Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 130

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Ich glaube zweitens, Sie müssen zugeben, niemand von Ihnen hat uns zugetraut, dass wir dieses Ziel auch tatsächlich erreichen werden. 2001 zeigt schwarz auf weiß, wir haben dieses Ziel erreicht. (Abg. Dr. Glawischnig: Um welchen Preis!) Ich möchte mich – wie das auch vor mir andere Redner getan haben – bei allen bedanken, die zu diesem Zustandekommen und zu dieser Zielerreichung auch beigetragen haben. Das heißt: Danke den Steuerzahlern, danke den Arbeitnehmern, danke der Wirtschaft, weil sie diese Finanzpolitik mit Hausverstand von Beginn an in sehr hohem Ausmaß mitgetragen haben, danke auch jenen, die uns bei den ausgaben­seitigen Reformen geholfen haben.

Meine Damen und Herren! Wir haben mehr als 70 Verwaltungsreformprojekte alleine auf Bun­desebene im Laufen. Es ist nicht selbstverständlich, dass die öffentlich Bediensteten hier so mitziehen und mit versucht haben, die Staatsausgaben entsprechend zu reduzieren.

Ich danke natürlich auch den Ländern, Städten und Gemeinden, weil sie mit ihren Überschüs­sen auch einen großen Beitrag dazu geleistet haben, dass wir gesamtstaatlich diesen Über­schuss von 0,3 Prozent des BIP zustande bringen konnten.

Ich danke natürlich auch Ihnen, meine Damen und Herren, die Sie uns auf gesetzlicher Ebene in die Lage versetzt haben, diese Budgetpolitik mit den einzelnen Maßnahmen umzusetzen, sodass wir diese Ziele auch erreichen konnten. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Natürlich ist auch einiges an Kritik gekommen, und selbstver­ständ­lich kann man fragen: Wie habt ihr das erreicht, wie war das auf der Einnahmenseite, welche Einmaleffekte waren mit dabei und wie schaut das im Detail aus? – Das kann man auch ma­chen, das ist auch gerechtfertigt.

Ich habe trotzdem gehofft, sage ich dazu – vielleicht ein bisschen illusionär –, dass auch von der Opposition eine Akzeptanz, eine Anerkennung für die große Linie gegeben ist, weil ich bei Ihnen auch mitbekommen habe, dass man einmal gesagt hat: Das Nulldefizit in die Verfassung aufnehmen! Ein weiteres Mal hat man im Wahlkampf inseriert und gesagt: Auch die Sozial­demokratie steht für eine Politik, mit der man den ausgeglichenen Haushalt über den Konjunk­turzyklus verfolgt.

Wir wollten nicht für Alfred Finz und für meine Person diese Anerkennung in Anspruch nehmen. Ich glaube nur, dass es für das Land wichtig ist, weil diese Finanzpolitik, diese Wirtschaftspolitik der richtige Weg für Österreich ist – ein Weg für mehr Wachstum, für mehr Arbeitsplätze und für mehr Wohlstand in unserem Land. Daher glaube ich, dass man diese parteipolitische Größe, auch über die Grenzen hinwegzugehen, haben und sagen sollte: Das ist der richtige Weg für Österreich. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Wir sind zu Beginn des Jahres 2000 angetreten: Da war Österreich in der Finanzpolitik die Nummer 15 von 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Wir waren das Schlusslicht in der Europäischen Union, was das Defizit betrifft. (Abg. Dr. Niederwieser: Blödsinn!) Wir waren im Jahr 2001 bereits die Nummer 7 in der Europäischen Union. Wir haben uns innerhalb von zwei Jahren um acht Plätze nach vor geschoben und haben diesen Über­schuss von 0,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zustande gebracht, während der Durch­schnitt der Europäischen Union, der anderen 14 Mitgliedstaaten, bei einem Defizit von 0,9 Pro­zent gelegen ist. Das heißt: 0,9 Prozent Defizit zu 0,3 Prozent Überschuss in Österreich. Andere Länder: Deutschland 2,8 Prozent Defizit, Portugal 4,2 Prozent Defizit, Frankreich 1,4 Prozent Defizit. Das heißt, wir haben es gemeinsam geschafft, Österreich wieder in die Reihe der finanzpolitisch stabilen Staaten einzureihen, und das war ein extrem wichtiger Erfolg, den wir erringen konnten (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen) – ein Erfolg, der – ob das die OECD ist, ob das der Internationale Währungsfonds ist, ob das die Kommission der Euro­päischen Union ist – auch anerkannt worden ist. Es wurde vielfach festgestellt, dass Österreich eine dramatische Verbesserung seiner öffentlichen Finanzen zustande gebracht hat.

 


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