Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 87. Sitzung / Seite 127

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

im Boot, dann verabschieden Sie sich. Das ist keine seriöse Politik für die Frauen, das hilft den Frauen auch nicht weiter. (Beifall bei der ÖVP.)

Frau Kollegin Lapp, das, was Sie heute hier geboten haben, ist wirklich unseriös. Die Regierungsparteien sind weder unverantwortlich, noch werfen wir jemanden, der eine Information von uns haben will, hinaus. Wie kommen Sie auf so etwas?

Wir empfinden Regierungsverantwortung nicht als Joch! Ganz im Gegenteil, wir ar­beiten gerne für die Menschen in diesem Lande, wir arbeiten gut für die Menschen in diesem Lande – und das spüren diese auch! (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Dolinschek. – Abg. Krainer: Waren Sie nicht Spitzenkandidatin?)

Wissen Sie, Frau Kollegin Csörgits, was für mich gute Frauenpolitik ist? – Frauenpolitik bedeutet für uns von Seiten der Regierungsparteien, Rahmenbedingungen zu schaf­fen, auch für jene Frauen, die bereit sind, ihre Erwerbstätigkeit zu Gunsten von Kinder­betreuung, zu Gunsten von anderen Betreuungspflichten zu unterbrechen. Für uns ist es wichtig, dass diese Frauen nicht dafür bestraft werden, sondern dass sie trotzdem eine eigenständige Alterssicherung erwerben können.

Das ist eine Trendumkehr. Das ist der neue Weg dieser Regierung: weg von einem Versorgungsprinzip hin zu einer eigenständigen Altersversorgung von Frauen. Das macht den Unterschied zwischen Ihren Forderungen und unserer Arbeit aus. (Abg. Mag. Trunk: Da haben Sie in Kärnten nein gesagt! Zehn Jahre!)

Diese Bundesregierung, meine Damen und Herren, investiert 1 Milliarde € in die bes­sere Bewertung von Ersatzzeiten, in die bessere Bewertung von Kinderbetreuungs­zeiten. Und da sagen Sie, das ist Kleingeld, das ist eine Kleinigkeit? (Zwischenruf der Abg. Silhavy.)

Jahrelang haben Sie das gefordert, jetzt gibt es 1 Milliarde € dafür. Im alten System, Frau Kollegin, haben Zehntausende Frauen keine eigenständige Pension, weil sie eben nicht auf diese 15 Erwerbsjahre gekommen sind. In Zukunft reichen sieben Er­werbsjahre plus Versicherungszeiten aus. Das ist gerade für Frauen mit Kindern ein ganz enormer Vorteil. Nehmen Sie das doch bitte zur Kenntnis! (Abg. Silhavy: Frauen mit Almosen abspeisen!) Sie selbst haben das jahrelang gefordert. Jetzt, weil wir es umsetzen, tun Sie so, als wäre das kein Erfolg. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Dolinschek.)

Zu den Kindererziehungszeiten, Frau Kollegin Csörgits, weil Sie das vorhin ange­sprochen haben: vier Jahre lang 1 350 €, zwölf Mal im Jahr. Das ist mehr, als viele Frauen, wenn sie im Erwerb stünden, auf ihr Pensionskonto gutgeschrieben bekämen. Und sie bekommen das additiv zum etwaigen Arbeitsentgelt. Additiv, das heißt dazu! Verstehen Sie das nicht, oder wollen Sie es einfach nicht verstehen? – Ich glaube, Sie wollen es nicht verstehen, weil Sie einfach nicht anerkennen wollen, dass diese Regie­rung, nachdem Sie jahrzehntelang in Verantwortung waren und das alles nicht ge­macht haben, das jetzt, gerade auch im Interesse der Frauen, umsetzt. Sie wollen es einfach nicht wahrhaben. (Beifall bei der ÖVP.)

Es gäbe jetzt natürlich noch eine ganze Menge zu sagen: die besseren Ersatzzeiten, gerade in Bezug auf die Bemessung bei der Arbeitslosenversicherung oder für Zeiten des Notstandshilfebezugs. Es ist gerade für Frauen ganz wichtig, dass das Partnerein­kommen nicht mehr angerechnet wird. All das blenden Sie aus. Das sind aber Fakten, das sind Tatsachen, das können Sie nicht verdrängen, auch wenn Sie noch so laut hier heraußen schreien. Das ist jetzt wirklich die letzte Chance in dieser letzten Diskus­sionsrunde. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Überzeugen werden wir Sie ohnehin nicht können, aber Sie werden die Verantwortung dafür tragen müssen, dass Sie wieder einmal nicht mit im Boot sind wie schon so oft –


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite