Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 59. Sitzung / Seite 23

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"Kurier" nicht gelesen, wo drinnen gestanden ist, was alles an den Pflichtschulen Wiens angeboten werden wird. – Und ich sage Ihnen: In Wien gibt es derzeit etwa 100 000 Schüler und Schülerinnen im Pflichtschulbereich, und die werden auch in Zukunft von 10 000 Lehrern und Lehrerinnen unterrichtet. Das ist ein Verhältnis 1 : 10 – und damit sind wir europaweit Spitze! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Sie haben von Verunsicherung gesprochen. – Meine Damen und Herren! Es haben alle, die Verunsicherung weitertragen, eine ganz große Verantwortung. Ich frage Sie: Was soll man davon halten, was sollen Eltern davon halten, wenn in einem Internet-Forum, auf einer Homepage von der österreichischen Lehrerinitiative, die normalerweise den Grünen zugezählt wird, seit Jänner ein Aufruf an alle Lehrer verschickt wird, Arbeiten zu verweigern? (Abg. Dr. Stummvoll: Unglaublich! – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Es wird darin den Lehrern und Lehrerinnen empfohlen: Verzicht auf Schulveranstaltungen beziehungsweise schulbezogene Veranstaltungen, wie Projektwochen, Sportwochen, Sprachwochen, Exkursionen, Wettkämpfe, Theaterbesuche, Schulaufführungen. (Abg. Dr. Stummvoll: Das ist ein Skandal!) Es heißt darin: Aussetzen von Bestellungen für Lehrmittel durch Kustoden – die zwar ein Kustodiat haben, für das sie bezahlt werden, aber die sollen das aussetzen. Es wird darin empfohlen: gezielte Krankmeldungen der Pragmatisierten auf Grund akuter Kreislaufschwäche beim Anblick des Gehaltszettels. (Rufe bei der ÖVP: Ungeheuerlich!)

Ich stelle fest, dass Bundeslehrer, denen das auch empfohlen wird, an Gymnasien, an weiterführenden Schulen, zwischen 24 000 S und 56 000 S brutto verdienen – Bundeslehrer und Bundeslehrerinnen –, und das ist wirklich ein Einkommen, für das man sich in Österreich nicht schämen muss. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Es sei noch angemerkt, dass dieses Einkommen natürlich ohne Zulagen ist bei Bundeslehrern: Gymnasium, AHS.

Und es wird empfohlen, keine Elterninformationen zu geben, kein Frühwarnsystem zu machen, keine Elternsprechtage abzuhalten. – Meine Damen und Herren! Das ist Verunsicherung, und dafür sind diejenigen verantwortlich, die das zulassen, fördern und unterstützen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Gerade im Pflichtschulbereich werden alle notwendigen Maßnahmen erfolgen, wie Integration, zusätzliche Förderung von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache, Heilstättenschulen; diese sind in den Dienstpostenplänen drinnen. Es kann mir aber wirklich niemand erklären, warum zum Beispiel bis jetzt in Niederösterreich in der Volksschule auf einen Lehrer 14,3 Schüler kommen, in Wien 12,9 und im Burgenland 11,8. Das ist doch ungerecht! Wir wollen mehr Gerechtigkeit, und deswegen wird es gemeinsame Verhältniszahlen geben. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Zu Ihrem Antrag "Rascher Ausbau der IT-Arbeitsplätze in Schulen": Wir haben an Österreichs Schulen europaweit die meisten Computer. Wir haben zusätzliche Angebote geschaffen: Es werden an unseren Schulen bis 2003 nicht 20 000 Absolventen Grundkenntnisse in den neuen Technologien haben, sondern 30 000 Absolventen – wir haben vorgesorgt! –, es werden dreimal so viele Absolventen wie bisher aus den Fachhochschulen, aus den Universitäten in diesen Bereichen geschult werden. Wir haben die neuen Lehrstühle eingerichtet – für Informatik-Management, für das Informatik-Lehramt –, und die Hälfte der heuer bewilligten Studiengänge an Fachhochschulen bieten diesen Schwerpunkt an. Wir bilden die jungen Leute aus! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Weitere Punkte Ihres Antrages beziehen sich auf die Streichung der Studiengebühren, eine Ausweitung des Bezieherkreises von und eine Erhöhung der Studienbeihilfen.

Das haben wir schon gemacht! Die Zahl der Bezieher von Studienbeihilfen ist von 30 000 auf 45 000 ausgeweitet worden. Die Studienbeihilfen haben 1999 ein Budget von 1,5 Milliarden Schilling ausgemacht. Sie werden im Jahre 2002 ein Budget von 2 Milliarden haben.


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