Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 115. Sitzung / Seite 190

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Ein Vergleich zu den Draken lässt sich eigentlich schwer herstellen, aber man könnte sagen, wenn Draken 100 Prozent Sicherheit bedeuten, so bedeuten Eurofighter 500 Prozent Sicherheit. Und, lieber Kollege Öllinger, das ist für mich Argument genug.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Mit der österreichischen Ausstattung der 18 Luftraumüberwachungsflugzeuge werden alle nationalen Aufgaben erfüllbar sein. Die Anpassungs- und Erweiterungsmöglichkeiten sind so gestaltet, dass auch etwaige Entwicklungen in der sicherheitspolitischen Lage abgedeckt werden können. Somit wird die Sicherheit im Luftraum und damit die Sicherheit der Menschen in unserem Land durch ein zukunftsorientiertes Projekt gewährleistet sein. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

17.58


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abge­ordneter Krist. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


17.58.02

Abgeordneter Hermann Krist (SPÖ): Geschätzte Frau Präsidentin! Mitglieder der Bundesregierung! Herr Präsident des Rechnungshofes! Hohes Haus! Das Thema Eurofighter wird uns mit Sicherheit noch Monate, wenn nicht Jahre beschäftigen (Abg. Neudeck: 40 Jahre!), einerseits weil wir nicht ruhen werden, die zum Teil dubiosen Vorgänge beim Ankauf aufzudecken, und andererseits weil vor allem kommende Regierungen, der ja Sie nicht mehr angehören werden, und vor allem auch das Bun­desheer sehr hart an diesen finanziellen Belastungen würgen werden. (Abg. Neudeck: Was meinen Sie jetzt damit?)

Wir Sozialdemokraten, meine Damen und Herren, treten seit jeher für eine militärische Landesverteidigung ein, aber für eine, die den finanziellen Möglichkeiten Österreichs und den Notwendigkeiten seiner politischen Situation entspricht. Die teuerste und größte Beschaffungsaktion der Zweiten Republik lässt unserer Meinung nach jedenfalls jede Menge Fragen offen, hat aber auch für den Rechnungshof offene Fragen hinter­lassen. Bei einer Menge dieser Fragen wurden dem Rechnungshof – nachzulesen im Bericht – Auskünfte von den Ministerien zum Teil nicht gegeben, zum Teil Stellungnah­men verweigert.

Es wurde mit Muss- und Soll-Kriterien herumgedoktert, genauso wie mit der Finanzie­rungsvariante, bis ein ganz bestimmter Bieter zum Zug kommen konnte. Das sind sehr bedenkliche Vorgänge, die auch aus der Sicht des Rechnungshofes weitere Aufklärung verlangen.

Warum zum Beispiel wurde – und diese Frage ist bis heute nicht wirklich beantwortet, und wir werden sie noch öfters stellen, bis eine Antwort kommt – das erfolgreichste und am besten erprobte Abfangjägerflugzeug der Welt, die F-16, ausgeschieden? (Abg. Fauland: Weil sie 25 Minuten ... braucht!) Warum ist die F-16 zu schlecht für Öster­reich, wenn dieser Flieger in mehreren europäischen Staaten erfolgreich im Einsatz ist und dies noch mindestens 20 Jahre sein wird? – Das ist die Auskunft hochrangiger Militärs. – Warum wurde die sehr interessante und kostengünstige Leasingvariante die­ser F-16 abgelehnt? (Abg. Scheibner: Welche F-16 meinen Sie? Welche meinen Sie?)

Die gesamteuropäische Sicherheitspolitik wird in naher Zukunft neu zu ordnen sein. Eine vernünftige Übergangslösung wäre allemal günstiger und zukunftsorientierter gewesen als der sündteure Ankauf dieser Kampfjets.

Warum haben Sie, Herr Minister, zum Beispiel nicht auf die von EADS vertraglich zugesagte Flugerprobung noch vor Vertragsabschluss gedrängt? Warum kaufen Sie teure Geräte, ohne zu wissen, ob sie überhaupt funktionieren? (Abg. Scheibner: Herr Kollege! Welche F-16 meinen Sie?)

 


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