Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 87. Sitzung / Seite 182

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kein Konzept für die Schwerarbeit. Sie haben uns nichts vorgelegt für die Schwerarbeit, und daher kann es nur eines geben: zurück an den Start, um eine faire, gerechte und soziale Harmonisierung mit uns gemeinsam zu erarbeiten! (Beifall bei der SPÖ.)

16.33

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Schöls. Wunschredezeit: 5 Minuten. – Bitte. (Ruf – in Richtung des sich zum Rednerpult bege­benden Abg. Schöls –: Was sagen Sie dazu?)

 


16.33

Abgeordneter Alfred Schöls (ÖVP): Die Botschaft hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube, denn, liebe Kolleginnen und Kollegen, Herr Bundeskanzler, Herr Bundes­minister, Herr Staatssekretär, Hohes Haus, was wir heute in der Diskussion an Stel­lungnahmen von sozialdemokratischen Gewerkschaftsfunktionären erleben, ist für mich schon ein bisschen erschütternd!

Abgesehen davon, dass Kollege Wimmer anscheinend die SOZAK vergeblich gemacht hat, weil er den Unterschied zwischen den Pensionsrechten des öffentlichen Dienstes, der Vertragsbediensteten und der ASVG-Versicherten noch immer nicht kennt, ak­zeptieren sehr viele nicht, dass wir in diesem Modell eindeutig das Schwergewicht auf das Umlagesystem legen. Alles andere, was hier von der Opposition behauptet wird, ist unrichtig. Dass die Pensionskassen Risken haben, das ist unumstritten. Dafür gibt es auch gesetzlich vorgesehene Absicherungen. Ich hoffe, es sind nicht sehr viele von den erfolgreichen ehemaligen „Konsum“-Managern in diesen Pensionskassen drinnen, damit die Risken bei den Pensionskassen nicht so groß sind. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Als Vertreter einer Gewerkschaftsorganisation, die in Niederösterreich etwas mehr als 50 000 Mitglieder hat, habe ich schon ein bisschen Sorge, wenn hier von Spitzen­funk­tionären des Österreichischen Gewerkschaftsbundes die Leistung, welche die Funk­tionäre beider großen Fraktionen in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst in den letzten Jahren erbracht haben, so herabgespielt wird. Wir haben sehr viele Briefe unserer Gewerkschaftsmitglieder, die eine sehr eindeutig parteipolitisch ausgerichtete Agitation des überparteilichen, nicht unpolitischen, aber angeblich überparteilichen Öster­reichi­schen Gewerkschaftsbundes feststellen, wobei viele ihren Austritt damit begründen, dass dort SPÖ-Parteipropaganda gemacht wird.

Da Kollege Pendl in seinem Beitrag gemeint hat, dass es sich bei der Vereinbarung der vorvergangenen Nacht, die auch Kollege Holzer unterschrieben hat, um eine bloße Absichtserklärung handelt, muss ich sagen: Kollege Holzer hat es sich nicht verdient, dass die eigene Fraktion sein Verhandlungsgeschick so herunterspielt! Und ich lade alle sozialdemokratischen Gewerkschaftsfunktionäre ein, das Ihre dazu beizutragen und am 9. Dezember hier im Hohen Haus zuzustimmen, wenn die entsprechenden Rechts­grundlagen geschaffen werden, damit die Pensionskassen abgesichert sind, damit, wie Kollege Holzer gemeint hat, die rechtliche Grundlage für diese Absichts­erklärung der Bundesregierung tatsächlich geschaffen wird. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben die politische Verantwortung zu über­neh­men. Das ist nicht immer leicht.

Und da Sie in Ihren Beiträgen so oft die Jugend strapaziert haben: Ich habe heute drei Schulklassen durch das Haus geführt, und die haben auch von der Galerie des Hauses die Diskussion mitverfolgt. (Zwischenruf des Abg. Gaál.) Und ich habe die jungen Menschen gefragt, ob sie im Polytechnischen Lehrgang der Meinung sind, dass ihnen jetzt die Chancen für die Pension genommen werden. Da haben mir alle gesagt: Ich


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