Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 104. Sitzung / Seite 93

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Es gibt eine Kasernenschließungsliste – ich gebe sie Ihnen jetzt –, und es gibt auch die Bereitschaft der SPÖ, den Wehrdienst auf sechs Monate zu verkürzen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Darabos begibt sich zu Bundesminister Platter an die Regierungs­bank.)

13.57


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Scheuch. Wunschredezeit: 5 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


13.57.06

Abgeordneter Dipl.-Ing. Uwe Scheuch (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Meine geschätzten Damen und Herren! Ich möchte auf ein Thema eingehen, das indirekt mit dem zu tun hat, von dem mein Vorredner gesprochen hat, nämlich Kasernenschließungen: ja oder nein?, weil das natürlich nicht nur für das Bundesheer und für die Landesverteidigung ... (Abg. Murauer: Wir schließen auch die Liegen­schaften, hat er gesagt!) Ja, gut, ich will das nicht näher kommentieren.

Mir geht es dabei ganz klar um eine Sache, und die gilt es sicherzustellen: dass man bei den Kasernenschließungen, die eventuell im Raum stehen oder nicht, auf mehrere Dinge wahnsinnig aufpasst. Da geht es nicht nur um den Sicherheitsaspekt, da geht es nicht nur darum, dass sozusagen das Militär, das Bundesheer überall vertreten ist, sondern vor allen Dingen auch darum, dass die Zuliefererfirmen, die Klein- und Mittel­betriebe, all jene Unternehmen, die Produkte liefern, speziell auch die Bauern, die in sehr vielen Bereichen aktiv vor Ort Lebensmittel, Nahrungsmittel und dergleichen an die Kasernen liefern, das auch in Zukunft tun können. Das wäre aber unabhängig von den Kasernenschließungen auch bei allen anderen Kasernen sicherzustellen. (Abg. Dr. Niederwieser: Wahrscheinlich holen Sie von dir die Milch!)

Herr Kollege DDr. Niederwieser, es geht nicht darum, ob das Bundesheer oder jemand aus einer Kaserne bei mir Milch holt oder nicht. Ich glaube, dieser Ihr Zwischenruf ist bezeichnend dafür, wie „wichtig“ Ihnen das erscheint, und das zeigt auch wirklich Ihre „staatstragende“ Verantwortung, die Ihre Zwischenrufe immer „auszeichnet“.

Im Endeffekt werden Sie mir zugestehen müssen, dass es sehr wohl wichtig ist, dass die Grundwehrdiener, dass die Soldaten, die Soldatinnen, die wir auch haben, gut versorgt sind, dass es sehr wohl wichtig ist, dass sie Nahrungsmittel bekommen, die garantiert gesund sind, die im Endeffekt die Basis dafür sind, dass nicht nur die Soldaten satt werden, sondern dass auch die Bauern davon leben können.

Das hat Sinn und das macht Sinn, und ich bin davon überzeugt, dass der Herr Bun­desminister, der dazu aufgefordert ist, auch dafür sorgen wird, dass wir bei den Ausschreibungen, bei den einzelnen Beschaffungsaktionen sicherstellen, dass diese Zulieferer mit eingebunden bleiben und dass es nicht durch bundesweite oder europaweite Ausschreibungen womöglich passiert, dass auf einmal deutsche Kon­zerne oder französische Konzerne zuliefern und die einzelnen Betriebe hier vor Ort, seien es die bäuerlichen Betriebe oder seien es auch andere Zulieferer, Groß­han­delsbetriebe, keine Chance mehr haben. Das scheint mir besonders wichtig zu sein, denn das schafft Arbeitsplätze, und Arbeitsplätze in diesen dezentralen Räumen draußen in den Ländern, wo auch Kasernenstandorte sind, sind die Grundlage dafür, dass dort auch wieder Familien bleiben können und damit auch die Abwanderung gering gehalten wird. Das ist im Endeffekt eine Basis, über die wir uns sehr wohl unterhalten müssen, und diese Basis wird damit geschaffen.

Da geht es nicht darum, ob man Milch bei einem Bauern holt oder nicht, da geht es nicht darum, ob man sich darüber lustig macht, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben, da


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