPÖ): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Meine Damen und Herren! Da Kollege Schweisgut gemeint hat, dass die Sozialdemokraten das Ihre zum Tourismus beitragen sollen, darf ich ihm sagen: Wenn die ÖVP in Wien nicht die Volksabstimmung gemacht hätte, dann wäre in wenigen Wochen die Weltausstellung in Wien – und nicht in Hannover! – und würden sehr viele Gäste kommen. (Beifall bei der SPÖ.)

Gerade die Sozialdemokraten waren es immer wieder – und ich hoffe, auch die neue Bundesregierung wird es so halten –, die sich darum bemüht haben, alle Großsportveranstaltungen nach Österreich zu bringen. Gerade Bundeskanzler Vranitzky hat mit unseren Freunden in Tirol dazu beigetragen, dass nächstes Jahr die Weltmeisterschaft in St. Anton stattfinden wird. (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Die neue Regierung verbindet die sich stellenden Aufgaben der Konsolidierung des Bundeshaushaltes, des öffentlichen Haushaltes mit einer massiven Umverteilungspolitik zugunsten der Unternehmer, der Hausbesitzer und der Landwirtschaft. (Abg. Schwarzenberger: Schon wieder!)  – Ja, immer wieder! – Gleichzeitig werden Arbeitnehmer sowie derzeitige und zukünftige Pensionsbezieher massiv belastet. Das bedeutet gleichzeitig eine Umverteilung der Budgetmittel von Beziehern kleiner Einkommen zu einkommensstarken Gruppen.


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