Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 132

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0,2 Prozent, der Durchschnitt der Europäischen Union ist 0,8 Prozent. – Österreich ist, weil wir eine kluge, wachstumsorientierte Politik gemacht haben, stärker gewachsen als der Durch­schnitt der Europäischen Union. Wir stehen besser da als all diese Länder, das ist eine tolle Leistung! Ich glaube, wir sollten den Arbeitnehmern, wir sollten der Wirtschaft, wir sollten den Unternehmern gratulieren, dass das in einem kleinen Land möglich war. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Lassen Sie mich abschließen: Wir waren viel unter Kritik, was die einnahmenseitige versus ausgabenseitige Sanierung des Staatshaushaltes betrifft. Ich habe mir das noch einmal angesehen: Wenn man das Jahr 2001 isoliert betrachtet, in dem wir Vorzieheffekte auf der Ein­nahmenseite hatten, dann kommt man natürlich zu anderen Werten, aber ich glaube, wichtig und repräsentativ ist, wenn wir die Jahre 2000 bis 2002 betrachten. Schauen wir uns diese Ent­wicklung an!

Da kommt man drauf, das Defizit – auch angesprochen von Günter Stummvoll –, das wir über­nommen haben, war 2,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – 2,3 Prozent Defizit bei einer Ab­gabenquote von 44,4 Prozent! Wir haben im Jahr 2002 ein Defizit von 0,6 Prozent bei einer Ab­gabenquote von 44,6 Prozent erreicht. Das heißt, wir haben das Defizit von 2,3 Prozent auf 0,6 Prozent zurückgeführt, also um 1,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts reduziert und gleichzeitig die Abgabenquote um nur 0,2 Prozentpunkte angehoben. Das heißt, meine Damen und Herren, 1,5 Prozent von einem gesamten Verbesserungserfolg von 1,7 Prozent haben wir auf der Ausgabenseite zustande gebracht. Ich glaube, das ist ein riesiger Erfolg für die Bundes­regierung, dass uns das gelungen ist! (Beifall bei der ÖVP.)

Man muss dabei noch sehen, dass es im Jahr 1999 ein Wachstum gegeben hat, das über 2 Prozent gelegen ist, und dass wir eben im Jahr 2002 ein Wachstum von einem Prozent hatten! Das heißt, bei schwächerem Wachstum riesige Erfolge auf der Ausgabenseite und damit, so glaube ich, über einen Dreijahreszeitraum signifikante Fortschritte in der Konsolidie­rung unseres Staatshaushaltes. Das ist der Punkt, mit dem ich auch schließen möchte.

Sie können sicher sein, dass wir alles tun werden, um diese Konsolidierung fortzusetzen, weil die Konsolidierung der Staatsfinanzen auch der Weg und die Voraussetzung dafür ist, dass uns eine nachhaltige Entlastung gelingen kann.

Die Entlastung ist angesprochen worden, es gab einen Antrag zur Abstimmung. – Meine Damen und Herren! Sie werden sehen, wie ernst Sie uns nehmen können, wenn Sie sich am Montag die Budgetbegleitgesetze ansehen werden, die in Begutachtung gehen. Dort wird näm­lich die erste Etappe der Steuerreform 2004 enthalten sein, dort wird die Steuerfreistellung einer Jahresbemessungsgrundlage von 14 500 € brutto enthalten sein. Damit werden 180 000 bis 200 000 Österreicherinnen und Österreicher komplett aus der Steuerzahlung herausgeführt. Es werden mehr als 2 Millionen Österreicherinnen und Österreicher profitieren! Wir werden die nicht entnommenen Gewinne für die Klein- und Mittelbetriebe entsprechend steuerlich begünsti­gen – nicht entnommene Gewinne Halbsatzverfahren, mindestens 20 Prozent Steuerzahlun­g –, wir werden die 13. Umsatzsteuervorauszahlung endlich abschaffen, und wir werden die Lohnnebenkosten gerade für ältere Arbeitnehmer reduzieren, weil es uns wichtig ist, dass man hier begleitend zur Pensionsreform auch Beschäftigungsimpulse setzen kann.

Abschließend: Wir können uns über den besten Bundesrechnungsabschluss seit fast 30 Jahren freuen. Wir werden drei wesentliche Ziele auch weiterhin mit aller Kraft vorantreiben: erstens einen ausgeglichenen Haushalt über den Konjunkturzyklus; zweitens eine große, nachhaltige Entlastung mit der Zielsetzung einer Nettoentlastung in der Höhe von 3 Milliarden € in dieser Gesetzgebungsperiode und drittens das Umsetzen einer Wachstumspolitik für Österreich. Insgesamt gesehen ist das also eine sehr gute Politik für Österreich, die, wie ich hoffe, über die Parteigrenzen hinweg Unterstützung finden wird. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

17.51


 


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