Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 81. Sitzung / Seite 7

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rade darauf aufmerksam gemacht worden: Die heutige Debatte findet am Tag der Heili­gen Ursula statt; sie hat also Namenstag. Hier sind zwei Ursulas (in Richtung Staats­sekretärin Haubner und Bundesministerin Dr. Plassnik) links und rechts von mir. Das hat natürlich niemand gewusst, ist aber eine gute Koinzidenz. (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ich darf zunächst an dieser Stelle Franz Fischler ein großes Dankeschön sagen, der in wenigen Tagen seine Arbeit, seine großartige Arbeit für Europa und damit auch für uns Österreicher beenden wird. Er war zehn Jahre lang unser Kommissar in Europa, hat wichtigste Aufgaben geleistet; vor allem hat er die europäische Landwirtschaft weiter entwickelt und überlebensfähig gemacht. Er hat in seiner Zeit die wohl schwierigste Kri­se in der europäischen Agrarpolitik erfolgreich gemeistert, nämlich die BSE-Krise, bei der Millionen von Rindern geschlachtet werden mussten – allein in Österreich einige Zehntausende –, er hat die Folgen dieser Krise sehr gut von Europa weghalten kön­nen.

Österreich und die europäischen Bauern verdanken ihm, dass er auf WTO-Ebene das europäische Agrarmodell überlebensfähig gemacht hat. Die umweltorientierte Entwick­lung des ländlichen Raumes geht auf Franz Fischler zurück. Heute sind immerhin 140 000 europäische landwirtschaftliche Betriebe auf Biobetrieb umgestellt, 18 000 davon allein in Österreich. Nochmals: ein herzliches Dankeschön an Franz Fischler für seine Leistungen für Europa und für uns! (Allgemeiner Beifall.)

Ebenso danke ich der ausgeschiedenen Außenministerin Dr. Benita Ferrero-Waldner. Das haben wir ja schon Ende September getan; damals war allerdings das Hearing im Europäischen Parlament noch nicht abgeschlossen, das dann einige Tage später, am 5. Oktober, durchgeführt wurde. Dr. Ferrero-Waldner hat dort wirklich brilliert, hat eine erstklassige Figur gemacht, indem sie Argumente gebracht hat, die die Abgeordneten aus allen Fraktionen überzeugt haben. Ich möchte ihr an dieser Stelle alle guten Wün­sche für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit mitgeben, denn sie wird immerhin in den nächsten Jahren die gesamten Außenbeziehungen Europas, damit wiederum für unse­ren Kontinent und letztlich auch für Österreich, leiten. Daher: Alles Gute, Benita, auf diesem Weg! (Allgemeiner Beifall.)

Manche sagen ja immer, dass Österreich in Europa zu wenig zu melden hat. Ich darf vielleicht einen ganz kurzen Abriss darüber geben, was sich allein in den letzten Tagen hier in Wien abgespielt hat.

Der erste Auslandsbesuch – „Auslandsbesuch“ ist falsch, eigentlich war es der erste Besuch innerhalb der europäischen Familie – führte José Manuel Barroso nach Öster­reich. Der erste Besuch des spanischen Präsidenten des Europäischen Parlaments Josep Borrell fand diese Woche in Wien statt. Er hat das österreichische Parlament besucht, hat mit Parlamentariern diskutiert, hat mit mir, mit dem Bundespräsidenten und mit allen, die in Österreich Außenpolitik und Europapolitik machen, Gespräche geführt. Und es waren wichtige Gespräche, weil damit ja auch das Verständnis für unsere Anliegen, für unsere Vision von Europa gefördert wurde.

Am Montag war der koreanische Premierminister Lee in Wien. Das war der erste Be­such überhaupt, den ein koreanischer Premierminister Wien abgestattet hat. Und wir hatten in diesen Tagen – Dienstag, Mittwoch und heute – den historischen Besuch, den ersten Besuch des israelischen Staatspräsidenten Katzav hier in Wien – ein bewe­gender Besuch, der, so glaube ich, alle Tiefen und alle Möglichkeiten ausgelotet und in einer guten Art und Weise auch Differenzen angesprochen hat. Ich bin stolz darauf, dass dieser Besuch so abgewickelt wurde. Ich danke allen, die daran mitgewirkt haben, dass man auch nach außen zeigt, dass Österreich zu seiner Vergangenheit,


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