Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 195

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Dieser Satz wurde auch sehr oft gesagt, aber leider ist es eine der traurigen Wahrheiten in der Politik, dass die Zukunft noch sehr weit weg ist. Ein zweiter Punkt ist, dass die Jugend gemes­sen an der Gesamtbevölkerung und auf Grund der demographischen Entwicklung einen eher geringen Teil der Bevölkerung ausmacht und dementsprechend auch die politische Mitsprache der Jugend eine geringere ist.

Drittens hat die Politik leider auch oft dazu geneigt, jugendpolitische Anliegen auf die lange Bank zu schieben. Abgeordnete Mandak hat vorhin hier gemeint, wir müssen der Jugend die Realität erklären. Dazu muss ich sagen: Ich bin wirklich sehr froh, dass es zwei Minister gibt, die in den Dreißigern sind, und dass es auch sehr junge Abgeordnete in diesem Hohen Haus gibt, denn somit können wir davon ausgehen, dass wirklich dafür Sorge getragen wird, dass jugend­poli­tische Anliegen wahrgenommen werden, und zwar von jungen Menschen – zu denen die etwas über 30-Jährigen noch dazuzählen. (Beifall bei der ÖVP.)

Es ist der Bundesregierung hoch anzurechnen, dass sie heute ein Regierungsprogramm vorge­legt hat, in welchem man sich wirklich um die vorgeschlagenen Reformen gerade in puncto Zukunft, gerade in puncto Jugend bemüht.

Pensionsreform, Gesundheitsreform, Steuerreform, Bundesstaatsreform, Bildungsreform – im Kern geht es immer um das Gleiche: Auf der einen Seite stehen zu große Ansprüche, und auf der anderen Seite stehen leere Kassen. Was nützt eine Reformpartnerschaft, wenn Probleme, die anstehen, nicht gelöst werden können? Was nützt eine Reformpartnerschaft, wenn Interes­sen von älteren Menschen berechtigterweise Interessen von jungen Menschen gegenüber­stehen und da keine Lösung gefunden werden kann?

Es gibt einige wichtige Eckpunkte im Regierungsprogramm, die gerade für die Jugend wichtige Auswirkungen haben: Steuerreform, Entlastung niedriger Einkommen. Letzteres ist ein wichtiger Punkt, denn gerade die jungen Menschen sind es, die mit niedrigen Einkommen beginnen müssen, denn Österreich huldigt nach wie vor dem Senioritätsprinzip. Aber ich bin sehr froh, dass wir im Landesdienst von Oberösterreich, Vorarlberg und der Steiermark da einen Schritt nach vorne getan haben, um dem Erfordernis einer Umverteilung der Lebensverdienstsumme beziehungsweise einer Abflachung der Einkommenskurve nachzukommen. Auch zu begrüßen ist, was bereits festgehalten wurde, nämlich dass im Bildungsbereich dieses Modell für Lehrer angedacht wurde.

Ich kann natürlich nicht auf alles eingehen, es gibt viele Dinge – angefangen vom Präsenz­dienst, der attraktiviert werden soll, bis hin zu den zahlreichen Maßnahmen im Pensionssystem und im Bildungsbereich, die notwendig sind –, im Hinblick auf die ich im Sinne der Jugend ein­fach nur sagen kann: Die Reformpartnerschaft, die jetzt eingegangen worden ist, ist eine, die nicht vor den Problemen zurückscheut, die die Wahrheit auch auf den Tisch legt und die vor allem keine Maßnahmen ergreift, durch die meiner Generation noch weitere Probleme auf­oktroyiert werden. (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP.)

19.33


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dipl.-Ing. Achleitner. – Bitte.

19.33


Abgeordnete Dipl.-Ing. Elke Achleitner (Freiheitliche): Herr Präsident! Werte Regierungsmit­glieder! Hohes Haus! Ein neues Regierungsprogramm, eine neue Bundesregierung verlockt die Opposition offensichtlich zu falschen Interpretationen. Die letzten Tage und insbesondere die letzten Stunden habe ich mit großem Erstaunen verfolgt.

Als neue Frauensprecherin der Freiheitlichen möchte ich jetzt auf die ungerechtfertigte Kritik an unserer Frauenpolitik eingehen. Obwohl Rot und Grün immer anderes behaupten, setzen wir Freiheitlichen uns für eine fortschrittliche Frauenpolitik ein. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Wir arbeiten nicht mit teuren Kampagnen, wie uns dies von roten Frauenministerinnen in Erin­nerung ist, sondern wir arbeiten mit Inhalten!

 


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