Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 17

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Beginn der Sitzung: 9 Uhr

Vorsitzende: Präsident Dr. Andreas Khol, Zweiter Präsident Dr. Heinz Fischer, Dritter Prä­sident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn.

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Präsident Dr. Andreas Khol: Ich eröffne die 5. Sitzung des Nationalrates und begrüße Sie alle nach längerer Pause sehr herzlich an diesem Sitzungstag.

Die Amtlichen Protokolle der 3. und 4. Sitzung vom 23. Jänner 2003 sind in der Parlaments­direktion aufgelegen und unbeanstandet geblieben.

Als verhindert gemeldet sind die Abgeordneten Heinzl und Bayr.

Aktuelle Stunde


Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gelangen nunmehr zur Aktuellen Stunde mit dem Thema:

„Österreich und die Europäische Union – Herausforderungen durch die Irak-Krise“

Als Erster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Spindelegger. Ich mache darauf auf­merk­sam, dass die Redezeit nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung 10 Minuten be­trägt. – Bitte, Herr Abgeordneter.

9.01


Abgeordneter Dr. Michael Spindelegger (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Wir als ÖVP haben dieses Thema für die Aktuelle Stunde ge­wählt, weil es im Augenblick nicht nur auf der Weltbühne das entscheidende Thema ist, sondern auch in breiten Kreisen der Bevölkerung in Österreich große Aufmerksamkeit genießt.

Viele Bürger in unserem Land befürchten, dass Folgen eines Irak-Krieges auch in Österreich zu spüren sein werden. Es ist eine dumpfe Vorahnung, was alles durch einen Krieg ausgelöst werden kann, die sicher viele Bürger in Österreich zu Recht beunruhigt.

Ich darf daher aus der Sicht der Volkspartei unsere Grundsätze in dieser schwierigen Phase festhalten:

Der erste Grundsatz ist, dass wir als ÖVP auch in diesem Land wollen, dass es eine friedliche Lösung gibt, dass es im Irak keinen Krieg gibt. Wir müssen alles dafür unternehmen – wie das in der Sicherheitsratsresolution 1441 auch als Weg aufgezeigt wird –, dass eine politische Lö­sung ohne militärische Gewalt zustande kommt.

Krieg im Irak würde nicht nur für viele Bürger, für viele Menschen Tod und Vernichtung bringen, sondern würde außerdem bedeuten, dass es in einer sehr sensiblen Region zu einem Krieg mit u­nabsehbaren Folgen kommen könnte. Viele von uns wissen, was es in dieser Region mit den anderen arabischen Staaten, mit dem Konflikt zwischen Israel und Palästina bereits alles auf sich hat. Niemand von uns kann daher wollen, dass in dieser Situation mit einem Krieg un­absehbare Folgen heraufbeschworen werden.

Ich darf unseren zweiten Grundsatz festhalten, der ebenso wichtig ist: Die Gefahr, die von Bagdad ausgeht, ist nicht zu unterschätzen. Meine Damen und Herren! Erinnern wir uns daran, was in den letzten zehn, zwölf Jahren passiert ist: Waffen, die Massenvernichtungswaffen sind, biolo­gi­sche und chemische Waffen, Raketen mit einer Reichweite von mehreren Hundert Kilo­metern in der Hand eines Diktators sind eine permanente Gefahr. Erinnern wir uns daran, was


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