Ich möchte trotzdem noch einmal wiederholen, dass die Studentenvertretung, wie wir sie neu zusammengesetzt haben, Anleihe nimmt bei anderen Interessenvertretungen. Sie ist nicht zu vergleichen oder zu verwechseln mit beispielsweise Wahlen eines Parlaments. Da liegen diejenigen, die das heute angezogen haben, völlig falsch. Ich erinnere da an die Zusammensetzung und Entsendung in der Arbeiterkammer, in der Wirtschaftskammer, wo Listen kandidieren und dann in die Bundesvertretung entsenden. Ich glaube, niemand zweifelt daran, dass hier exzellente Arbeit geleistet wird. Diese Analogie ist gut und richtig – und ich freue mich, dass in Zukunft auch auf den Pädagogischen Akademien die Studenten entsprechend vertreten sein werden.
Was mir auch wichtig ist, ist Folgendes: Ich möchte die Pflichtschullehrer heute einmal in Schutz nehmen. Heute ist ja mehrfach so getan worden, als ob die Pflichtschullehrer an den bisherigen PÄDAKs und an den künftigen Pädagogischen Hochschulen eine schlechte Ausbildung bekommen würden. Aus meiner Sicht – und ich denke doch, dass einige von Ihnen mir da zustimmen werden – ist das Gegenteil der Fall.
Wir haben an den Pädagogischen Akademien bereits jetzt
und an den Pädagogischen Hochschulen in Zukunft mit dem eben ganz, ganz
besonderen Fokus auf den pädagogischen Anteil der Ausbildung eine
unglaublich kindgerechte, didaktisch und wissenschaftlich ausgesprochen
hochwertige Ausbildung, mit der sehr, sehr viele universitäre Ausbildungen
in anderen Ländern bei Weitem nicht mithalten können. In Tirol haben
beispielsweise 70 Prozent der Maturanten vorher die Hauptschule besucht.
Und diese hervorragende Qualität der Volksschul- und Hauptschullehrer in
unserem Land werden wir auch in Zukunft noch weiter ausbauen und jedenfalls sichern. –
Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
19.02
Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter DDr. Niederwieser. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Abgeordneter.
19.02
Abgeordneter DDr. Erwin Niederwieser (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Die heutige Diskussion zeigt sicher eines: Es gibt wenig, worüber wir nicht streiten können. Aber, um es kurz zu machen: Es sind natürlich Punkte offen, Kollege Grünewald und Kollegen von den Freiheitlichen und vom BZÖ! Aber auch die, die in dieser Novelle nicht drinnen sind, stehen nach wie vor auf der Agenda, wie etwa ÖH bei den Fachhochschulen, passives Wahlrecht für ausländische Studierende und Direktwahl der Bundesvertretungen. All das sind nach wie vor Zielsetzungen, die einer weiteren Novelle vorbehalten sind, an der wir arbeiten.
Der zweite Punkt: Es gibt eine rechtzeitige Anpassung hier in diesem Gesetz an das, was im Herbst kommt. Die Pädagogischen Hochschulen heißen so, sie brauchen daher auch eine hochschulische Vertretung. Sie entsprechen nicht den Kriterien von universitären Einrichtungen, und zwar in vielen Bereichen nicht. Das hat sich ja auch für diejenigen, die das beschlossen haben, bei der Zuteilung der Pädagogischen Hochschulen an die Ministerien gerächt, denn sie waren ja auch in früheren Bildungsministerien in der Schulabteilung drinnen. Das ist uns durchaus bewusst. Aber wir haben uns vorgenommen, das zu ändern, gemeinsam an einer Novelle zu arbeiten, die diese Kriterien dann erfüllen wird. Es ist dann auch die Übertragung ressortmäßig vorzunehmen. Das ist ein Projekt, das auch noch kommt.
Im Übrigen denke ich, dass wir uns einem nicht anschließen können: das ist die Position, die hier vom Kollegen Hauser vertreten wurde, der meinte, dass wir überhaupt keine Interessenvertretung der Studierenden überregional oder über die Universitäten
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