Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 169

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überzeugt, dass es eine richtige Maßnahme im Interesse der Bevölkerung und ein wichtiges Ziel im Sinne der Gesundheitsvorsorge ist. – Danke sehr. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

17.05


Präsident Fritz Neugebauer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Sacher. – Bitte. (Abg. Großruck: In der Sachertorte sind auch Transfette drinnen!)

 


17.05.21

Abgeordneter Ewald Sacher (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Hohes Haus! Als uns Herr Bundesminister Stöger soeben seine Be­weggründe erläutert hat, ist eindeutig klar geworden, dass wir in der österreichischen Gesundheitspräventionsarbeit einen wesentlichen Schritt nach vorne tun.

Ich beziehe mich vor allem auf die Bedeutung dieses Schrittes für die Kinder, die ganz besonders gefährdet sind, wenn sie die kritische Menge an Transfettsäuren über­schreiten, wenn sie kritische Produktgruppen wie Backwaren, Knabbereien und vor allem Fast Food im Übermaß zu sich nehmen. Daher möchte ich hier vor allem die Bedeutung dieser Maßnahmen für die Gruppe der Kinder und Jugendlichen erörtern.

Wir brauchen gar nicht nach Amerika zu schauen, von wo die Fast-Food-Bewegung und ‑Gesinnung mit all ihren gesundheitlichen Folgen ihren Ausgang genommen haben, um zu erkennen, dass zu viel von diesen Produkten unseren Kids schadet. Eine Fast-Food-Kette hat ja bereits darauf reagiert, was sehr erfreulich ist.

Das Problem von Speisen mit hohem Transfettgehalt liegt darin: Kinder gewöhnen sich an Speisen oder sie werden an Speisen gewöhnt durch geschäftstüchtige Werbung. Genau darin liegt das Problem, das wir angehen müssen. Tragischerweise äußern sich die Schäden besonders bei sozial schwächeren Schichten, die sich dieser sehr einseitigen, aber günstigen Angebote bedienen müssen, weil einfach das Geld für ausreichend gesunde Ernährung nicht vorhanden ist.

Die gesundheitliche Gefahr für die Kinder liegt also in den Burgern, in den Pommes, in den Chips, in den Donuts, in den Süßigkeiten, in den süßen, fetten Backwaren. Sie alle enthalten hohe Transfettanteile. Auf diese Gefahr weist auch angesichts der nun zu beschließenden Verordnung des Herrn Bundesministers die Ärztekammer hin. Prä­sident Dorner sagt, dass angesichts immer mehr übergewichtiger Kinder die Fest­legung dieses Grenzwertes längst überfällig ist. Kinder sollten täglich nicht mehr als 1,5 Gramm Transfette zu sich nehmen; leider nehmen sie locker 8 oder mehr Gramm zu sich, warnt die Ärzteschaft.

Wir nehmen uns mit diesem Beschluss dieser Sorge an und wollen in Österreich als zweitem Land in der EU Grenzwerte beschließen.

Auch Amerika, das Fast-Food-Land schlechthin – wir haben es schon gehört – orientiert sich offensichtlich neu. Einer Pressemeldung ist zu entnehmen, dass in Amerika 24 000 Restaurants die schlechten Fette aus den Küchen verbannen.

Lassen Sie mich so schließen: Anlässlich von 100 Tagen Bundesregierung haben die „Oberösterreichischen Nachrichten“ gestern die Ministerpersönlichkeiten analysiert und über Minister Stöger geschrieben:  „Schaumgebremster Start ... Tastet sich bewusst vorsichtig in sein Amt, was kein Nachteil sein muss.“ – Zitatende.

Herr Bundesminister, ich sage: sehr effizient. Ich danke Ihnen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

17.08

 


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