Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 113. Sitzung / Seite 122

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Ganz kurz erwähnen möchte ich dabei auch noch die zusätzlichen 10 000 Betreuungs­plätze der Ministerin Gehrer für Schulkinder in der Nachmittagsbetreuung.

Meine Damen und Herren! Auch wir würden uns wünschen, die nach wie vor bestehen­den Unterschiede zwischen Männern und Frauen deutlich schneller zu reduzieren als bisher. Aber ich kann nur sagen: Politik ist eben die Kunst des Machbaren, und diese Kunst beherrscht diese Bundesregierung. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

15.26


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Königsberger-Ludwig. Auch ihre Redezeit beträgt 5 Minuten. – Bitte.

 


15.26.14

Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Geschätzte Damen und Herren des Nationalrates! Ich glaube nicht, dass Kollegin Weinzinger in ihrer Rede irgendetwas schlecht geredet hat. (Abg. Marek: War irgend­etwas Konstruktives dabei?) Es ist einfach Tatsache, was Kollegin Weinzinger in ihrer Rede gesagt hat.

Ich habe mir jetzt ganz schnell angeschaut, wie oft „Mentoring“ und „Frauenratgeber“ in dieser Anfragebeantwortung vorgekommen ist. Ich bin nicht ganz fertig geworden, aber in ungefähr 14 bis 17 Fragen ist das sehr wohl enthalten. Es wird aber auch häufig auf andere Fragen verwiesen.  „Mentoring“ und „Frauenratgeber“ dürften also offenbar wirklich die Rezepte der Frauenministerin für die Probleme der Frauen in Österreich sein.

Ich glaube auch nicht, dass die Frauenarbeitslosigkeit in Österreich sinkt. Ich habe in die AMS-Statistiken hineingeschaut, und man kann dort sehen, dass die Arbeitslosig­keit der Frauen im letzten Jahr im Vergleich zu jener der Männer acht Mal so stark gestiegen ist und dass im April 2005 im Vergleich zum April des Vorjahres wieder um 5,1 Prozent mehr Frauen in Österreich ohne Arbeit waren.

Ich glaube – speziell wenn man sich die Arbeitslosigkeit von Frauen ansieht, von der ja im Moment 112 721 Frauen betroffen sind –, dass in zweierlei Hinsicht sehr viele Probleme auf diese Frauen zukommen: Zum einen sind die Chancen dieser Frauen, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, nämlich auch Arbeit zu bekommen, von der sie dann tatsächlich auch leben können, sehr gering. Es gibt leider viel zu wenig Vollzeitarbeitsplätze.

Auch wenn Kollegin Mandak gesagt hat, es sei alles so gut im Beschäftigungssektor: Es ist nicht so gut. (Rufe bei der ÖVP: Marek! Abg. Mag. Molterer: Frau Mandak hat was gelobt? Das glaub’ ich nicht!) Entschuldigung: Marek. (Abg. Mag. Molterer: Das hab’ ich mir schon gedacht! Die Mandak hat nichts gelobt!) Es gibt einfach sehr viele Frauen, die in Teilzeitverhältnissen beschäftigt sind. Das wissen auch Sie. Es gibt immer mehr Frauen, die in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen beschäftigt sind, und die Frauen können davon einfach nicht leben.

Und es ist einfach auch noch immer schwer, dass Frauen Beruf und Kind unter einen Hut bringen können, weil die benötigten Kinderbetreuungseinrichtungen fehlen.

Zu diesen viel gepriesenen 10 000 Betreuungsplätzen für Schulkinder: Frau Kollegin Marek! Ich komme aus einer ländlichen Region. Das ist einfach, ich sage jetzt einmal, ein Schmäh! Man weiß ganz genau, dass die Finanzierung nicht gesichert ist, und die Bürgermeister stehen einfach vor wirklich schwierigen Tatsachen. Da werden mir ja, glaube ich, alle Bürgermeister Recht geben, denn sie sind für die Finanzierung zustän­dig. Ich weiß nicht, wie das gehen soll.

 


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