Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 194

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stecken geblieben, und das vor ungefähr drei Jahren. Das ist das Problem, Herr Kollege Neudeck!

Wenn man sich anschaut, was in den letzten sechs Monaten passiert ist, dann sieht man: Das ist an Stillstand ja nicht mehr zu überbieten! Es hat einen Haufen Geld gekostet, aber es hat sich nichts mehr bewegt – dank der „Modernisierungstechnologien“ der Freiheitlichen Partei Österreichs. (Beifall bei der SPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte mich, wie es mir in meiner Funktion in diesem Hohen Haus geziemt, nun mit einem anderen Thema beschäftigen, nämlich mit dem der Landwirtschaft, und ich schicke Folgendes voraus, Herr Bundesminister: Auch für Sie gilt das­selbe wie für Ihren Vorgänger, der jetzt als Klubobmann hier im Hohen Hause sitzt: Seitens meiner Fraktion besteht das Angebot zur konstruktiven Zusammenarbeit! Dies aber nicht – und da bin ich der gleichen Ansicht wie Kollegin Sburny – unter der Devise, die bei Ihnen in den letzten drei Jahren landläufig praktiziert wurde: Die Einladungen sind vorhanden, Gespräche finden einmal statt, dort wird man jedoch dann aufgefordert, zuzustimmen oder wieder zu gehen. Ich hoffe, dass sich dieser Stil ändern wird und wir in Zukunft tatsächlich konstruktive Zusammenarbeit im Sinne der österreichischen Landwirtschaft und im Sinne der österreichi­schen Bäuerinnen und Bauern und der ländlichen Bevölkerung werden erreichen können.

Aber damit das auch wirklich geschieht, Herr Bundesminister und vor allem auch Herr Präsident des Bauernbundes, wäre es notwendig, so glaube ich, dass sich einige österreichische Agrar­vertreter mit dem Agrarkommissar Fischler auf ein Seminar begeben, um zu lernen, was es be­deutet, zukunftsorientiert und weltweit betrachtet, am gemeinsamen Markt orientiert Agrarpolitik zu betreiben.

Ich rufe jene „Pressestunde“ mit Agrarkommissar Fischler in Erinnerung, bei der zum Ausdruck kam, dass er eigentlich etwas übernommen hat, was Ihnen allen, meine Damen und Herren, die Sie schon länger im Hohen Hause sind, aber vor allem allen Bäuerinnen und Bauern als eine Position der SPÖ bekannt ist, nämlich, dass man in der Agrarpolitik den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen hat. Das Gleiche hat Kommissar Fischler etwas deftiger am vergangenen Sonntag zum Ausdruck gebracht, indem er sagte: Wir wollen die Bauern unterstützen und nicht die Rindviecher fördern! – Genau darum geht es, meine sehr geehrten Damen und Herren!

Herr Bundesminister! Sie sind eingeladen, in Zukunft entgegen dem, was im Regierungspro­gramm steht – denn da steht nicht wirklich besonders viel an konkreten Umsetzungsmaßnah­men drinnen –, und entgegen dem, was landläufig bisher in der „Presse“ zu lesen war, eine tat­sächliche Veränderung durchzuführen. Die Situation, die wir jetzt haben, nämlich dass 80 Pro­zent der Fördermittel an 20 Prozent der Bauern gehen, muss verändert werden.

Wenn der Herr Bundeskanzler in seiner Rede heute im Zusammenhang mit Zukunft und Nach­haltigkeit von Gerechtigkeit gesprochen hat, so muss ich sagen: Das ist einer der Punkte, wo es gilt, Gerechtigkeit walten zu lassen, und diesen müssen wir umsetzen, wenn es uns tatsächlich um die Zukunft der Landwirtschaft geht – und, meine Damen und Herren, es geht ja um deren Zukunft!

In der Regierungserklärung wurde gesagt, was die Zukunft braucht – die Zukunft braucht Ver­antwortung, aktive Europapolitik, Sicherheit, sichere Arbeitsplätze und so weiter und so fort –, denn bisher, mit der alten und nunmehr neuen Bundesregierung, hatte die Zukunft das nicht. Ich hoffe, Sie werden die Flucht aus der Verantwortung, die Sie bisher betrieben haben und laut Regierungsprogramm weiter betreiben wollen, nicht wirklich fortsetzen, sondern gemeinsam mit einer konstruktiven Opposition hier im Hohen Haus tatsächlich für die Zukunft Österreichs arbeiten, damit Österreich Zukunft hat. (Beifall bei der SPÖ.)

19.29


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Fuhrmann. – Bitte.

19.29


Abgeordnete Silvia Fuhrmann (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! „Der Jugend gehört die Zukunft“: Diesen Satz haben wir sehr oft gehört.


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