Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 162. Sitzung / Seite 76

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Bedrohliche Anzahl von RisikoschülerInnen und wenige im Spitzenfeld

Jeder Fünfte, also 20 Prozent der 15jährigen SchülerInnen kann nicht sinnerfassend lesen (PISA 2003). Die Bildungsministerin hat bisher keine Bereitschaft gezeigt, drin­gend notwendige Maßnahmen zu setzen. Im Gegenteil: im Bildungsbudget sind keine zusätzlichen Mittel für ein effizientes Fördersystem vorgesehen. Bei den Förderlehre­rInnen wird weiter gekürzt.

Österreich schneidet aber nicht nur bei sogenannten RisikoschülerInnen schlecht ab. Auch die Zahl der 15-jährigen, die bei der PISA-Studie die höchste Kompetenzstufe er­reicht haben, ist wesentlich geringer als in den führenden Ländern. 8 Prozent in Öster­reich gegenüber 15 Prozent in Finnland sprechen eine deutliche Sprache. Auch hier macht sich die mangelnde individuelle Förderung von besonderen Begabungen negativ bemerkbar.

Überfüllte Klassen

Die KlassenschülerInnenzahlen in Österreich steigen massiv. Annähernd 10 Prozent der SchülerInnen sitzen in Klassen, die über die gesetzlich definierten Klassenschüle­rInnenhöchstzahl von 30 Personen liegen.

Unterrichtsstunden werden gekürzt

Seit schwarz-blau wurden etwa 120.000 Unterrichtsstunden gekürzt.

Ausgebildete LehrerInnen müssen Taxi fahren

Die Warteliste der ausgebildeten JunglehrerInnen die auf ein Job warten, wird immer länger: in OÖ warten 780 VS- Haupt- und SonderschullehrerInnen auf einen Job, in Tirol 550, im Burgenland 400, in Salzburg 300.

Mit dem neuen Hochschulgesetz wird die Situation zusätzlich verschärft. Bildungsmi­nisterin Gehrer beharrt auf der getrennten Ausbildung von Pflichtschul- und AHS-Leh­rerInnen. Diejenigen, die an den neuen Pädagogischen Hochschulen für Pflichtschul­unterricht ausgebildet werden, werden aufgrund der rückgängigen SchülerInnenzahlen im Pflichtschulbereich vor verschlossenen Türen stehen.

Kleinschulen ringen um ihre Existenz

Jährlich müssen mehrere Kleinschulen geschlossen werden. Seit 2001 wurden alleine in Kärnten 35 Kleinschulen geschlossen. In diesem Schuljahr müssen im Burgenland 4 Kleinschulen schließen, OÖ muss in 3 Landgemeinden Kleinschulen schließen, in Vorarlberg werden 3 Kleinschulen geschlossen.

Massive Kürzungen bei IntegrationslehrerInnen

Seit schwarz-blau werden IntegrationslehrerInnen massiv eingespart. Bildungsministe­rin Gehrer akzeptiert widerstandslos das "Njet" von Finanzminister Grasser und ist nicht bereit die dringend erforderlichen, von den Landeshauptleuten geforderten zu­sätzlichen 700 IntegrationslehrerInnen bereit zu stellen. Die 300 Lehrposten, die sie zur Verfügung stellt, liegen weit unter dem Bedarf. Ein Sparen im Schul- und Integrations­bereich wird uns aufgrund langfristiger Probleme am Arbeitsmarkt später sehr teuer kommen. Die Verantwortung trägt hier alleine Bildungsministerin Gehrer.

Österreich fehlen Studierende und AkademikerInnen

Die Einführung von Studiengebühren hat einen Rückgang der Studierendenzahlen um 20 Prozent auf 194.776 Studierende bewirkt. Auch wenn in der Zwischenzeit die An­zahl der StudienanfängerInnen wieder auf das Niveau vor Einführung der Studien­gebühren gestiegen ist, liegt die Gesamtzahl der Studierenden im Jahr 2005 mehr als 10 Prozent unter dem Niveau von 1999. Zur Zeit sind 211.000 Studierende an öster-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite