Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 59. Sitzung / Seite 34

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Komponenten eingeführt: Abgeltung für Techniker- und Ingenieurprojekte, Bezahlung der Maturavorbereitung, Bezahlung für die Teilnahme an Schulveranstaltungen, Bezahlung der Überstunden auch während der Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen. Kustodiate und Ordinariate werden jetzt extra bezahlt. – Herr Professor, damit ist Schluss mit dem Märchen, dass Lehrer in Zukunft weniger verdienen werden!

Nun zum nächsten Märchen. – Unsere Schulen sollen nicht konkurrenzfähig sein? Herr Professor, schauen wir uns den internationalen Vergleich aus! Österreich gibt 6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Bildung aus und nicht, wie Sie schreiben, 2 Prozent. In Summe sind es 6 Prozent! Im OECD-Schnitt sind es 4,8 Prozent. (Abg. Brosz: Welches Jahr?)

Herr Kollege Brosz, es ist ja das Schlimme, dass einer wie du Bildungspolitik macht, dann kommt es zu solchen Unwahrheiten, die da verbreitet werden!

Im Volksschulbereich gibt Österreich 66 Prozent mehr aus, als der OECD-Durchschnitt ausmacht. – Deutschland gibt übrigens 8 Prozent weniger aus, meine Damen und Herren. – Im Hauptschul-, AHS- und BHS-Bereich liegt Österreich 55 Prozent über dem OECD-Durchschnitt, Deutschland 15 Prozent darunter.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, angesichts dessen reden Sie von Aushungerung des Bildungswesens in Österreich?! Herr Professor Van der Bellen, Sie sind unseriös wie noch nie! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Nun zum Märchen der "überfüllten Klassen". Nehmen wir die Wiener Zahlen! In der Volksschule gibt es einen Lehrer für elf Schüler, in der Hauptschule einen Lehrer für 7,8 Schüler. (Abg. Öllinger: Wo denn?) In Wien kommt in der Allgemeinen Sonderschule ein Lehrer auf 1,75 Schüler. Das ist ein Verhältnis, das seinesgleichen sucht! Das gibt es nirgendwo auf der Welt! (Abg. Öllinger: Auch in Wien!)

Meine Damen und Herren! Im Jahre 1980 hatten wir in Österreich 1,19 Millionen Schüler, auf diese sind 93 000 Lehrer gekommen. Heute haben wir weniger als 1 Million Schüler, dafür 115 000 Lehrer. Das heißt, die Schülerzahl ging um 200 000 zurück – und im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Lehrer um 20 000 gestiegen.

Angesichts dessen sprechen Sie von Sparen, sprechen Sie von einem "Bildungsnotstand"?! Die Zahlen widerlegen Sie Punkt für Punkt, Herr Kollege Van der Bellen! Sie sind entblättert, Herr Professor! Die Seriosität ist bei Ihnen abgeblättert! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Diese Betreuungsverhältnisse werden Sie nirgendwo anders auf der Welt finden! Ich hoffe, dass ich mit diesen Fakten Ihre Wissenslücken – ich hoffe, dass es nur Wissenslücken sind und dass keine böse Absicht dahinter war – auffüllen konnte, Herr Professor Van der Bellen. Diese Bundesregierung hat trotz des Finanzdesasters, das wir (in Richtung SPÖ) von diesen Herrschaften geerbt haben, für die Bildungspolitik mehr Geld geben können. Diese Bundesregierung hat nachgedacht, wie man das Ganze innovativer machen kann: zum Beispiel mit den Budgetbegleitgesetzen für die AHS- und für die BHS-Lehrer und vor allem mit dem neuen Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz. Das ist ein Meilenstein für die Bildungspolitik! Mit diesem Modell können Lehrer endlich einmal ausschildern, was sie tatsächlich leisten. Das hat bei den Lehrern auch die entsprechende Zustimmung gefunden. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Öllinger kreuzt bei erhobenen Armen Mittel- und Zeigefinger.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren von den Grünen und von den Roten! Trotz Ihrer Antipropaganda haben 75 Prozent aller Lehrer für dieses neue, innovative Modell gestimmt. Das zeigt, dass diese Bundesregierung auf dem richtigen Weg ist, dass diese Bildungspolitik für die Zukunft hervorragend ist, dass genau das Gegenteil von dem, was Sie behaupten, der Fall ist! (Abg. Öllinger  – Mittel- und Zeigefinger kreuzend –: So, Kollege Schweitzer!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Abschließend darf ich, weil Sie sich solch große Sorgen um die Junglehrer machen, noch einen Antrag einbringen, der zusätzlich Möglichkeiten


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite