nächsten Jahr im
Programm „Jobs for You(th)“ reserviert. Also aus 10 000 Plätzen heuer
machen wir im nächsten Jahr, Herr Präsident Verzetnitsch, über
30 000 Plätze. Das ist de facto eine mehr als Verdreifachung. Die
Sozialpartner sind ja auch mit an Bord. Das AMS wird das verantwortungsvoll
umsetzen.
Dass dieses
bewährte Programm wirkt, ersieht man daraus, dass AMS-Analysen ergeben, dass
immerhin zwei Drittel der jungen Menschen nach sechs Monaten einen Job haben,
einen nicht geförderten Job. Das halte ich für befriedigend, zumal ich weiß,
welche jungen Menschen in diese Programme aufgenommen werden. Das sind junge
Menschen ohne Hauptschulabschluss, junge Menschen ohne Lehrabschluss, die dann
später mit 20, 22, 24 Jahren ihren Lehrabschluss nachholen müssen, die
andere Berufsabschlüsse nachholen müssen, also durchwegs junge Menschen, die
aufs erste Hinschauen auf dem Arbeitsmarkt wenig Chancen hätten. Auf diese Art
und Weise bekommen sie eine zweite, eine dritte Chance – was auch im Sinne
des Titels der Aktuellen Stunde „Jugend braucht auch Chancen“ ist, meine sehr
verehrten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der
Freiheitlichen.)
Überraschend
positiv entwickelt sich die Lehrlingssituation, und zwar letztlich auch auf
Grund der Initiativen des, wie ich meine, allseits geschätzten Kommerzialrates
Blum, unseres Jugendbeschäftigungsbeauftragten. Der so genannte Blum-Bonus
hat – Grasser und ich haben geschätzt, dass es vorerst einmal 3 000
Anmeldungen geben wird – bisher zu 8 500 Anmeldungen geführt.
Das ist ziemlich oder sogar sehr erfolgreich. Es sind allein bis Ende Oktober
im Jahresvergleich 3,7 Prozent mehr Lehrverträge für Lehrlinge im ersten
Lehrjahr eingereicht worden, und zwar plus 1 757. Das ist hochsignifikant!
Wir werden nach Jahren abnehmender Zahlen, nach einem Jahr der Stagnation,
nämlich dem Jahr 2004, nun im Jahr 2005 eine deutliche Steigerung
haben. Wir haben jetzt auch um nicht weniger als 82 Prozent mehr offene
Lehrstellen, also fast eine Verdoppelung der offenen Lehrstellen und damit
auch – und das, Frau Abgeordnete Silhavy, haben sie unlängst falsch
ausgedrückt – eine Reduktion der Lehrstellenlücke um nicht weniger als
ein Drittel. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Österreich, meine
sehr verehrten Damen und Herren, zieht in Sachen Bildungschancen, in Sachen
Qualifikation der jungen Menschen, in Sachen Arbeitsmarkt absolut an einem
Strang. Wenn es dort nicht funktioniert, dann muss man auch Marktkräfte außer
Kraft setzen und muss sagen: Junge Menschen brauchen auf alle Fälle die Chance,
in den Arbeitsmarkt einzusteigen!
Mein Eindruck
ist, dass in diesem Bereich alle in diesem Land an einem Strang ziehen. Mein
Eindruck ist, dass wir – gemeinsam mit den Deutschen und den
Schweizern –, ein unglaubliches Asset, einen unglaublichen Vorteil haben,
nämlich die duale Berufsausbildung. Das scheint mir das allerbeste Bollwerk
gegen Jugendarbeitslosigkeit zu sein. Mein Eindruck ist, dass wir in den
nächsten Jahren noch außerordentliche Maßnahmen brauchen werden, um
geburtenstarke Jahrgänge in die Berufsausbildung zu bekommen. Nach drei, vier
Jahren wird das dann kippen und in die Gegenrichtung losgehen, in die
Gegenrichtung zeigen.
Meine sehr
verehrten Damen und Herren! Was wir in unserem Land noch brauchen – wir
arbeiten daran – ist, nicht nur zu analysieren: Wie schaut es mit
arbeitslosen Jugendliche aus dem Inland und mit arbeitslosen Jugendlichen aus
dem Ausland aus?, sondern auch zu schauen: Wie schaut es bei den arbeitslosen
ausländischen Jugendlichen mit der Sprach- und sonstigen Qualifikation aus?
und auch bei den inländischen österreichischen Jugendlichen zu schauen: Wie
viele gibt es da, die einen Migrationshintergrund haben und auch deswegen
Sprachproblem haben? Also wir brauchen eine differenzierte Analyse des Bildes
der jungen Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt Probleme haben.