wollen: Die SPÖ ist und bleibt eine Partei, die sich voll und ganz zum europäischen Einigungswerk bekennt. (Beifall bei der SPÖ.)
Die SPÖ ist und bleibt eine Partei, die die Europäische Union auch als Friedensprojekt zu schätzen weiß und diese Europäische Union weiterentwickeln will zu einer sozialen Union – mit dem Ziel, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, denn darum geht es. Und das ist auch der Inhalt eines Entschließungsantrags, der Ihnen ausgehändigt wurde und dem Sie hoffentlich auch zustimmen werden. Quer durch Europa wächst das Unbehagen gegenüber der Politik der, wie wir wissen, mehrheitlich konservativ regierten Europäischen Union. (Abg. Kopf: Ach, das ist also der Grund!)
Es gibt sicherlich viele Gründe, die das
Vertrauen der Bevölkerung in die Politik der Europäischen Union
schwinden lassen – der Kurs in der Wirtschafts- und Sozialpo-
litik, das oft als zu schnell empfundene Tempo der Erweiterung und auch die
mangelnde Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern –,
und die erschreckenden Ergebnisse der Eurobarometer-Umfrage und andere
Bestandsaufnahmen des Meinungsbildes können uns einfach nicht kalt lassen.
Das sind nämlich Warnsignale, Warnsignale, die ernst genommen werden
müssen, denn wer diese Warnsignale nicht ernst nimmt, der gefährdet
in Wahrheit dieses große und wertvolle Projekt der europäischen
Integration.
Deshalb müssen ganz dringend vertrauensbildende Maßnahmen gesetzt werden, um das verlorene Vertrauen in die Europäische Union wiederzugewinnen. Die soziale Dimension muss vertieft werden, so wie wir das in unserem Antrag zum Ausdruck bringen. Beschäftigung, soziale Sicherheit und die Sicherung der öffentlichen Dienstleistungen müssen als gleichwertige Ziele zu den wirtschaftspolitischen Zielen verankert werden. Es ist auch ein koordiniertes Konjunkturprogramm notwendig, um der sich abschwächenden Konjunktur wirklich gegensteuern zu können.
Es muss an vielen Rädern gedreht werden, und ein solches Rad, an dem man drehen kann und soll, ist es auch, die Bevölkerung verstärkt einzubinden, wenn eben die vertraglichen Fundamente grundlegend geändert werden.
Sie, Herr Klubobmann Schüssel, haben angesprochen, dass einige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens an verschiedensten Formulierungen, zum Beispiel „wesentliche Änderung“, Kritik geübt haben, aber diese Formulierung ist ein wichtiger und häufiger Bestandteil der österreichischen Rechtsordnung, sodass man sich hier wirklich keine Sorgen machen muss.
Mit einer Volksabstimmung allein ist es aber noch nicht getan. Die Sorgen der Menschen müssen ernst genommen werden, und eine der Hauptsorgen der Menschen ist die exorbitante Teuerung im Lebensmittel- und Treibstoffsektor.
Deshalb fordern wir mit einem weiteren Entschließungsantrag, dass gleich die nächste Gelegenheit genützt wird, tätig zu werden, nämlich beim ECOFIN-Rat jetzt im Oktober.
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Mag. Elisabeth Grossmann und Mag. Bruno Rossmann, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Einführung einer allgemeinen Finanztransaktionssteuer auf EU-Ebene und globaler Ebene zur Bekämpfung der globalen Finanzkrise und zur Finanzierung von Entwicklungszusammenarbeit
Entschließung
Der Nationalrat hat beschlossen:
Die Bundesregierung wird ersucht, sich angesichts der aktuellen weltweiten Finanzkrise im Rahmen der EU mit Nachdruck für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer
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