Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 131

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Das heißt, wir haben nicht zugewartet, sondern wir haben angepackt, wir haben gehandelt und wir haben eine Fülle von Maßnahmen gesetzt, damit wir diese ehrgeizigen Zielsetzungen auch tatsächlich erreichen konnten.

Meine Damen und Herren! Die Ausgabenseite wurde oft kritisiert. Beispiel in der Personalpolitik: Wir haben 11 430 Planstellen in den letzten drei Jahren, also in der letzten Legislaturperiode, abgebaut – 11 430! Es hat in einer Reihe von Ministerien keine Pragmatisierungen mehr ge­geben. Wir haben Verwaltungsreformmaßnahmen beschlossen, die Einsparungen von 1,6 Mil­liarden € auf der Ausgabenseite erbringen. Wir haben die Zentralstellen über alle Ressorts hinweg reformiert, haben 13 Sektionen eingespart, haben 54 Gruppen eingespart, haben 121 Abteilungen eingespart, haben 225 Referate eingespart. Das heißt, man sieht, wir sparen in der öffentlichen Verwaltung, wir versuchen alles, damit wir uns einen Spielraum aufmachen können für die Entlastung.

Wir haben wichtige Strukturreformen für Österreich gesetzt. Bundesministerin Gehrer hat die Universitätsreform umgesetzt. Wir sind die Pensionsreform schon im Jahr 2000 angegangen. Wir haben mit der Mitarbeitervorsorge einen wichtigen Punkt für die Arbeitnehmer setzen können. Wir haben eine neue Pensionsvorsorge als dritte Säule umgesetzt. Wir haben mit dem Kinderbetreuungsgeld ein extrem wichtiges Signal für die Familien, für die Kinder gesetzt und sind damit Europameister in der Familienförderung. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wir haben natürlich auch rechtzeitig erkannt, dass man versuchen muss, den kleinen nationalen Spielraum, den wir in Österreich selbstverständlich haben, um zu versuchen, besser dazu­stehen als andere Länder, zu nutzen, und haben in Forschung und Entwicklung investiert. Es ist gesagt worden, wir haben bei Forschung und Entwicklung gespart. – Meine Damen und Herren! Noch nie ist mehr Geld für Forschung und Entwicklung, für Bildung und für Infrastrukturinvesti­tionen ausgegeben worden als in der letzten Legislaturperiode, weil wir gewusst haben, das ist wichtig für Wachstum und Beschäftigung in Österreich!

Wir haben im Dezember 2001, als man gesehen hat, es gibt eine Konjunkturverflachung, das erste Konjunkturpaket beschlossen, haben einen Forschungsfreibetrag von 10 Prozent auf brei­ter Basis eingeführt, haben den Bildungsfreibetrag von 9 auf 20 Prozent erhöht und haben eine vorzeitige Abschreibung von 7 Prozent zusätzlich zu den bestehenden 3 Prozent – also 10 Pro­zent in Summe – gerade für Klein- und Mittelbetriebe eingeführt. Wir haben Steuerbegünstigun­gen, die es für Neugründungen gibt, auch auf Betriebsübertragungen ausgeweitet und haben damit, meine Damen und Herren, einfach saniert, wir haben reformiert. Wir haben eine gute Basis für Österreich geschaffen.

Man möge sich nur die Eckwerte 2001 ansehen: Wir hatten im Jahr 2001 ein Wachstum von 0,7 Prozent, was mehr ist, als der europäische Schnitt es war, und was deutlich mehr ist als zum Beispiel das deutsche Wachstum. Wir hatten im Jahr 2001 eine Beschäftigungsrate von 3 078 000 Personen, das war der höchste Stand in der Geschichte der Zweiten Republik. (Abg. Dr. Niederwieser: Rekordarbeitslosigkeit!) Sie mögen es gering schätzen, wir freuen uns über den höchsten Beschäftigtenstand in der Geschichte der Zweiten Republik, den es im Jahr 2001 gegeben hat. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Und wir freuen uns, darf ich Ihnen gleichzeitig sagen, über den niedrigsten Arbeitslosenstand, den es mit 138 000 Arbeitslosen gegeben hat – 3,6 Prozent, der drittniedrigste Wert in der Euro­päischen Union, den wir 2001 erreichen konnten.

Die Unternehmensgründungen sind angestiegen von 23 000 auf 26 000 im Jahr 2001. – Das heißt, was ich sagen will, ist: Weil wir reformiert haben, weil wir in Österreich die Reformen um­ge­setzt haben, stehen wir heute wesentlich besser da als Deutschland und wesentlich besser als Frankreich.

Sehen Sie sich die Zahlen an, die heute vom Wirtschaftsforschungsinstitut für das Jahr 2002 veröffentlicht wurden: Österreich hat ein Wachstum von 1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, Deutschland hat ein Wachstum von 0,2 Prozent, die Niederlande haben ein Wachstum von


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