Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 106

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testens bis 16. Jänner 2002 schriftlich/per Telefax ausschließlich nur zu richten an: BUNDESMINISTERIUM FÜR LANDESVERTEIDIGUNG, Einkaufsabteilung III (...) Di­rekte Kontaktaufnahmen mit anderen Dienststellen des BMVL im Rahmen dieses Ver­gabeverfahrens sind bis zu einer allenfalls möglichen Auftragserteilung unzulässig und können in eventu zum Ausscheiden des Angebots aus dem Prüfungsverfahren führen“. Warum haben Sie trotz dieses Verbots schon kurz nach dem 10. Oktober während des laufenden Vergabeverfahrens mit Vertretern von EADS „Gespräche“ geführt?

5. Mit welchen Vertretern der Firmen (und nicht politischen Vertretern von Schweden, Großbritannien oder den USA), die F-16 bzw. Gripen anboten, haben Sie in dieser Zeit parallel zu EADS Gespräche geführt?

6. Falls Sie nur mit Firmenvertretern von EADS Gespräche geführt haben warum ha­ben Sie nur mit einer Firma gesprochen und verhandelt?

7. Haben Sie den Verteidigungsminister laufend über Ihre „Gespräche“ bzw. Ihre „Ver­handlungen“ mit EADS sowie über deren Inhalt informiert?

8. Der ehemalige Verteidigungsminister Herbert Scheibner hat in der Debatte zur Dringlichen Anfrage am 10. Juni 2003 erklärt: „Ich habe mich vor der Typenentschei­dung nicht mit Firmenvertretern getroffen, nach der Typenentscheidung mit Vertretern jener Firma, mit der wir verhandeln mussten. Das ist ja keine Frage. Aber, Herr Kollege Pilz, ich bin auch der Verteidigungsminister und deshalb näher am Projekt gewesen als andere Minister.“ Warum haben Sie sich im Gegensatz zum Verteidigungsminister während der ersten Phase des Vergabeverfahrens vor dem 2. Juli 2002 mit Vertretern einer Firma getroffen?

9. „Wann haben Sie welche Vertreter von EADS oder der Eurofighter-GmbH wo per­sönlich getroffen?“ Diese Frage aus der Dringlichen Anfrage haben Sie am 10. Juni 2003 nicht beantwortet. Wann haben Sie seit Ihrer erstmaligen Bestellung zum Fi­nanzminister welche Vertreter von EADS oder der Eurofighter-GmbH wo persönlich getroffen?

10. Auf wessen Betreiben sind die einzelnen Gespräche und Verhandlungen zustande gekommen?

11. Am 6. Februar 2002 erklärten Sie in „News: „Abfangjäger sind aus finanzieller Sicht nicht leistbar.“ Am 2. März 2002 stellten Sie in der „Kleinen Zeitung“ fest: „Das ist ein heikler Punkt, denn in der Bundesregierung stehe ich mit meiner Ablehnung der Ab­fangjäger allein. Das passt nicht in das Gesamtbild der Budgetkonsolidierung.“ Warum führten Sie mit EADS Gespräche, obwohl Sie grundsätzlich gegen die Beschaffung von Abfangjägern waren?

12. Am 25. Juni 2002 wollte Herbert Scheibner dem Ministerrat die Beschaffung von 24 Gripen vorschlagen. Warum haben Sie sich gegen dieses Vorhaben ausgesprochen?

13. Im Entwurf zum Ministerratsvortrag vom 25. Juni 2002, den der Verteidigungsminis­ter einbringen wollte, sind die Kosten für 24 SAAB-Gripen mit 1 580 070 000 Euro an­gegeben. Eine Woche später haben Sie im Ministerrat den Antrag, 24 Eurofighter um 1 791 089 000 Euro zu kaufen, herbeigeführt. Damit ist es Ihnen gelungen, binnen einer Woche eine Steigerung der Beschaffungskosten um mehr als 211 Millionen Euro durchzusetzen. Warum haben Sie sich als Finanzminister für die Beschaffung des teu­ersten Systems eingesetzt?

14. Die durch Ihre Eurofighter-Intervention verursachten zusätzlichen Kosten betragen:

a) für die laut Auskunft des Verteidigungsministers um zwanzig Prozent gegenüber dem Gripen erhöhten Betriebskosten – über dreißig Jahre Laufzeit –mindestens 300 Millionen Euro;

 


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